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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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hatte, eine Grafik, die eigentlich nur die Sprungpotenziale der drei stärksten Schwerkraftmauern anzeigte.
    Darüber und am größten war der Blick nach vorne, der nach hinten etwas kleiner zur Linken, die Statusberichte des Schiffes waren am rechten Rand zu sehen, alle wunderbar grün: Sauerstoffversorgung, Ersatzsysteme, Sensorcheck, Waffenfunktionen (grün für den Partikelstrahler, grün für die Raketen, davon acht als »kurz« markiert, acht als »mittel« und vier als »lang« – und eine grüne als Streubombe), Funkempfänger und dessen Ersatzsystem.
    »Boss?« Cheever McFarlands Stimme erklang leise. »Probleme?«
    Pat Rin seufzte sanft. »Ich mache mich lediglich mit allem vertraut, Pilot. Die Aussicht vom primären Steuerpult ist etwas größer als die vom sekundären.«
    Es gab eine kurze Verzögerung. »Das kann man alles einstellen«, begann der Pilot und brach ab. »Okay«, sagte er etwas verlegen nach einem weiteren Moment. »Ich denke, ich weiß, was Sie meinen. Aber ernsthaft, Boss, es wird alles völlig problemlos ablaufen. Alles, was Sie tun müssen, ist, dem Schiff zu sagen, wo es hingehen soll – gehen Sie direkt nach Handbuch vor, es ist mehr als genug Zeit. Verdammt, sobald Sie die Koordination eingegeben haben, schalten Sie alles auf Automatik, lehnen sich zurück und schlummern, bis es Zeit ist, den Scanknopf zu drücken, um zu sehen, wo Sie herausgekommen sind!«
    »Das ist der Grund, warum die meisten Piloten sich darüber freuen, wenn sie jemanden mit Erfahrung am sekundären Pult sitzen haben, zumindest während der ersten paar Dutzend Flugstunden, wenn ich mich recht entsinne.« Pat Rin fühlte, wie er sich über seinen abwesenden Mentor aufzuregen begann, und initiierte einen vollständigen Systemcheck, um sich wieder zu beruhigen.
    Nach einem Moment erklang Cheever McFarlands Stimme erneut aus dem Lautsprecher und klang so, als würde der Mann versuchen, ein Kichern zu unterdrücken.
    »Gut. Auf der anderen Seite wissen wir beide, dass Sie ganz gut dabei sind, irgendwo reinzuspringen und dann jeden zu verprügeln – und wir wissen auch, dass die Mathematik kein Problem für Sie ist. Aber gut, während Sie da so rumsaßen und mit sich selbst geredet haben, haben wir hier gute Fortschritte gemacht. Wir sitzen alle in Sichtweite zueinander und arbeiten am Sprungplan. Ich denke, dass wir die ganze Flotte binnen dreier Stunden von hier wegbewegt haben. Und wie es scheint, hat Natesa eine Weile nichts zu tun – für die nächste Stunde oder zwei. Soll sie Sie ein paar Mal durch die Checkliste führen?«
    Pat Rin sah hinunter, erblickte den Ring an seiner Hand, Baum-und-Drache schimmernd und neu – und er verbeugte sich sachte vor dem unsichtbaren Sprecher.
    »In der Tat, Pilot, dies hört sich wie eine exzellente Idee an. Ich werde ihr Signal voller Freude erwarten.«

Tag 47,
Standardjahr 1393,
Im Weltraum um Surebleak
    •  •  •  •  •
     
    Der Sprung hatte siebzehn Stunden, 44 Minuten und etwa 27 Sekunden gekostet. Während dieser Zeit hatte Pat Rin getan, womit er sich während eines Sprungs immer beschäftigte: lesen und lernen.
    Diesmal aber hatte er sich nicht mit der seltsamen Philosophie eines Harshaw beschäftigt und ebenso wenig mit den geduldigen Reimen von yos’Sandow, nicht einmal mit dem Code – den er zuletzt jede Woche mehrere Stunden studiert hatte.
    Nein, während dieses historischen und so unglaublichen Sprungs hatte er sich mit taktischen Handbüchern und Navigationstheorie beschäftigt, und das so intensiv wie seit seiner Jugend nicht mehr. Er hatte das gute Dutzend bereits gespeicherter Ziele im Computer aufgerufen, über die Ironie von Liad und Lytaxin gelacht, sich über Koordinaten gewundert, die nur das Symbol aus einem terranischen Kartenspiel trugen, bis er plötzlich verstand, dass das alte Pikass sich auf eine Vergnügungsyacht der Liaden bezog.
    Die vorher eingespeicherten Sprungkoordinaten waren das, was Cousin Er Thom als »dreckige Sprünge« bezeichnet hätte, für große Energielevel kalkuliert und ohne Updates für Masse und Geschwindigkeit. Alles Notfallsprünge, die man nur in Zeiten großer Gefahr benutzte, wenn der Pilot verletzt war oder das Schicksal das Schiff tragischerweise in die Hände einer Person legte, die gar kein ordentlicher Pilot war …
    Er überprüfte die Waffen – die des Schiffes ebenso wie die diversen Handfeuerwaffen. Götter, er brachte eine kleine Flotte nach Surebleak, jedes Schiff auf beiden Seiten

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