Korvals Nemesis (German Edition)
können. So wurde jedes Raumschiff nacheinander inspiziert und getestet, und alle hatten sich als in ausgezeichnetem Zustand befindlich herausgestellt, zumindest für Schiffe, die lange allein im Weltraum herumtrieben. Von dem Dutzend hatten sich nur fünf als unbrauchbar erwiesen.
Cheever McFarland räusperte sich. »Boss, das Boot hier ist die Königin. So eine Art Kommandoschiff. Wir haben alles laufen und es sieht gut aus. Wir können mit einem Testprogramm von hier die anderen Schiffe überprüfen.«
Pat Rin überlegte. Das schien kein Problem zu sein … aber der andere Mann fuhr fort, ohne auf eine Antwort zu warten.
»Tatsache ist, dass wir hier acht Schiffe in großartigem Zustand haben. Mit einer Menge Energie, vielen Schilden – die sind für schwere Arbeiten in Asteroidenfeldern gebaut worden. Shugg meint, wir können einige der Felsbohrer und Sprengkapseln so umfunktionieren, dass sie als Waffen benutzt werden können.«
Und auch das, so dachte Pat Rin, waren gute Nachrichten und absolut kein Problem. Acht Schiffe und acht Piloten, alles perfekt.
»Das Beste, was wir also tun können, um all die Schiffe nach Hause zu bringen, wäre, wenn Sie Ihre eigene Maschine fliegen könnten«, schloss Cheever McFarland.
Pat Rin gefror. Die Worte »Das kann ich nicht!« steckten quer in seiner Kehle, irgendwie aufgehalten durch das Blitzgewitter auf Sherzer II. In seiner Erinnerung hörte er Cousin Er Thoms sanfte, süße Stimme, die ihm erklärte, warum Korval gebrauchte Schiffe kaufte, alte Kästen, Schiffe, die eigentlich abgewrackt werden sollten – und warum sie in Reparaturdocks investierten, Piloten Stipendien gaben und einen guten Anteil des Budgets der Scouts zahlten.
»Deine Mutter – sie lebt für den Code. Dessen Studium ist ihr Leben und sie ist gut darin. Aber Korval – Korval ist nicht der Code. Korval steht für Schiffe . Denke immer daran: Korval steht für Schiffe!«
Er wurde durch Cheever McFarlands Stimme aufgerüttelt. »Boss? Wir können es auch hier lassen und später wiederkommen.«
Pat Rin blinzelte. Sein Schiff hierlassen? »Nein!«, schnappte er und holte tief Luft.
»Ich werde die Fortune’s Reward nach Hause bringen, Mr. McFarland«, sagte er mit betonter Ruhe.
Es folgte eine kurze Pause, dann: »Gut. Das ist dann ja geklärt.«
• • •
»Willkommen, Pilot.« Die Worte leuchteten in warmem Türkis auf dem dunklen Schirm. »Bitte einloggen.«
Pat Rin holte tief Luft, beugte sich nach vorne, setzte seine Finger sachte auf die Tasten des primären Kontrollpultes und tippte ein: Pat Rin yos’Phelium Clan Korval.
»Bitte führen Sie die Lizenz ein.«
Pat Rin blickte auf die Stelle am Pult, in die ein echter Pilot seine Lizenz einfügen würde, damit das Schiff diese prüfen konnte. Dann sah er wieder auf den Schirm.
Als er das tat, veränderten sich die Buchstaben und formulierten eine andere Frage.
»Lizenz vorhanden?«
Die Unterlippe mit den Zähnen bearbeitend, tippte er: Nein.
Überraschenderweise schien das Schiff unbeeindruckt zu bleiben. »Handscan bitte«, kam die nächste Aufforderung.
Er presste seine Hand auf den Sensor, fühlte die Berührung des Scans.
»Bestätigt. Voller Zugang gewährt.«
Etwas klickte direkt unter seinen Fingern, in der Stille des Cockpits nahezu laut. Pat Rins Hand zuckte zurück, als eine Sektion des Kontrollpultes zu seiner Linken sich auseinanderschob und sich ein Hilfspult erhob, das mit einem sanften Schnappen in Position glitt.
Für einen Moment starrte er es an. Voller Zugang, in der Tat, denn jetzt hatte er die Bewaffnung zu seiner Verfügung.
»Automatische Verteidigung?«, fragte sein Schiff. »Automatische Schilde?«
Was wusste er von diesen Dingen? Er berührte ein Sensorfeld, akzeptierte beides.
Die Anzeigen sprangen erwachten zu vollem Leben, die notwendigen Eingaben aktiviert durch Programmroutinen. Das Layout des Hauptbildschirms radierte Cheever McFarlands rätselhafte Gruppierungen fort und wurde durch einen Default ersetzt. Es war ein Muster, das ihm aus seiner Kindheit bekannt war, es war das Layout, das Onkel Daav und Cousin Er Thom bevorzugt hatten, und er selbst hatte auf einem Übungspult trainiert, auf dem es genau so aussah …
Unten rechts auf dem Schirm waren Radar und vorderer Sensorscan zu sehen. Unten links Radar sowie der Sensorscan nach hinten. Unten in der Mitte der Sprungstatus und das, was Onkel Daav – wie Cousin Er Thom ihm erklärt hatte – den »Go-Schalter« genannt
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