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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Grünbewuchs, aber zunächst führte er zu Wurzeln und dann zum Stamm eines monumentalen Baums.
    Ren Zel lief über die aus dem Boden wachsenden Wurzeln. Er schaute hinab, um seine Schritte sicher zu setzen, und sah, dass die Katze ihn weiterhin begleitete und neben ihn über den unebenen Boden glitt.
    Als er beim Baum ankam, sicherte sich Ren Zel, indem er sich mit einer Hand am bemerkenswert warmen Holz abstützte, ehe er nach oben blickte.
    Über sich sah er einen Schatten, der wohl Äste und Blätter abbildete. Die Sterne und den schimmernden, silbrigen Himmel konnte man kaum erkennen. Er starrte ohne Ergebnis in die Weite des Schattens. Details waren nicht zu erkennen, obgleich er einen lebhaften Eindruck von Stärke bekam, von … Alter und … warmer Zuneigung.
    Aus den fernen Zweigen kam ein Geräusch, als ob sich etwas löst und schnell zu Boden fällt. Seine Pilotenreflexe ließen Ren Zel ein halbes Dutzend Schritte nach hinten machen, was gut war, denn sonst hätte ihn das kleine herabstürzende Objekt sicher direkt auf den Kopf getroffen.
    Stattdessen landete es im dunklen Gras und wurde unmittelbar von der Katze begutachtet, die fest ihre beiden weißen Vorderpfoten auf die Beute setzte und Ren Zel in unmissverständlicher Herausforderung ansah, als ob sie sagen wolle: Und? Ich hab es für dich gefangen, Meister Angsthase. Bist du zu furchtsam, um es dir auch nur anzusehen?
    Ren Zel machte einen Schritt nach vorne und beugte sich nicht ohne eine gewisse Vorsicht hinab, da er sich an die Angewohnheiten der Baumkröten im Garten seiner Jugend erinnerte. Die Katze trat zurück, Schwanz nach oben gereckt, und stupste mit einer Pfote das Objekt an, bewegte es genug, dass Rens Auge es finden konnte.
    Keine Baumkröte. Mit leichtem Stirnrunzeln griff Ren Zel nach einer Samenkapsel – zwei Samenkapseln, die durch einen dünnen Zweig verbunden waren. Er schaute die Katze an, die aufrecht dasaß, den Schwanz um die Beine gewickelt und den Blick sehr intensiv auf Ren Zels Gesicht gerichtet.
    »Dein Baum bewirft mich mit Dingen, ja? Muss ich annehmen, dass ich nicht willkommen bin?«
    Eine silberne Pfote erhob sich, fuhr sanft über die Schnurrhaare, dann wanderte die Katze mit erhobenem Schwanz davon. Ren Zel bewegte seine Schultern, dachte darüber nach, die Samenkapseln wieder fortzuwerfen, und tat es dann doch nicht. Sie fühlten sich warm und angenehm in seiner Hand an, und es kam ihm so vor, als würde er sie später noch brauchen können.
    Auf halbem Weg über die Wiese hielt die Katze in ihrer zielgerichteten Wanderung inne und schaute über ihre Schulter. Wieder hatte Ren Zel den Eindruck, wenn das Tier zur Sprache fähig wäre, dass es in diesem Moment eine scharfe Bemerkung zu einem Meister Angsthase äußern würde, verbunden mit der Aufforderung, sich nun aber zu beeilen.
    Derart behutsam überredet schritt Ren Zel vorwärts. Die Katze betrachtete ihn für einen Augenblick und dann, offenbar zufriedengestellt, dass er tun würde, wozu er aufgefordert worden war, übernahm sie die Führung.
    •  •  •
     
    Teile dessen, was einst ein Schiff gewesen war, fielen aus dem Himmel.
    Miri bewegte sich in der Deckung, die zu nehmen sie sich nicht erinnerte. Sie sah die Trümmer hinabfallen und ließ ihre Gedanken vorsichtig hinausschweifen, bereit, sich beim ersten, kalten Schock der Leere zurückzuziehen, griff dorthin, wo sein Muster sein sollte.
    Es war … da! Etwas beschäftigt in diesem Moment, aber ohne jeden Hinweis auf Beeinträchtigung, wie sie es aus jener Zeit kannte, als er im Yxtrang-Kampfflugzeug zu sterben begonnen hatte. Tatsächlich schien er sogar sehr beschäftigt zu sein für einen Mann, der eigentlich vaporisiert sein sollte durch den Energiestrahl, der sein Schiff zerstört hatte.
    Vorsichtig und in dem Bemühen, seine Konzentration nicht zu stören, schob sie sich ein wenig tiefer in sein Muster. Sein Blickfeld torkelte verrückt hin und her und sie sah die Oberfläche von weit oben, wie sie sich dann sanft drehte und langsam unter ihr größer wurde, als … als?
    Fluchtgleiter , murmelte Val Con in ihr Ohr. Der manuelle Schlüssel öffnete das Notfallfach und aktivierte das Fluchtschott.
    Sie schloss ihre Augen, wodurch sie die desorientierende Fernsicht auf den Boden nicht ganz loswurde. Noch vorsichtiger zog sie sich aus Val Cons Muster zurück, öffnete ihre Augen für einen Blick in den Himmel.
    Weit oben erkannte sie vor dem Hintergrund der Wolken einen langen, schwarzen

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