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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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ganz klar wurde, an wen die Frage eigentlich gerichtet war. »Schwester, friss ihn nicht gleich auf! Ich schwöre, dass er bessere Manieren hat als jeder von uns hier – inklusive Priscilla – und Korval Zugang zu Häusern ermöglichen wird, die uns bisher aufgrund unseres entsetzlichen Verhaltens verschlossen geblieben sind.«
    »Ich bezweifle es nicht«, murmelte sie und plötzlich lächelte sie tatsächlich – schwach, aber mit echter Wärme. »Ich fühle mit dir, neuer Bruder – du kommst als Ausgestoßener in einen Clan, und das auf sehr seltsame Weise!« Sie schaute zur Seite. »Shan, er will sicher etwas Wein.«
    »Natürlich will er das, er ist ja kein Dummkopf«, antwortete ihr Bruder und legte eine große Hand auf Ren Zels Schulter, um ihn zur Bar zu dirigieren. »Los, Kind, wir bedürfen der Stärkung. Rot? Weiß? Brandy?«
    »Rot, wenn ich darf.«
    Shan streckte seinen Arm aus und hielt die Karaffe ins Licht, betrachtete den alles andere als hohen Füllstand.
    »Dies scheint genug zu sein, um dein und mein Glas zu füllen. Ich befürchte aber Probleme, wenn auch Priscilla den Roten wählt.«
    »Weißen bitte«, sprach ihre tiefe Stimme.
    Ren Zel drehte sich rechtzeitig um, sodass er sehen konnte, wie die Tür der inneren Kammer – das Quartier, das sie mit ihrem Lebensgefährten teilte – sich hinter ihr schloss. Sie lächelte.
    »Gute Schicht, Bruder. Hast du dich mit deinem Schicksal abgefunden?«
    Er fühlte, wie sich sein Mund zu einem erwidernden Lächeln verzog.
    »Im Vergleich zu anderen Schicksalen scheint dies weniger ermüdend zu sein«, sagte er. »Ich freue mich auf ein Gespräch mit meiner Lady. Es gibt Dinge, die zwischen uns geklärt werden müssen.«
    Er hörte ein Geräusch zu seiner Rechten, als ob Nova geniest hätte, doch Priscilla nickte nur würdevoll.
    »Dann solltest du dich über die Neuigkeiten freuen, die unsere Schwester gebracht hat«, sagte Shan und stellte das Weinglas ab. »Wir kehren sofort nach Liad zurück.«
    »Erlaube Shan nicht, dich davon zu überzeugen, dass du damit auch sofort bei deiner Lady sein wirst«, mahnte Nova und kam heran. »Der Befehl des Delms lautet, dass wir nach Liad eilen sollen, ja. Aber wir werden dort im Orbit warten, bis man uns landen lässt.«
    »Wochen, Monate, Jahre!«, intonierte Shan mit gespielter Abscheu und reichte Priscilla ihr Glas.
    »Das ist sehr wahrscheinlich«, entgegnete seine Schwester ernst, obgleich Ren Zel glaubte, den Schimmer eines schwachen Lächelns zu erblicken.
    »In dem Falle sollten wir uns stärken, so gut wir es können. Ich sehe, dass uns ein Festessen bereitet wurde, und der Einzige, der uns davon abhält, es zu genießen, ist Gordy.« Shan hob sein Glas, schaute fragend mit seinen silbernen Augen über den Rand. »Oder eher Gordys Abwesenheit.«
    Priscilla lächelte. »Er wird hier sein – gleich.«
    Der Türsummer erklang.
    »Oder sofort«, sagte Shan und rief: »Herein!«
    Die Tür öffnete sich und gewährte Gordy Arbuthnot Zugang, Pflegesohn von Shan und Priscilla, ebenso Shans echter Cousin auf der terranischen Seite.
    »Kusine Nova.« Er verbeugte sich korrekt wie zwischen Verwandten üblich und kam dann direkt auf Ren Zel zu, Gesicht und Augen voller Ernst, die Schultern ein klein wenig steif.
    »Hi, Ren Zel.«
    »Hallo Gordy«, sagte er sanft, vorsichtig angesichts der Gefühle und Manieren eines Halblings. Es war nicht unmöglich, dass Gordy seine Kusine Anthora sehr … schätzte. Und wer war Ren Zel dea’Judan, dass er ihm dies übel nahm?
    »Priscilla sagte mir, dass du nun wahrhaftiger Lebenspartner von Anthora bist. Stimmt das?«
    »Ja.«
    Das junge Gesicht entspannte sich zu einem Lächeln.
    »Das ist großartig. Ich freue mich wirklich.« Er verbeugte sich freudig. »Ge’shada, Pilot. Ich wünsche dir und der Deinen ein Leben voller Freude!«
    Ren Zel fühlte, wie ihm die Tränen in die Augen krochen, und versteckte dies mit seiner eigenen Verbeugung. »Meinen Dank!«
    »Und jetzt«, sagte Shan, »können wir essen!«
    •  •  •
     
    Die Mahlzeit verlief um einiges weniger amüsant als die informelle Begrüßung, denn Nova brachte Neuigkeiten über einen weiteren Verwandten. Es schien, dass Pat Rin yos’Phelium den Protokollen bezüglich der Meldepflichten nicht gefolgt war. Nova war geneigt, dies mit Sorge zu betrachten, und bat um Ratschläge der Verwandten. Sobald sich das Gespräch der Frage zuwandte, wo sich Cousin Pat Rin wohl am wahrscheinlichsten verborgen halte und wie

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