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Kotzmotz der Zauberer

Kotzmotz der Zauberer

Titel: Kotzmotz der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Werner
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schöner klingt?«
    Er reckte sich hoch auf, knickte sein Knickeohr kerzengerade nach oben, schaute dem Zauberer direkt in seine funkelnden Augen, so dass der auf der Stelle zu blinzeln begann, und sagte langsam und deutlich: »SEEROSEN-INNENLICHT-GEFLIRR-IM-SONNEN-MORGEN-TAU-GEGLITZER!«
    Der Zauberer Kotzmotz traute seinen Ohren nicht. Dieser Mickerling von einem zerzausten Hasen gab ihm Widerworte, genau genommen das längste Widerwort, das er je
    in seinem Leben gehört hatte und das dazu noch so seltsam klang, dass er davon eine Gänsehaut bekam und einen Schauer im Herzen.
    Und noch nie, noch niemals nie in seinem langen Zaubererleben, und das war SEHR lang, war eine solche Ungeheuerlichkeit vorgekommen.
    Er holte tief Luft und wollte gerade ein frisch erdachtes, äquatorlanges, sumpfiges Schimpfwort über den kleinen Hasen spucken, da war dieser auch schon geradewegs an ihm vorbei in das Haus gehoppelt.
    Und dort blieb er so plötzlich stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gestoßen. Er starrte und blinzelte und starrte.
    »Oooh«, flüsterte der zerzauste Hase erschrocken. So etwas hatte er noch nie gesehen: Das Haus hatte alle Farben verschluckt.
    Da gab es kein Rot, das an Mohnblumen im Wind erinnerte, kein Gelb, wie die Sprenkel der Sumpfdotterblumen am Bachufer, keines von den tausend Grüns der vielen Blätter im Wald, kein Blau, kein Rosa und kein Violett.
    Da war nur viel, viel Grau und ganz viel Schwarz. Und das tat WEH!
    Der kleine Hase spürte einen festen, harten Druck auf seinem Bauch und er musste tief Luft holen. Dann blickte er zu dem immer noch sprachlosen Zauberer hoch und sagte:
    »Alles klar! Jetzt weiß ich, warum du so tobst. Wenn ich in einem solchen Haus wohnen müsste, würde ich auch schreien und toben. Alles klar! Jetzt weiß ich Bescheid!«
    Der Zauberer Kotzmotz bekam den Mund nicht mehr zu. Dieser Winzling von einem zerzausten Hasen war einfach in sein Haus getreten und sprach mit ihm, als hätte er nicht einmal ein Gramm von einem Federchen Angst. Und das war noch nie, NIEMALS, in seinem ganzen langen Zaubererleben vorgekommen.
    Das war eine Ungeheuerlichkeit.
    Doch das Ungeheuerlichste war, dass ihm vor lauter Überraschung kein weiteres Schimpfwort mehr einfiel. Kein einziges! Und das war ihm noch nie passiert.
    Er ließ sich erschöpft vom vielen Schreien und Toben und Verwundern in den großen, tintenschwarzen Sessel sinken und die Mäusefamilie, die dort gerade ein Picknick machte, sprang quietschend in ihr Mauseloch unter dem Schrank.
    »Können wir die Fensterläden öffnen?«, bat der zerzauste Hase, und ehe der Zauberer auch nur JA oder NEIN oder WEHE WENN ... sagen konnte, hatte er schon den linken und den rechten Fensterladen aufgeklappt, und das Sonnenlicht fiel und stolperte in das Zimmer, und all die grauen und schwarzen Dinge reckten sich und bekamen goldene Ränder. Und in den schrägen Sonnenstrahlen tanzten eine Million Staubkörnchen wild durcheinander. »Ooh, ist das schööön«, staunte der kleine Hase. »Wo haben sie das bloß gelernt? Sie tanzen und schweben und fliegen und gleiten und schwilben und schwalben und ...« Und dann breitete er weit seine Vorderpfoten aus und versuchte es den Staubkörnchen nachzumachen. Er hüpfte und kreiselte, er hob das linke Bein und das rechte, er schloss die Augen und drehte sich dreimal im Kreis, dass die Ohren zu Flügeln wurden, und er wirbelte wie ein Propeller mit vier Pfoten hierhin und dorthin, er segelte und jauchzte, und dann machte es RUMS!!!
    Und als er vor Schreck die Augen wieder aufriss, war er aus Versehen dem immer noch sprachlosen Zauberer geradewegs auf seinen fledermausgrauschwarzen Mantel gehüpft.
    »Ooooh«, wollte der zerzauste Hase gerade sagen, da hatte der Zauberer ihn auch schon am Genick gepackt und schüttelte ihn so heftig hin und her, dass sich sein zerzaustes Fell noch wilder in alle vier Himmelsrichtungen sträubte.
    »Mehr, mehr!«, quietschte der kleine Hase und zappelte wild mit allen vier Pfoten in der Luft herum, mitten durch die tanzenden Staubkörnchen.
    »Ich schwebe«, quietschte er entzückt, »ich fliege, ich ...« Und ZACK BUMM PENG flog er auch schon mit einem harten RUMS auf den harten, staubgrauen Küchenboden, mitten hinein in die verstreuten Konfettireste des zerstampften Zauberbuches.
    »AU!«, sagte der kleine zerzauste Hase und rieb seinen Popo. »Du hast mich zu früh losgelassen. Du musst Bescheid sagen, sonst kann ich nicht richtig landen. Wir machen es

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