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Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld

Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld

Titel: Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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gefrieren ließ, gefolgt von lautem Geschrei: »Halt ihn fest, verdammt noch mal! Schmeiß dich auf seine Brust!«
    Casey nickte zur Tür. »Da ist offenbar mein Typ gefragt.«
    Liska folgte der Schwester in die Notaufnahme. Überall waren Leute, die wild herumrannten und irgendwas brüllten. Deputys mit roten Gesichtern, Ärzte in OP-Kitteln, Sanitäter, die Tragen hereinrollten. Liska packte einen der Deputys und hielt ihm ihre Marke vors Gesicht.
    »Was ist passiert?«
    »Ein Aufstand im Gefängnis.«
    Ein Pfleger rief ihnen zu, dass sie im Weg standen. Liska sprang zurück, als eine Trage an ihr vorbeigeschoben wurde, der Verletzte darauf trug orangefarbene Gefängniskleidung.
    Ihm folgte eine weitere Trage, von der Blut auf den weiß gefliesten Boden tropfte.
    Eine dritte Trage bog sich unter dem Gewicht eines Gefangenen, der fett wie ein Walross war. Er war festgeschnallt, und ein Deputy hatte sich über ihn geworfen, um ihn unten zu halten. Beider Gesichter und Hände waren blutverschmiert. Der Verletzte brüllte wie ein Wahnsinniger.
    Ein Arzt verlangte nach Sicherheitsleuten, mehr Gurten und Valium. Casey ging mit gezückter Spritze in der Hand auf den riesenhaften Kerl zu. Der Mann zog wie verrückt an den Gurten und Fesseln und versuchte, den Deputy von sich zu werfen. Die Trage rollte zur Seite und krachte in einen Instrumententisch. Der Deputy verlor den Halt und stürzte zu Boden.
    Der Gefangene brüllte noch einmal auf, und Liska sah, dass eine Fußfessel wie ein Bindfaden riss und ein Stiefel, der so lang wie ihr Oberarm war, über den Rand der Trage schwang.
    Liska zog den Schlagstock aus ihrer Jackentasche und ließ ihn mit einer raschen Handbewegung aufschnappen. Bevor sie überlegen konnte, ob sie sich einmischen oder lieber raushalten sollte, warf sich der Gefangene mitsamt der Tragbahre herum und landete direkt auf dem Deputy.
    »Packen Sie seinen Arm«, rief Casey und versuchte noch einmal, mit der Spritze an ihn heranzukommen.
    Ein anderer Deputy stürzte sich auf den Gefangenen, aber dieser schaffte es, auf die Füße zu kommen und aufzustehen. Er zerrte an seinen Fesseln und schaffte es, einen Arm zu befreien. Mit seiner freien Hand verpasste er dem Deputy einen Fausthieb, der diesen wie einen Baum fällte. Blut spritzte aus seiner Nase.
    Liska kam nicht an ihn heran. Der Typ stolperte mit der Tragbahre auf seinem Rücken herum wie Frankensteins Monster. Ein Deputy, der zwischen ihm und der Tür zur Notaufnahme stand, zog seine Waffe.
    Die Notaufnahme war gesteckt voll mit Ärzten, Pflegern und Schwestern, mit Patienten und Leuten, die auf den Stühlen saßen und warteten, alle redeten und schrien laut durcheinander, ein Baby heulte. Wenn der Deputy hier schießen sollte …
    Liska duckte sich, so dass der Gefangene sie nicht sah, und hechtete mit gezücktem Schlagstock auf ihn zu. Zufrieden spürte sie, dass sie ihn erwischt hatte. Sie ließ sich fallen und rollte weg. Der Gefangene sank jaulend auf ein Knie. Ein Deputy warf sich von hinten auf ihn, traf auf die Trage, und sie fielen beide zu Boden.
    Der Deputy mit der Waffe lief zu ihnen und hielt dem Gefangenen den Lauf an die Schläfe. Sämtliche Uniformierten brüllten: »Runter auf den Boden! Keine Bewegung, du Arschloch!«
    Kathleen Casey drängte sich zu ihm vor, während einer der Deputys den Arm des Gefangenen auf dem Boden festhielt. Liska stöhnte auf, als sie sah, wie sich die Nadel in eine pulsierende, scharf hervorgetretene blaue Vene bohrte.
    Der Gefangene brüllte und schrie: »Mein Bein! Scheiße! Runter von meinem Bein!«
    Casey trat einen Schritt zurück, immer noch die Spritze in der Hand. Liska stand auf und strich sich ihre Jacke glatt.
    »Männer sind einfach fürchterliche Heulsusen«, sagte die Schwester mit einem verächtlichen Schnauben.
    »Stimmt«, erwiderte Liska. »Spielen den starken Macker, aber wenn es hart auf hart kommt …«
    Sie stieß den Schlagstock kurz auf den Boden, die Arretierung löste sich, und er klappte automatisch zusammen, als sie ihn in die Höhe hob. Die Deputys rollten das Walross auf den Rücken. Das Valium strömte durch seine Adern und ließ ihn augenblicklich ruhiger werden.
    Einer der Notärzte hockte sich neben den Mann und schnitt das blutige Hosenbein des Overalls auf. Ein Splitter des Schienbeinknochens, der sich durch die Haut gebohrt hatte, kam zum Vorschein.
    »Scheiße«, murmelte Liska und ließ die Schultern hängen. »Noch ein Bericht.«
    Casey schüttelte den Kopf. »Sie

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