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Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld

Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld

Titel: Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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seiner Würde sei, einen Scheck auszufüllen und eine Briefmarke auf einen Umschlag zu kleben oder online eine Rechnung zu überweisen. Aber als Carey vorgeschlagen hatte, Anka diese Aufgabe gegen etwas zusätzlichen Lohn zu übertragen, hatte David ihr vorgeworfen, sie wolle seine Rolle in der Familie schmälern.
    Carey hatte sich gerade noch zurückhalten können, um ihm nicht an den Kopf zu werfen, dass seine Rolle in der Familie ohnehin nur noch dekorativen Zwecken genügte.
    Sie zog den Ordner mit den bezahlten Telefonrechnungen hervor und suchte die letzte Rechnung für das Handy ihres Mannes heraus. Es waren eine Menge Nummern aufgeführt, die sie nicht kannte, was sie allerdings nicht wunderte. David hatte sie mit vielen seiner Geschäftsfreunde und – partner nie bekannt gemacht. Eine bestimmte Nummer tauchte wiederholt auf. Mehr als das. Mindestens fünfzig Mal allein auf dieser einen Rechnung.
    Sie nahm das Telefon und wählte die Nummer. Ein Anrufbeantworter sprang an, und die heisere Stimme einer Frau war zu hören.
    »Ich bin leider gerade zu beschäftigt, um Ihren Anruf entgegenzunehmen. Hinterlassen Sie bitte eine Nachricht.«
    Seine Freundin, dachte Carey, ohne bei diesem Gedanken irgendetwas zu empfinden. Keine Eifersucht, keine Verletzung. Das alles kam ihr vor, als ginge es um einen Fremden, nicht um ihren Ehemann.
    Sie machte auf ihrem Faxgerät eine Kopie der Rechnung, legte das Original zurück und verstaute den Ordner wieder an seinem Platz.
    Mit derselben Nüchternheit zog sie die Kreditkartenbelege und Kontoauszüge für Davids Geschäftskonto hervor, ließ sich in dem Stuhl zurücksinken und fing an, sie durchzugehen.
    Ganz normale, leicht nachvollziehbare Ausgaben und viele andere, die das nicht waren. Restaurantquittungen, Quittungen von Bars. Fünfundsiebzig Dollar für einen Floristen in der Stadt. Dreiundfünfzig Dollar für denselben Floristen. Noch mal fünfundvierzig Dollar an ihn. Eintausendsechshundert Dollar für den Geschenkgutschein eines Fitness-Clubs in Edina, der gleich um die Ecke lag. Nettes Geschenk. Viertausenddreihundert Dollar für Bloomingdale's. Vierhundertsiebenundneunzig Dollar für das Marquette Hotel. Der Beleg trug das Datum des gestrigen Tages.
    »… Wo waren Sie heute Abend?«, fragte Kovac.
    »Ich war bei einem Geschäftsessen«, sagte Moore.
    »Wo?«
    »In diesem neuen Restaurant im IDS Tower neben dem Marquette Hotel. Buffalo Grill.«
    Carey verspürte plötzlich ein seltsames, hohles Gefühl in ihrer Brust, als würden ihre Rippen gewaltsam auseinandergedrückt. Während sie in einem Krankenhausbett lag, lag David mit einer anderen Frau in einem Hotelbett.
    Sie schob den Gedanken beiseite und kopierte die Kreditkar-tenbelege, dann sah sie die eingelösten Schecks durch. Es war keiner über fünfundzwanzigtausend Dollar darunter, dafür aber monatliche Schecks an eine Immobilienverwaltung über dreitausendfünfhundert Dollar seit mindestens acht Monaten.
    Eine Wohnung für die Freundin? Ein Liebesnest, in dem er Prostituierte empfangen konnte? Dieses Schwein. Er hatte seit vier Jahren keinen müden Cent mehr mit seinen Filmen verdient, aber er warf jeden Monat Tausende von Dollar von dem gemeinsamen Geld – von ihrem Geld – raus, um seine ehebrecherischen Abenteuer zu finanzieren.
    Carey sah die Kontoauszüge nach einer Gutschrift oder Abbuchung in Höhe von fünfundzwanzigtausend Dollar durch. Nichts, allerdings waren die letzten Auszüge fast einen Monat alt.
    Es war Samstag. Sie konnte nicht in der Bank anrufen und danach fragen. Sie wusste, dass David viele dieser Transaktionen via Onlinebanking machte, aber sie kannte das Passwort nicht.
    Draußen fiel eine Tür zu. Careys Herz machte einen heftigen Satz. Mit zitternden Händen klappte sie den Ordner zu und stellte ihn wieder zurück in den Schrank.
    Sie erhob sich so schnell vom Stuhl, dass ihr schwindlig wurde. Es war ihr egal, ob David sie am Schreibtisch überraschte. Sie wollte nur ihre Tochter nicht mit ihrem Anblick erschrecken. Doch als sie den Vorhang am vorderen Fenster zur Seite schob und hinaussah, sah sie Kovac den Weg zur Haustür entlangkommen.
    Er machte einen völlig zerknautschten Eindruck, offenbar war er sich morgens nur mal rasch mit den Fingern durch die Haare gefahren, so dass sie nun nach allen Seiten abstanden, das zerklüftete Gesicht angespannt, die Mundwinkel nach unten gezogen. Wie die meisten Polizisten, die Carey kannte, war auch Sam Kovac kaum jemals in großer

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