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Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld

Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld

Titel: Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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hatte.
    »Mr. Whitman, kennen Sie den Mann auf diesem Foto?«
    »Ja, das ist Mr. Greer«, sagte er, ohne zu zögern.
    Mr. Greer. David Moore benutzte den Namen seines Schwiegervaters, wenn er sich im Hotel einmietete, um dessen Tochter zu betrügen. Kaum zu fassen.
    »Können Sie mir sagen, ob Mr. Greer gestern Gast in Ihrem Hotel war?«
    Whitman sah ihn misstrauisch an. »Um was geht es denn eigentlich?«
    »Ich untersuche einen Überfall, der gestern Abend stattgefunden hat. Ich bin überzeugt, Sie wollen nicht, dass der Name Ihres Hotels mit einem Verbrechen in Verbindung gebracht wird, wenn dazu kein Anlass besteht.«
    »Natürlich nicht.«
    »Dann lassen Sie uns noch einmal von vorne beginnen. War Mr. Greer gestern Gast in Ihrem Hotel?«
    »Ja. Ich habe ihn selbst eingecheckt.«
    »Um wie viel Uhr war das?«
    Whitman dachte kurz nach. »Etwa um drei Uhr nachmittags, wie üblich.«
    »Er ist regelmäßig Gast bei Ihnen?«
    »Jede zweite Woche. Er kommt aus Los Angeles. Arbeitet in der Filmbranche. Wurde Mr. Greer bei dem Überfall verletzt?«
    »Bislang noch nicht«, murmelte Kovac unhörbar. »Kommt er gewöhnlich zusammen mit einer Frau?«
    »Nein. Immer allein.«
    »Haben Sie ihn hier jemals mit einer Frau gesehen?«
    »Ja, einige Male war er zusammen mit einer Frau in der Bar.«
    »Wie sah sie aus?«
    Whitman kniff die Augen zusammen, während er sich zu erinnern versuchte. »Hmmm … mittelgroß, schlank, blond.«
    »Sie führen doch Buch über Ihre Gäste«, sagte Kovac. »Könnten Sie zum Beispiel den Namen von Mr. Greer in Ihren Computer eingeben und eine Liste mit seinen Übernachtungen hier abrufen?«
    »Ja, aber dazu bräuchten Sie einen Durchsuchungsbefehl«, sagte Whitman. »Wenn das Hotel solche Informationen auf eine einfache Nachfrage hin herausgäbe, könnte es verklagt werden. Wenn wir dagegen darauf verweisen können, dass die Behörden uns dazu gezwungen haben …«
    »Verstehe«, sagte Kovac, auch wenn es ihm nicht passte.
    Liebend gern hätte er Einblick in David Moores Hotelübernachtungen oder seine Konten genommen, aber das konnte er sich wohl abschminken. Für eine richterliche Anordnung müsste er einen triftigen Grund vorbringen können, warum er gerade diese Informationen dringend brauchte. Wie ihm verschiedene Anwälte, unter anderem Carey Moore, klargemacht hatten: Wenn er einen Angelschein haben wollte, um im Trüben fischen zu können, musste er sich an die Jagd- und Fischereibehörde wenden.
    Moores Hotelausflüge wären in einem Scheidungsverfahren von Belang, nicht aber in einem Strafprozess. Die Ermittlungen betrafen den Überfall auf Carey Moore, und David Moores Alibi hatte sich bestätigt. Solange Kovac keine Verbindung zwischen David Moore und dem Täter herstellen konnte, waren ihm die Hände gebunden.
    Liska würde ihm die Hölle heiß machen, wenn sie Wind davon bekäme, was er Brendan Whitman gefragt hatte. Sie zog sowieso schon wieder voreilige Schlüsse, was ihn ärgerte. Verdammt noch mal, durfte er etwa kein Mitleid für Carey Moore empfinden, ohne dass ihm unterstellt wurde, er hätte sich über Nacht in sie verliebt? Durfte er etwa keine Abneigung gegen den Ehemann fassen, weil er sie betrog?
    Er verliebte sich nicht Hals über Kopf in eine Frau. Im Grunde hatte er Beziehungen abgeschrieben. Es klappte einfach nicht. Ohne dass er genau gewusst hätte, warum. Er war ein netter Kerl und behandelte Frauen immer mit Respekt. Er wusste, dass seine Ehen unter seiner Arbeit gelitten hatten. Die Überstunden, die Gewalt, der Stress. Seine charakterlichen Stärken wogen all das offenbar nicht auf.
    Er war Polizist. Polizist zu sein war nicht einfach nur eine Beschäftigung, es war eine Identität. Daran konnte er so wenig ändern, wie er seine Augenfarbe ändern konnte, daher verschwendete er auch keinen Gedanken daran … zumindest die meiste Zeit nicht. Die einzige Frau, in die er sich jemals verliebt hatte, die dafür Verständnis aufgebracht hätte, weil sie selbst Polizistin gewesen war, hatte vor seinen Augen Selbstmord begangen.
    Er dachte noch immer an sie, litt noch immer unter dem Verlust. Selbstzweifel überfielen ihn, wenn er aus einem Albtraum, in dem er Bilder von ihr sah, hochschreckte. Wenn er nur von der Tiefe ihrer Verzweiflung gewusst hätte … Wenn er nur eine Stunde früher ihr Geheimnis aufgedeckt hätte … Wenn er ihr nur in den Arm hätte fallen können, mit dem sie die Waffe gegen sich richtete …
    Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, darüber

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