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KR137 - Ich stürzte den Senator

KR137 - Ich stürzte den Senator

Titel: KR137 - Ich stürzte den Senator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stürzte den Senator
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mich mit ausgestrecktem Arm gegen den Klingelknopf. Das grelle Rattern der elektrischen Klingel schallte durch das ganze Haus. Ich dachte nicht daran, den Finger vom Klingelknopf zu nehmen, bis sich endlich die Tür auftat.
    Eine schwarze Kugel stand in der Tür. Ich meine natürlich eine Negerin, eine schwarze Köchin, aber eine Kugel war sie wirklich, und wenn sie Arme, Beine und den Kopf eingezogen hätte, dann wäre sie sogar eine mustergültige Kugel gewesen.
    Aber es gehörte zu meiner selbstgewählten Rolle, den wahnsinnig wütenden G-man zu spielen. Also schob ich die Kugel mit furchtbar drohender Miene beiseite und stürmte in die Bude hinein. Die MP schwenkte ich dabei in meinen Händen wie ein afrikanischer Medizinmann irgendwelche Zauberstöcke.
    Die Kugel brach in schrilles Wehklagen aus. Ich ließ sie heulen. Mit betont lauten Schritten raste ich einen kleinen Korridor entlang. Ich riß eine Tür auf und stand auch schon im richtigen Raum.
    In dem großen Herrenzimmer saß die ganze gesuchte Partie: Mr. Richard G. Verlane und zwei Burschen, die in jedem Gangsterfilm Preise für ihre verschlagenen Gesichter gekriegt hätten. Die drei markierten die Überraschten, obwohl sie mich vom Fenster her sicherlich früher gesehen hatten als ich sie.
    Im letzten Augenblick sah ich es bei einem der beiden Gangster gefährlich in den Fingerspitzen jucken. Noch ehe er zu Verstand kam, hatte ich ihm einen Uppercut versetzt, daß er mitsamt seinem niedlichen Sesselchen durch die Bude .segelte wie ein Viermastschoner vor dem Wind.
    Mr. Verlane sprang angeblich überrascht auf.
    »Oh, hallo, Mister…«, sagte er.
    »Wir spielen heute keine Komödie!« knurrte ich leise. Es gehörte nun einmal zu meinem Plan, anständig auf wild und wütend zu machen. Ich muß sagen, der Erfolg war recht überraschend.
    Mr. Verlane hob die Hände hoch – ebenso wie der zweite Bandit, obwohl ich doch gar nichts von Hände hochheben gesagt hatte. Na, mir konnte es recht sein.
    »Wo ist Phil Decker?« schrie ich den feinen Pinkel an, daß er sich vor Schreck in seinen Sessel verkroch. Wahrscheinlich bedauerte er nur, daß er sich nicht total darin verkriechen konnte.
    »Welcher Phil Decker?« stammelte er dämlich.
    In diesem Augenblick packte mich jemand von hinten an der Kehle. Es gehörte nicht viel Phantasie dazu, um anzunehmen, daß es sich nur um den Kerl handeln könne, der es auch vorher schon auf mich abgesehen hatte.
    Ich warf meine linke Hand zurück und bekam den hinter mir stehenden Burschen im Genick zu fassen. Ich packte seinen Rockkragen, bückte mich blitzschnell nach vom, zog mit der Linken ein wenig nach – und der Kerl brauste wie eine Rakete über mich hinweg und gegen die nächste Wand. Der Zusammenprall mit der harten Mauer schien seinem sicherlich nicht besonders vollen Gehirnkasten sehr wohl zu tun, jedenfalls legte sich der Knabe mit einem selig-dämlichen Grinsen auf den Fußboden und schlief. Ob er träumte, weiß ich nicht, er hat es mir auch nicht gesagt. Auf alle Fälle war der Mann für die nächsten Minuten in überirdischen Gefilden.
    Mit der typischen Phantasielosigkeit eines Gangsters fand sein Kumpan bei dieser Gelegenheit, daß er die Rolle seines jetzt schlafenden Bruders weiterspielen müsse. Ich weiß nicht, woher manche Gangster diese entsetzliche Dummheit haben, die sie oft genug an den Tag legen, jedenfalls sprang mich der Kerl auf einmal an, obwohl ich doch eine MP in der Hand hatte, mit der der ungeübteste Anfänger treffen muß, weil die Streuung von ganz allein ihr Ziel sucht.
    Nun ist mir aber ein fairer Faustkampf seit eh und je lieber gewesen als eine blindwütige Ballerei. Und da ich nur noch einen Gegner vor mir hatte – der Salonlöwe Verlane zählte ja für einen ernsten Kampf überhaupt nicht –, da ich also nur noch einen Mann gegen mich hatte, so konnte man das schon einen fairen Kampf nennen, wenn der Bursche auch sicherlich nicht nach sportlichen Regeln kämpfen würde.
    Als er auf mich zugesprungen kam, hielt ich ihm einfach den Kolben meiner Feuerspritze entgegen. Der Kerl rannte bildschön mit seinem Magen wild hinein.
    Der Mann wurde auf einmal grün und blau im Gesicht, dann legte er sich auf den Teppich, preßte seine Hände gegen den Bauch und schrie wie am Spieß.
    Weil ich ja irgend etwas Imponierendes tun mußte, griff ich mir eine Blumenvase, legte die wunderschönen Schwertlilien, die darin waren, vorsichtig auf einen Tisch und kippte dann dem Schreienden das

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