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KR137 - Ich stürzte den Senator

KR137 - Ich stürzte den Senator

Titel: KR137 - Ich stürzte den Senator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stürzte den Senator
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mich.
    Der Jüngling machte ehrfurchtsvolle Bücklinge hinter mir her.
    ***
    Ich fuhr nach Hause. Weil ich nichts überstürzen wollte, hielt ich es für besser, mich auf jeden Fall zu vergewissern, daß Phil nicht etwa quietschvergnügt in seinem Bett lag, um sein Nickerchen nachzuholen.
    Natürlich war er nicht da.
    Ich rief im Office an.
    Auch dort hatte sich Phil nicht gemeldet.
    Na, gut, dann konnte es losgehen.
    Ich suchte auf dem Stadtplan die Black Hills, fand schließlich in dieser Gegend auch die Black Hills Square und prägte mir die Fahrtroute ein.
    In einem Drugstore holte ich das längst fällige Mittagessen stark improvisiert nach, dann klemmte ich mich wieder hinter das Steuer meines Jaguar und zirpte ab.
    Es dauerte eine ganz schöne Weile, bis ich endlich am Ziel war. Ich parkte den Wagen absichtlich ein paar Seitenstraßen weiter, dann pirschte ich mich an das Gelände heran.
    Meine Vorsicht war überflüssig. Als ich in einem unbeobachteten Augenblick über die Hecke gesprungen war, die den Garten umzäunte, konnte ich feststellen, daß kein Mensch in der Nähe war.
    Dafür war das Wochenendhäuschen nach allen Regeln der Kunst richtig verbarrikadiert. Die Fenster waren von außen mit schweren Läden verschlossen, die durch wuchtige Vorhängeschlösser gesichert Waren, und die Tür war selbstverständlich auch abgeschlossen.
    Zum Glück hatte ich aber mit so etwas gerechnet und mir zu Hause unsere Dietrichsammlung eingesteckt.
    Nun haben wir in den USA Gesetze, die den harmlosen Bürger beschützen und uns Polizisten häufig Schwierigkeiten machen. Eines dieser Gesetze ist, nicht mit Gewalt und nicht ohne Erlaubnis fremdes Eigentum zu betreten – es sei denn, daß Gefahr im Verzüge ist.
    Ich wußte nicht genau, ob Gefahr im Verzug war, ob Phil in diesem Haus eingesperrt war.
    Laut schlug ich gegen Tür und Fensterläden.
    »Phil!« rief ich.
    »Komm ’rein«, hörte ich seine Stimme. Sie klang wie Musik in meinen Ohren, obwohl – objektiv betrachtet – Phil alles andere als musikalisch ist.
    Ich probierte mit unseren Universalöffnern so lange, bis ich endlich die Haustür aufbekam. Zuerst tastete ich mich an den Lichtschalter heran, denn da die Fenster mit Läden verschlossen waren, herrschte absolute Finsternis in dem Bau.
    Als das Licht brannte, sah ich mich um. Ich stand in einer hübsch eingerichteten Diele. Weiter hinten führten zwei Türen in die nächsten Räume. Ich öffnete die erste, knipste auch dort das Licht an und…
    Phil grinste mich an.
    »Daß man aber auch kein bißchen Ruhe vor dir hat«, sagte er.
    Er lag an Händen und Füßen gefesselt auf einer Couch. Daneben stand ein Tisch, auf dem man Berge von Nahrungsmitteln gestapelt hatte. Phils Hände waren so gefesselt, daß er zwar mühsam an das Essen herankommen, aber sich nicht befreien konnte.
    »Keine Bange«, sagte ich. »Du wirst deine Ruhe kriegen, mein Lieber. Ich kann dich nämlich nicht mitnehmen. Du mußt hier noch bleiben.«
    Phil versuchte aufzuspringen, über bei seiner Fesselung mißlang der Vor such natürlich gründlich.
    »Bist du vom Teufel gebissen?« fauchte er. »Was soll das heißen?«
    »Ganz einfach, mein Lieber. Die Burschen wiegen sich in Sicherheit, und das paßt mir ausgezeichnet. Wenn ich dich jetzt hier heraushole, dann wissen sie, was die Stunde geschlagen hat, und verschwinden, bevor ich ihnen den Mord an dem Professor nachweisen kann. Und das geht auf gar keinen Fall. Oder hast du gesehen, wer auf den Diener geschossen hat?«
    »Nein«, sagte er wütend. »Ich kam ’raus, da zog mir jemand einen neuen Scheitel mit einem Revolverkolben. Das ist alles. Okay, bleib’ ich also hier.«
    »Ich öffne dir die Fesseln so, daß es zwar aussieht, als ob du dich nicht bewegen könntest, daß du aber in Wirklichkeit Herr deiner Bewegungen bist. Hier hast du meinen Revolver. Das Magazin ist wie üblich voll aufgeladen. Im Ernstfall…«
    Phil grinste schon wieder.
    »Im Ernstfall«, ergänzte er meinen Satz, »kannst du die toten Gangster versandfertig gebündelt hier abholen.«
    Ich lockerte ihm die Fesseln, dann schlichen wir uns in den Garten hinter ein paar Ziersträucher, wo uns aus der Nachbarschaft niemand sehen konnte. Natürlich war es gewagt, denn immerhin konnte in jedem Augenblick mal einer von den Gangstern auftauchen, um nach dem Gefangenen zu sehen, aber Phil hatte so lange darum gebettelt, eine Zigarette rauchen zu dürfen, bis er mich schließlich herumgekriegt hatte. Im Haus durfte

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