KR137 - Ich stürzte den Senator
es doch, wenn ich Sie recht verstanden habe, Mr. Cotton?«
»Ja«, sagte ich. »So ist es.«
»Gut, dann fahren Sie bitte fort.«
Ich redete weiter: »Bei diesem Überfall fiel Corthwell die runde Summe von neunhundertundzwölftausend Dollar in die Hände. Seine beiden Komplicen, die er an der Tat beteiligt hatte, flohen auf seine Anordnung sofort nach New York. Da der Beifahrer sie nur sehr mangelhaft beschreiben konnte, war es für sie nicht schwer, in New York unterzutauchen. Die Beute nahm Corthwell an sich.«
»Woher wollen Sie denn wissen, daß jene Geldscheine, die in diesem Transportwagen enthalten waren, ausgerechnet meinem Mandanten in die Finger fielen? Mr. Cotton, spuckt Ihre Phantasie nicht ein bißchen zu große Bogen?« fragte der Verteidiger.
Ich öffnete wieder meine Aktentasche.
»Hier sind zwei Verzeichnisse mit den Nummern der Banknoten, die damals gestohlen wurden. Diese beiden Verzeichnisse trug der bei dem Überfall ermordete Fahrer des Wagens in seiner Brieftasche bei sich, Herr Verteidiger. Diese beiden Verzeichnisse wurden dem Toten von seinem Mörder abgenommen. Die City Police unter Leitung von Captain Hywood fand diese beiden Verzeichnisse bei der Hausdurchsuchung, die im Anschluß an Mr. Corthwells Verhaftung durchgeführt wurde. Ferner wurde von mir festgestellt, daß Corthwell, der sich nach einer gesichtschirurgischen Operation Verlane nannte, in den letzten sechs Monaten in New York bei insgesamt neunzehn verschiedenen Banken Konten einrichtete, auf denen jetzt noch über sechshunderttausend Dollar des damals geraubten Geldes stehen. Neun von diesen Bankinstituten haben die Nummern der Scheine notiert, die Mr. Verlane bei ihnen einzahlte. Alle diese Nummern stimmen überein mit den Nummern, die auf diesen Verzeichnissen stehen. Leider hatte die Chicago New City Bank keine Durchschrift dieses Verzeichnisses in der Bank zurückgehalten, sonst wäre diese Tat längst aufgeklärt worden.«
»Kann bewiesen werden, daß diese Verzeichnisse im Hause meines Mandanten gefunden wurden?« fragte der hartnäckige Verteidiger.
Captain Hywood, Phil und zwei Männer aus Hywoods Garde sahen sich die Verzeichnisse an und beschworen dann, daß sie selbst diese Papiere in Verlanes Haus bei der Durchsuchung gefunden hätten.
Gegen diese vier Eide war auch der Verteidiger machtlos.
»Bitte, fahren Sie fort, Mr. Cotton!«
»Ich werde noch darauf zu sprechen kommen, wofür Mr. Verlane die immerhin beachtliche Summe von weit über zweihunderttausend Dollar verwendete. Am Freitagabend vor der letzten Wahl besuchte er einen gewissen Professor Bradforth. Die Personalien dieses Mannes sind dem Gericht aktenkundig gemacht. Er sprach etwa eine halbe Stunde lang mit dem Professor. Bradforth sollte als Wahlleiter des siebzehnten Wahlbezirks seine Einwilligung zu einer Wahl Verschiebung geben. Der Professor lehnte ab.«
»Können Sie das beweisen?« fauchte der Verteidiger.
»Nein«, sagte ich seelenruhig. »Aber nur so kann es gewesen sein. Denn am nächsten Vormittag suchte Verlane den Professor abermals auf. Seine Zeit war günstig ausgewählt. Durch einen Privatdetektiv, der sich ahnungslos in seinem Auftrag bei dem Professor als Diener hatte anstellen lassen, war er genau über die Lebensgewohnheiten des Mannes informiert. So wußte er, daß der Professor sonst immer lange schlief, aber an diesem Vormittag früher aufstehen würde, weil ihm das Erscheinen eines bestellten Bankboten mit zwölftausend Dollar angekündigt war. Während seine beiden Komplicen im Korridor Wache standen, schlich sich Verlane in die Wohnung des Professors. Bradforth telefonierte gerade im Schlafzimmer.«
»Woher wissen Sie denn das?« fragte der Verteidiger.
Ich grinste.
»Der Professor telefonierte mit mir. Er bat um meinen Besuch. Er sagte, es handele sich um die Wahl morgen, bei ihm sei gestern abend – also am Freitag vor der Wahl – ein Mister… In diesem Augenblick brach das Gespräch ab. Ich hörte ein Poltern, dann wurde der Hörer aufgelegt. Als ich später in die Wohnung des Professors kam, ’ lag Bradforth ermordet neben dem Telefon. Der Täter hatte ihn durch einen Dolchstoß ermordet. Vorsichtshalber wurden am Griff der Mordwaffe von ihm die Fingerabdrücke beseitigt.«
»Woher wollen Sie dann wissen, daß mein Mandant der Täter war?« fragte der Verteidiger.
»Davon habe ich noch gar nichts gesagt, Herr Verteidiger!«
Der Verteidiger biß sich auf die Lippen.
Im Saal lachten einige.
»Aber ich
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