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KR137 - Ich stürzte den Senator

KR137 - Ich stürzte den Senator

Titel: KR137 - Ich stürzte den Senator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stürzte den Senator
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Zentrale heraus.
    »Ich bitte, ein Identifizierungsschreiben aus den FBI-Headquarters verlesen zu dürfen. Dabei bitte ich, vor allem auf die darin vorkommende Fingerabdruck-Formel zu achten!«
    »Antrag stattgegeben«, nickte gnädig der Richter.
    Ich las:
    »FBI Identification Order No.: 3718a vom 11. Mai.Betrifft: Fingerprint Copy 3oR II5 / N 16 S III. Richard George Corthwell.«
    Im Saale ging ein Tumult los.
    Auch die Geschworenen tuschelten plötzlich untereinander.
    Erst nach längerer Zeit konnte der Richter sagen: »Das bedeutet also, daß unter den gleichen Fingerabdrücken, die der Angeklagte hinterläßt, in der Registratur des Washingtoner FBI-Hauptquartiers der Chicagoer Raubmörder Corthwell registriert ist?«
    »Ja.«
    »Wenn niemand beweiskräftigen Einspruch erhebt, gilt dann die Identität des Angeklagten mit dem steckbrieflich gesuchten Raubmörder Richard G. Corthwell als erwiesen. Dem Auslieferungsantrag des Generalstaatsanwaltes von Massachusetts wird vorläufig nicht stattgegeben, da der Angeklagte größerer und zahlreicherer Verbrechen angeklagt wird, die er im Staate New York begangen haben soll. Bis diese geklärt sind, wird der Auslieferungsantrag zurückgestellt zur späteren Entscheidung.«
    Weder Verteidiger noch Staatsanwalt erhoben Einspruch. Es wäre auch sinnlos gewesen. Gegen Fingerabdrücke ist kein Kraut gewachsen.
    Außerdem hätte ich nötigenfalls den Arzt herbeizitieren können, der durch Gesichtschirurgie aus Corthwell einen Verlane gemacht hatte. Der Arzt saß auf der Zeugenbank auf Vorladung des FBI, hatte aber gebeten, nach Möglichkeit aus der Verhandlung ausgelassen zu werden, weil er – völlig unamerikanisch – sein Erscheinen vor Gericht im Zusammenhang mit einem mehrfachen Mörder nicht für Reklame hielt. Deshalb also führte ich ihn auch nicht an, nachdem die Fingerabdrücke als Identitätsbeweis angenommen worden waren.
    »Bitte, Mr. Cotton, unterrichten Sie jetzt das Gericht über die Vorfälle, die sich im Zusammenhang mit den dem Angeklagten zur Last gelegten Verbrechen abspielten. Es steht Ihnen frei, die Form Ihres Berichtes selbst zu wählen.«
    Ich begann.
    »Vor etwa sechs Monaten überfiel der Angeklagte an einer günstigen Stelle auf der Highroad Chicago-Süd 32 einen Geldtransportwagen der Chicago New City Bank. Er tötete den Fahrer dieses Geldtransportes durch einen Schuß aus einer Neun-Millimeter-Waffe, die er bei dem anschließenden Handgemenge mit dem Beifahrer am Tatort verlor. Diese Waffe wurde von der Polizei am Tatort aufgefunden. Die Schußwaffen-Sachverständigen stellten einwandfrei fest, daß es die Waffe war, aus der der tödliche Schuß abgegeben worden ist. An dieser Waffe wurden die Fingerabdrücke zweier Männer gefunden. Die einen konnten als die Abdrücke des Polizisten identifiziert werden, der die Waffe am Tatort versehentlich aufgehoben hatte, ohne seine Finger durch ein Taschentuch zu schützen. Die anderen Fingerabdrücke aber waren einwandfrei jene Abdrücke, die unter der bekannten Formel in Washington registriert wurden. Damit hält das FBI Richard G. Corthwell als für die Tat hinreichend verdächtig.«
    Der Richter unterbrach mich.
    »Gestehen Sie, diesen Mord bei Ihrem Überfall auf den Bankwagen ausgeführt zu haben, Angeklagter?« fragte er.
    »Ich gestehe überhaupt nichts.«
    »Können Sie die Beweisunterlagen beibringen?« fragte mich der Richter.
    »Hier sind sie«, erwiderte ich und packte einen Revolver und mehrere Protokolle aus. Die Geschworenen machten sich sofort darüber her.
    Mr. Verlane wurde jetzt sichtlich nervös. Mich ließ es kalt. Dieser Mann sollte auf den Elektrischen Stuhl kommen, da kannte ich kein Mitleid.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die Geschworenen die Gutachten der Schußwaffen-Sachverständigen von Chicago und die Fingerabdrücke, die am Griff des Revolvers aufgenommen worden waren, genau angesehen hatten.
    Dann erhob der Verteidiger Einspruch.
    »Ich protestiere!« fauchte er schon wieder einmal.
    »Protest abgewiesen«, sagte der Richter barsch und ließ— was eigentlich gegen die Vorschrift war – den Verteidiger gar nicht erst seinen Protest begründen. »Die Geschworenen werden sich durch die überzeugenden Beweise, die von Mr. Cotton vorgelegt wurden, ihr Urteil bilden. Im übrigen steht dieser Fall hier nicht zur Verhandlung. Er wird lediglich erwähnt, um das Gesamtbild des Angeklagten abzurunden und die Voraussetzungen für die folgenden Ereignisse zu klären. So ist

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