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Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Titel: Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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lieber als zu sehen, wie ich von den Reichtümern und der Macht, die Langumont mir einbringen würden, ablasse.“ Seine Hand öffnete sich und glitt abwärts, um sie am Hals zu fassen. Noch einmal schluckte sie, als die Hand da fester zupackte. „Ebenso wie von der schönen Erbin, die man mir auch versprochen hatte.“  
    „Nein“, flüsterte sie und keuchte dann leicht auf, als die Hand fest zupackte – nicht genug, um ihr die Luft abzuschnüren, aber genug, um ihr zu drohen. Als sie hochfasste, um diese Finger da wegzuziehen, war er schnell genug, um ihre Handgelenke zu packen und sie nach unten zwischen sie beide zu zwingen.  
    „Wenn Ihr mir nicht zu Frau bestimmt wärt“, murmelte er, während er sich näher zu ihrem Gesicht herabbeugte, „hätte ich nicht dieses Vergnügen hier vor mir.“ Seine Lippen waren kühl und trocken, aber seine Zunge stieß heiß und feucht in ihren Mund.  
    Maris wand sich, um ihr Gesicht wegzudrehen. Seine Hand packte fester zu und hielt ihren Kopf fest, als sein Mund fortfuhr in ihren einzudringen. Sie ließ ihren Körper unter seinem Griff einfach schlaff werden und rammte ihm dann ein Knie in den Magen, wobei sie nur knapp eine etwas empfindlichere Stelle verfehlte. Sie machte sich seinen Schock und seine Atemlosigkeit zunutze, riss sich von ihm los und suchte fieberhaft unter ihrem Obergewand nach ihrem Dolch.  
    Als er sich aus seiner zusammengekauerten Position wieder aufrichtete, stand sie schon mit einer gezückten, blitzenden Klinge vor ihm, die sich auf Höhe seiner Augen befand. „Miststück!“, fauchte er und holte unbeholfen zum Schlag nach ihrem Handgelenk aus.  
    Maris wich seinem Schlag mühelos aus, aber beobachtete ihn weiterhin wachsam, als sie anfing rückwärts von ihm wegzugehen. „Wenn mir ein so unglückliches Los zuteil werden sollte, dass ich mich Euch vermählen muss, werdet Ihr mich niemals wieder in dieser Weise anfassen. Sonst“, sie zwang ihren gehetzten Atem zur Ruhe, „werdet Ihr entdecken, dass uns noch ein Dritter im Brautbett Gesellschaft leistet.“ Sie schwang bedrohlich den Dolch.  
    Victor hätte erneut nach ihrem Handgelenk gegriffen, wenn nicht das Geräusch von Stimmen an ihre Ohren gelangt wäre. Wie die Dinge standen, bedachte er sie mit einen wuterfüllten Blick voller Hass, bevor er auf dem Absatz kehrtmachte und wieder in die Richtung entschwand, aus der sie gekommen waren.  
    Wie durch ein Wunder verloren sich die näherkommenden Stimmen wieder irgendwo und Maris blieb allein in dem feuchten Gang zurück. Sie riss sich Victors Mantel von den Schultern und schleuderte ihn in eine Ecke. Ein Wandteppich flatterte über ihrem Kopf an der Wand, aber alles andere war still. Sie sackte gegen den kalten Stein, erleichtert, und kämpfte gegen das Zittern an, das ihre Knie zu schwächen drohte.  
    „ Bis! Zugabe!“, kam da eine Stimme aus den Schatten. „Gut gekämpft, Mylady.“  
    Maris wirbelte herum, um zu sehen, wie Dirick auf einmal aus einem dunklen Alkoven heraustrat. „Ihr!“, keuchte sie und Zorn brannte ihr im Gesicht. „Schon wieder?“  
    Er stand nur da, lehnte an der Wand mit Armen, die er sorglos vor seiner Brust verschränkt hatte. „Das hier eben war knapp, Maris, ich machte mich schon bereit Euch zu Hilfe zu eilen.“ Die Härte in seinen graublauen Augen widersprach seiner scheinbaren Sorglosigkeit und sein Blick betrachtete sie rundum, als wollte er sich versichern, dass ihr nichts geschehen sei.  
    „Was tut Ihr hier?“, fragte sie fordernd, tat einen Schritt zurück, nur um da die Wand hinter sich zu spüren. Sie hielt den Dolch so, als wolle sie ihn sich damit vom Leibe halten.  
    Dirick trat näher heran, wobei er zwischen sie und die Lichtquelle hinter ihm trat und alles dunkel wurde. Maris schlug das Herz im Hals und ihr Atem wurde schneller. „Ich hatte den Verdacht, dass Ihr Euch in Gefahr begeben würdet, als Ihr die Halle in seiner Begleitung verlassen habt.“  
    „Ich brauche Eure Hilfe nicht“, fauchte sie. „Ich will gar nichts von Euch!“  
    „Ah. Aber das ist der Punkt, wo wir uns nicht einig sind. Ich will ganz bestimmt etwas von Euch, Lady Maris.“  
    Ihr Herz tat einen Sprung und ihre Hände wurden feucht genau in dem Moment, als Hitze sie durchfuhr. Seine Augen waren so unglaublich dunkel und hart, leuchteten mit etwas Angespanntem, Unerklärlichem, und die harte Linie seines Mundes verriet, dass hier nicht viel Geduld zu erwarten war. Seine beherrschte

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