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Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Titel: Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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    Dirick musste schwer schlucken und der Brotklumpen blieb ihm im Halse stecken. Er nahm sich noch einen großen Schluck Wein, um den Klumpen weich zu machen und auch um seinen plötzlich wieder klammen Körper zu wärmen. „Mehr? Es gibt mehr dieser viehischen Gemetzel?“  
    „Ja.“ Und auf einmal sah der König so erschöpft aus, wie Dirick sich fühlte. „Ich ließ Euch mit solcher Hast rufen, weil ich nicht wünsche, dass es einen vierten Fall gibt. Ihr habt meine Erlaubnis Euren Durst nach Rache zu stillen, sobald Ihr wollt, und das mit meinem Segen.“  
    Als ihm aufging, dass er nicht darum betteln müsste, von den Diensten für Heinrich befreit zu werden, um den Mörder seines Vaters zu suchen, wurde es Dirick leichter um die müden Schultern. Man hatte seine Gebete erhört. „Vielen Dank, Mylord. Ihr habt mir den einzigen Wunsch erfüllt, den ich von Euch erbeten hätte.“  
    Heinrich nickte, wie um ihm beizupflichten, und Dirick schob sich einen großen Brocken Käse in den Mund. „Ihr werdet am morgigen Tag aufbrechen – oder am Morgen darauf, solltet Ihr einen Tag Ruhe wünschen, bevor Ihr Euch auf Eure Suche begebt. Ihr habt meine Erlaubnis zu reisen, wohin auch immer Ihr wünscht, um dieses Schlächters habhaft zu werden. Zuvor müsst Ihr mir lediglich noch eine kleine Aufgabe erfüllen.“  
    Heinrich fuhr sogleich fort, „schon seit geraumer Zeit vermute ich, dass mein Vasall Bon de Savrille, der aufgrund der Entscheidung irgendeines Trottels zum Lord von Breakston ernannt wurde, vor seinem König, also mir, etwas zu verbergen hat. Er hat sich schon über zwanzig Monde lang nicht mehr auf den Weg zu mir gemacht und er gibt als Entschuldigung für sein Nichterscheinen bei Hofe immer etwas wie schlechte Ernte an, oder Plünderer und Wegelagerer oder derlei. Zuletzt war es eine Verletzung am Bein, an der er litt und die ihn von einer Reise zu Pferd abhielt. Ich bitte Euch ihn aufzusuchen und über ihn in Erfahrung zu bringen, was immer Ihr könnt und auch, ob man ihm trauen kann. Ich wünsche jedoch nicht, dass er erfährt, Ihr kommt in meinem Auftrag, also gebt Acht, wie Ihr Euch bei ihm einführt.“
    Mit einem scharfen Blick zu Dirick schloss er dann, „und wenn Ihr nach Breakston reist, kommt Ihr an den Ländereien von Langumont vorbei. Lord Merle Lareux von Langumont, war, wie Euch vielleicht schon bekannt ist, derjenige, der als Erster auf den Schauplatz vom Tod Eures Vaters stieß. Ihr müsst mit ihm reden.“  
    Dirick konnte seine Genugtuung und Erleichterung kaum verbergen: ihm wurde von seinem König befohlen genau das zu tun, worum er ihn um Erlaubnis bitten wollte. „Jawohl, Mylord. Und wie verhält es sich mit den anderen Fällen von diesem wahnsinnigen Schlächter? Gibt es weitere Personen, mit denen ich reden sollte?“  
    „Ich werde Euch auf Langumont Nachricht zukommen lassen, da mein Ritter Dwain in diesen Tagen nach Lederwyth reist, den Kaufmann aufzusuchen, der den Schauplatz der letzten Schlächterei entdeckte. Was den ersten Fall anbetrifft ... der liegt fast zwei Sommer zurück und der Mann, der die Opfer fand, ist seither an den Pocken gestorben. Er wird Euch nicht mehr helfen können.“  
    „Ich verstehe, Mylord. Da Ihr mich nun schon mit Wegzehrung für Körper und Geist versorgt habt, bitte ich Euch um Erlaubnis mich zurückziehen und ein Nachtlager aufsuchen zu dürfen. Es war ein langer Ritt nach Langumont und Breakston und sowohl mein Körper als auch mein Geist sind erschöpft.“  
    Der Klang der sanften Stimme von Eleonore unterbrach, was auch immer ihr Gemahl vielleicht erwidern wollte. „Aber der morgige Tag bringt uns die Christmette, Dirick. Sicherlich hat man die Damen schon über Eure Ankunft unterrichtet und sie werden untröstlich sein Eure Stimme im Gesang und Euch auf der Tanzfläche missen zu müssen.“  
    „Christmette?“ Dirick schüttelte den Kopf, die Müdigkeit brach wieder mit voller Wucht über ihn herein. Aber seine Sinne waren nicht so umnebelt, als dass er nicht den unausgesprochenen Befehl in ihren Worten vernommen hätte, dass er bleiben und ihre Damen unterhalten sollte. „Es war mir nicht bewusst ... nun, so würde ich zum Fest noch hier verweilen.“ Er wurde mit einem warmen Lächeln der schönen Königin belohnt und nicht zum ersten Mal schoss ihm durch den Kopf, was für eine Herausforderung es für Heinrich sein musste, mit einer solch mächtigen Frau als Gemahlin auszukommen.  
    Es war ein Segen, dass Dirick

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