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Kraft des Bösen

Kraft des Bösen

Titel: Kraft des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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hatt e da s Wor t Hippi e gehört , da s freilic h sowieso nich t au f ih n gepaß t hätte . E r wa r ei n Schriftstelle r de r A rt , die gerad e s o ihre n Lebensunterhal t bestreite n können , damal s j e denfalls , inde m si e Blu t spende n un d Roman e nac h Fernseh s e rie n herunterschreiben . Alexande r irgendwas.
    Sei n Einfal l fü r ei n Buc h e r hatt e Nin a gesagt , da ß er scho n geraum e Zei t dara n arb eitet e war der, daß viele Morde, di e damal s verüb t wurden , i n Wirklichkei t au f da s Kont o einer kleine n Grupp e übersinnlic h begabte r Kille r gingen , di e e r G e dankenvampire nannte , welche andere benützten, um ihre Blu t tate n z u verüben.
    E r sagte , ei n Tasche n buchverleger hätte schon Interesse an seine m Expos e gezeig t un d würd e ih m morge n eine n Vertrag anbieten , wen n e r de n Tite l i n Der Zombie - Fakto r ändert e und meh r Se x hineinbrächte.
    »N a und? « hatt e Will i Nin a vol l Widerwille n gefragt.
    »Deswege n läß t d u mic h quer durch den Kontinent fliegen? Vielleich t kauf e ic h de n Einfal l selbst.«
    Da s wa r de r Grund , de n wi r vorschoben , u m diese n Alex a n de r irgendwa s währen d eine r Stegreifparty , di e Nin a a m näc h s te n Aben d gab , auszuhorchen . Ic h wa r nich t dabei . Lau t Nina war d i e Part y nich t besonder s gelungen , abe r si e ga b Will i die Möglichkei t z u eine m lange n Gespräc h mi t de m angehenden Erfolgsschriftsteller . I n seine m fas t klägliche n Eifer , mi t Bill Borde n in s Geschäf t z u kommen , de m Produzente n vo n Paris Memories , Thre e o n a Swing un d mindesten s zwe i weiteren völli g vernachlässigbare n Technicolorstreifen , di e diesen Somme r i n de n Autokino s liefen , offenbart e de r Schriftsteller, da ß da s Buc h momenta n noc h au s eine m vo m viele n Her u m reiche n zerfledderte n Expos e un d eine m Dutzen d Seite n mit Notize n bestand . Wi e auc h immer , e r wa r sicher , e r könnte innerhal b vo n fün f Woche n ei n Treatmen t fü r Mr . Borden schreiben , vielleich t soga r scho n i n dre i Wochen , wen n man ih n nac h Hollywoo d flog , dami t e r di e angemessen e künstler i sch e Stimula n s erhielt.
    Späte r a n diese m Aben d sprache n wi r übe r di e Möglichkeit, daß Willi einfach eine Option für das Treatment kaufte, aber Will i wa r gerad e knap p be i Kasse , un d Nin a lie ß nich t locker. Letztendlich schnitt sich der junge Schriftsteller mit einer G i l ett e - Rasierkling e di e Oberschenkelschlagade r au f un d lief schreien d au f ein e schmal e Nebenstraß e vo n Greenwic h Vill a ge , u m z u sterben . Ic h glaub e nicht , da ß sic h jemal s jeman d die Müh e gemach t hat , da s Durcheinande r un d Wirrwar r seiner nachgelassenen Noti z e n z u durchsuchen.
    »E s könnt e wi e be i de m Schriftstelle r sein , ja , Melanie? « Willi tätschelt e mei n Knie . Ic h nickte . »E r gehör t mir« , fuh r Willi fort , »un d Nin a ha t versucht , Punkt e fü r ih n z u bekommen. Weißt du noch?«
    Ic h nickt e wieder . Eigentlic h hatt e er weder Nina noch Willi gehört . Ic h wa r nich t z u de r Part y gegangen , dami t ic h später mi t de m junge n Man n Kontak t aufnehme n konnte , ohn e da ß er merkte , da ß e r verfolg t wurde . Da s gelan g mi r mühelos . Ich erinner e mic h noch , wi e ic h i n eine m überheizte n kl e ine n I m bi ß gegenübe r de s Mietshause s saß . E s wa r überhaup t nicht schwierig . E s wa r s o schnel l vorbei , da ß ic h fas t kei n Gefühl de r ›Speisung ‹ hatte . Dan n nah m ic h erneu t di e blubbernden Heizunge n un d de n Geruc h vo n Salam i wahr , währen d die L e u t e zu r Tü r e i lten , u m z u sehen , wa s e s mi t de m Geschre i auf sic h hatte . Ic h entsinn e mich , da ß ic h meine n Te e gan z langsam getrunke n habe , dami t ic h nich t gehe n mußte , bevo r de r Kr a n kenwage n for t war.
    »Unsinn« , sagt e Nina . Si e macht e sic h a n ihre m kleine n T aschenrechn e r zu schaffen. »Wie viele Punkte?« Sie sah mich an . Ic h sa h Will i an.
    »Sechs« , sagt e e r achselzuckend . Nin a macht e ei n kleines Schauspie l daraus , di e Endsumm e zusammenzuzählen.
    »Achtunddreißig« , sagt e si e un d seufzt e theatralisch . »Du has t wiede r gewonnen , Willi . Besse r gesagt , d u has t mich g e schlagen . Jetz t müsse n wi r Melani e anhören . D u bis t s o still gewesen, meine Liebe. Du hast sicher eine Überraschung für uns.«
    »Ja« , sagt e Willi ,

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