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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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des Eingangstores schepperten und das Klappern von Stiefeln ertönte. Die Wachablösung war pünktlich.
    Sie nickte in die Gasse hinein. Einen Moment darauf kam Otho hervorgetorkelt – ein wankender, sturzbetrunkener Bhor. Er blökte Bet an, grinste ihr unverschämt ins Gesicht, rülpste laut und steuerte direkt auf sie zu. »Beim Barte meiner Mutter«, grölte er, »wen haben wir denn da?«
    Bet kreischte auf, versuchte wegzulaufen, blieb jedoch mit den Absätzen zwischen dem Kopfsteinpflaster hängen und stürzte auf die Straße. Einen Moment später fiel Otho über sie her. Lachend nahm er sie in seine kräftigen, haarigen Arme und zog sie an sich. Der Plan basierte auf der Annahme, dass jemand, der so dumm war, ein Gefährte zu sein, bestimmt nicht klug genug war, um zu wissen, dass sich ein Bhor eher mit einem Streggan paaren würde, bevor er sich mit einem Menschen einlässt.
    Otho tat so, als hörte er die Rufe des herbeieilenden Gefährten und der anderen Wächter überhaupt nicht.
    »Na, ich hab vielleicht ein Glück«, lachte er Bet frohlockend an. »Aber keine Angst, meine Dame. Otho wird schon …«
    Er grunzte vor Schmerzen, als sich der Gefährte auf ihn warf. Doch dann rollte er von Bet herunter, legte seinen mächtigen Arm um den Gefährten und brach ihm mit einem deutlich vernehmbaren Knacken das Rückgrat.
    Der zweite Gefährte, der kurz nach dem ersten eintraf, blieb verwirrt stehen. Bet erschoss ihn, und er fiel lautlos zu Boden.
    Schreie. Stiefelgetrappel. Aufruhr. Bet sah, wie die Wächter mit offenen Mündern zu ihnen herüberstarrten.
    Ungefähr zwanzig Mann standen dort und zeigten schreiend auf Bet und Otho. Jetzt nahmen sie ihre Waffen hoch.
    Bet steckte zwei Finger in den Mund und stieß einen lauten Pfiff aus. Die ganze Straße schien zu vibrieren, als die Tiger laut brüllend mit großen Sätzen aus ihren Verstecken herauskamen und sich sofort auf die Wachmannschaften warfen.
    Bevor die meisten überhaupt wussten, was da über sie kam, gingen drei Mann mit aufgerissenen Bäuchen zu Boden.
    Dann waren Hugin und Munin reißend, kratzend und beißend zwischen ihnen. Sofort brach Panik aus.
    Schüsse lösten sich, doch anstelle der Tiger trafen sich die entsetzten Wächter gegenseitig.
    Dann flüchteten die Gefährten in wilder Hast in den Tunnel der Wachmannschaften, wobei jeder gegen jeden kämpfte.
    Es handelte sich um einen langen, schmalen Gang, der an beiden Enden mit Gittern verschlossen werden konnte. Die Tore zur Straße hin waren soeben zur Wachablösung geöffnet worden. Die Sicherheitsvorschriften verlangten, dass in diesem Fall das jeweils andere Tor – der einzige andere Ausgang aus der Unterführung – verschlossen blieb.
    Die Gefährten, die sich im Inneren des Arsenals aufhielten, starrten ihre Kameraden entsetzt an, die auf sie zugerannt kamen und verzweifelt auf die Gitter eindroschen, während Hugin und Munin ihre Klauen in sie schlugen.
    Voller Panik versuchten einige, am Fallgitter emporzuklettern und sich zwischen den Stäben hindurchzuquetschen, doch die Tiger zerrten sie mit ihren Pranken wieder herunter.
    Ein Wächter auf der Innenseite handelte wider die Anordnung und schlug auf einen Knopf, woraufhin sich die inneren Tore öffneten. Als der klägliche Rest der Wache, der den Angriff überlebt hatte, sich hindurchdrängte, zielte der Wächter mit der Pistole auf die Tiger. Bevor er schießen konnte, explodierte sein Schädel.
    Bet und Otho rannten schweigend und schießend in den Innenhof. Der Zugang zum Waffenarsenal war offen.
    Sten und Alex klemmten Führungsrollen an das dünne Seil. Das Kloster war etwa hundert Meter entfernt und lag zwanzig Meter tiefer.
    Sten zog prüfend am T-Griff, der unterhalb der Rollen angebracht war. Dann packte er ihn, zog ohne ein weiteres Wort die Beine an und begab sich auf die lange, doch rasend schnelle Passage zum Dach des Klosters hinüber. Als er mit jedem steil abfallenden Meter an Geschwindigkeit zunahm, hielt er den Atem an. Hinter sich hörte er ein tiefes Summen, als sich Alex ebenfalls auf die Reise machte.
    Das Dach raste auf ihn zu, und Sten bereitete sich auf den Aufprall vor. Er entspannte sich, genau wie er es gelernt hatte. Im gleichen Augenblick, in dem er auf das Dach krachte, hörte er die Sirenen losheulen. Taumelnd kam er auf die Beine, zerrte eine Granate aus dem Rucksack und hörte den dumpfen Knall von Alex’ Landung.
    Alex fing sich mit einer Schulterrolle ab, Sten zeigte ihm den Weg, und schon waren

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