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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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Schutzmauern weithin sichtbar in den Himmel. Direkt unterhalb des Tempels duckten sich die Gebäude eines ehemaligen Klosters in seinen Schatten. Vor langer Zeit war das einmal ein Ort der stillen Andacht für die Priester des Talamein gewesen. In jüngster Zeit wurde das Gemäuer als Gefängnis benutzt – sowohl von Theodomir als auch von Mathias.
    Sten machte Alex darauf aufmerksam.
    »Da drin halten die Burschen bestimmt unsere Ffillips gefangen«, kommentierte Alex. Er reichte Sten einen Weinbeutel. Sten hielt das Ende des Beutels in die Höhe und ließ sich den Wein in den Mund sprudeln. Dann gab er ihn an Alex zurück, der ihn ebenfalls anhob und dabei die Umgebung beobachtete.
    »Dort drüben«, sagte Sten und deutete mit dem Kinn auf den Rohbau eines Gebäudes, der sich neben dem alten Talameinkloster und heutigen Gefängnis erhob. »Das ist unser Eingang.«
    Alex spähte einen Augenblick in diese Richtung, dann drehte er sich weg.
    Was er erblickt hatte, war eine schlanke, hochaufragende Stahlnadel, die neben dem altertümlichen Kloster äußerst deplaziert wirkte. Sie hatten in Erfahrung gebracht, dass es sich um die neuen Unterkünfte handelte, die Mathias für seine Gefährten erbauen ließ. Ironischerweise sollte der Bau nach Theodomir benannt werden.
    Sie erkannten rasch, dass nirgendwo um das Gebäude herum Arbeiter zu sehen waren. Offensichtlich hatte man ihnen zur Feier des Tages freigegeben. Außerdem fiel ihnen auf, dass zwar die meisten Straßen von Sanctus mit feiernden Bürgern vollgestopft waren, das Viertel rund um das Klostergefängnis jedoch peinlichst gemieden wurde.
    Ein Stück unterhalb dieses Gebäudes, noch an der Straße der Gräber, erblickten sie das Arsenal, die Hauptwaffenkammer der Gefährten. Auch von dort hielt sich die Bevölkerung fern.
    »Kapiert?« fragte Sten.
    »Ziemlich knifflig, alter Knabe«, antwortete Alex. »Aber es muss wohl gehen.«
    Sten gab Zeichen, dann rumpelten die Wagen weiter, tiefer hinein in die heilige Stadt.
     
    An einer Seitenstraße, nicht weit von der Waffenkammer der Gefährten entfernt, lag ein ehemaliger Park. Vor Mathias’ Zeiten hatte er einmal den Pilgern als grüner Ort der Ruhe gedient. Ein Platz zum Entspannen und Ausruhen, an dem man nach der langen Reise und der Zeit des Fastens herrlich picknicken konnte. Er war an drei Seiten von hohen, schlanken Bäumen begrenzt.
    Die Gefährten hatten den Ort jedoch anderen Zwecken zugeführt. Was einst eine einladende Rasenfläche gewesen war, lag jetzt wie ein Meer aus umgepflügtem Schlamm vor dem Auge des Betrachters. Überall im Park standen kleine, mit Kettenantrieb versehene Kanonen, deren wabenartige Panzerung ihnen hohe Geschwindigkeit und Wendigkeit verlieh. Diese Schützenpanzer waren für zwei Mann gebaut und mit kleinen, offenen MG-Gefechtstürmen sowie mit vierfachen, vollautomatischen 50-mm-Projektilkanonen ausgerüstet.
    Angetrieben wurden diese Kleinpanzer von altmodischen Maschinen mit niedriger Übersetzung, die den plumpen kleinen Kraftpaketen ein Maximum an Manövrierfähigkeit verliehen.
    Zwischen den unzähligen aufgewühlten Gräben und Furchen liefen Fahrer, Mechaniker, Schützen und andere Gefährten umher oder lehnten an ihren Fahrzeugen. Obwohl sie so taten, als seien sie mit schrecklich wichtigen Aufgaben beschäftigt, gafften sie ständig neugierig zu den in kaum hundert Metern Entfernung ausgelassen auf der Straße herumtollenden Vergnügungssüchtigen hinüber.
    Ida und Doc lösten sich aus der Menge. Auf den ersten Metern wurden sie von einer Horde kichernder Kinder verfolgt, die sich bei ihrem Anblick blendend zu amüsieren schienen. Sobald sie jedoch in die Nähe des Panzerparks gerieten, riefen sie ihre Eltern ängstlich zurück.
    Ida hatte sich in ihr bestes regenbogenfarbiges Zigeunerkleid geworfen und zog Doc an einer kurzen, silbernen Leine hinter sich her.
    »Allez hopp!« rief sie.
    Und Doc vollführte einen schwerfälligen Purzelbaum.
    Ganz in der Nähe eines Schützenpanzers legten sie eine Verschnaufpause ein. Einige neugierige Wehrpflichtige kamen ein Stück näher, um sie besser in Augenschein nehmen zu können.
    »Mach tot«, sagte Ida.
    Doc ließ sich auf den Boden fallen und streckte alle viere steif von sich. »Übertreib’s nicht!« zischte er.
    »War doch deine Idee«, erwiderte Ida flüsternd. Ihr schien die Vorstellung großen Spaß zu machen.
    Eine Handvoll junger Soldaten, die immer wieder ängstliche Blicke über die Schulter warfen, kamen

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