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Kreuzweg der Zeit

Kreuzweg der Zeit

Titel: Kreuzweg der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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zu. Hoyt folgte ihm langsam, und dann kam Kittson. Sie hielten Waffen in der Hand, deren Mündungen auf den Boden gerichtet waren.
    Der Verräter stieß ein irres Lachen aus. Dann warf er das Ovoid in die Luft und sprang auf den Transporter zu. Hoyt sprang ihm nach, doch Kittson blieb, wo er war, und hielt den Blick auf die blaue Kugel gerichtet. Sie schoß auf ihn zu und hielt dann mitten in der Luft wie in einem unsichtbaren Netz gefangen an. Über die Blake zugewandte Wange Kittsons lief der Schweiß, doch der Agent ließ nicht ab, die blaue Kugel wie gebannt anzustarren. Allein seine Willenskraft hielt das Gebilde in der Schwebe.
    Grüner Nebel und das Summen des Transporters konnten seinen Blick nicht ablenken. Erskine kam auf ihn zugekrochen. Das auf Blake lastende Gewicht wurde entfernt, Hände faßten unter seine Achseln. Er stieß einen erstickten Schrei aus, als man ihn hochzerrte. Saxton schleppte ihn zur Tür, wo Erskine, so erschöpft er auch war, mithalf, ihn hinauszubefördern. Die Ixanilier lagen reglos da. Kittson stand noch immer vor dem Ovoid.
    »Ich übernehme es«, sagte Saxton. »Jetzt!«
    Kittson sprang zurück, als das Ovoid ins Schwanken geriet, ein Stück vorfiel und dann wieder innehielt. Er hob Blake hoch, als wäre er keine schwerere Last als Jack, und erreichte mit zwei Riesenschritten das Freie. Dort erwartete sie Erskine, und jetzt kam auch Saxton und ging rücklings den Abhang hinauf, während er den Blick noch immer auf einen Punkt im Keller gerichtet hielt.
    Als Saxton zu den anderen dreien hintaumelte, zerfiel die Welt um sie mit einem gräßlichen Bersten von Licht und Lärm in Stücke.

16

    Das entfernte Dröhnen des Feldgeschützes kam regelmäßig und wurde hin und wieder von Schußgeräuschen leichterer Waffen unterbrochen. Blake lag mit dem Gesicht nach unten auf einer nicht stabilen Unterlage, die unter ihm hin und her schaukelte.
    »Das hört sich ja wie ein richtiger Krieg an.« Die Worte wurden über ihm gesprochen.
    »Damit wird ihre Aufmerksamkeit sicher hierher gelenkt – für eine Weile wenigstens«, lautete die Antwort.
    »Die D-Bombe hat diesen Einstieg für ihn für immer versiegelt.«
    »Na, hoffen wir es!« Das klang nicht sehr überzeugt. »Je rascher wir nach Ixanilia kommen, desto besser.«
    Blake verfiel in einen Zustand des Halbbewußtseins. Von Zeit zu Zeit war er wach, und sah ein Licht, das ihnen voranging und jene leitete, die ihn auf einer improvisierten Tragbahre trugen. Sie kamen in den Ruinen besser vorwärts, als er es für möglich gehalten hätte. Doch die Finsternis war hereingebrochen, ehe sie ihr Ziel erreichten. Als die Tragbahre abgestellt wurde und die Träger sich entfernten, richtete sich Blake auf.
    »Na – wieder da?« Das war Erskine, der sich irgendwo außerhalb Blakes Sichtbereich befand.
    »Wo sind wir? Was ist passiert?« Er stellte die zwei Fragen, die ihn am meisten bedrängten, und Erskine antwortete:
    »Pranj hat seine eigene Station in die Luft gejagt. Wir müssen hinter ihm her.«
    Blake mußte den Atem anhalten, da er einen schmerzenden Stich zwischen den Schultern spürte. Er hatte sich bewegt und auf seine Hände gestützt. Er mußte warten, bis die Wände aufhörten, sich um ihn zu drehen. Über ihm war offener Himmel, aus dem Schnee heruntertrieb, vor ihm ein Metallwürfel, so groß wie ein kleines Zimmer. Und als er seine Schwäche überwunden hatte und seine Aufmerksamkeit darauf konzentrieren konnte, wurde an der Seite des Würfels eine Tür geöffnet, und Kittson kam heraus. Er schien ungeduldig.
    »Nachricht von Hoyt?« fragte Erskine.
    »Er ist in Ixanilia.«
    »Die Zeit –«
    Kittson nickte. »Ja, jetzt ist es eine Frage der Zeit. Wäre Hoyt nicht bei Pranj, dann wäre es ärger. Uns bleibt keine andere Wahl – wir müssen ihm folgen.«
    Dann ging er zu Blake. Er streckte ihm die Hand entgegen, doch Blake hatte sich bereits aufgerappelt. Als Erskine durch die Tür den Würfel betrat, folgte ihm Blake, gegen seinen Willen von Kittson gestützt. Im Inneren entdeckte er, daß das Ding nur wenig Ähnlichkeit mit Pranjs Plattform hatte. Es gab hier ein richtiges Instrumentenbrett, gepolsterte Sitze, Schränke.
    Blake ließ sich in den nächsten Sitz fallen und rückte so weit an dessen Rand, daß er mit dem Rücken nicht die Lehne berührte. Das Summen klang vertraut, doch gab es keinen grünen Schein. Kittson nahm seinen Platz vor den Instrumenten ein und beobachtete stirnrunzelnd einen Zeiger.
    Erskine, dessen

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