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Krieg der Kulturen (German Edition)

Krieg der Kulturen (German Edition)

Titel: Krieg der Kulturen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Cary
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anderes ausgesetzt.
Eine Mutter nahm ihre kleine Tochter auf den Arm, putzte
ihr die Nase und warf danach das Taschentuch auf den
Boden. Ein älterer Mann sah es. Er bewegte diese junge
Mutti, sie möge es doch aufheben, denn wenn es jeder
täte, wäre der Waggon ein Schmutzabteil.
„Was willst du?", schrie die Frau diesen Mann an, der es
wiederholte, sie möge dieses Taschentuch aufheben, aber
sie sagte nur, „Schau doch weg! Ist schließlich nicht deine
Bahn!“
Dann gab ein Wort, das andere und andere Passanten
mischten, sich ein, wobei ich dachte, dass ich mir diesen
Stress nicht antun möchte, also drängelte ich mich durch
bis zur nächsten Tür, um diesem niveaulosen Gespräch aus
dem Wege zu gehen. Aber es kam noch schlimmer. Ein
Junge von etwa zwölf Jahren spuckte wild durch die
Gegend, einer alten Dame mitten ins Gesicht. Als er
merkte, dass sie aufsprang, drückte er sich mit seiner
schlanken Gestalt durch die Menschenmenge. Kurze Zeit
später hielt die Bahn an. Also rannte er so schnell es ging
aus dem Zug, ehe sie ihre Hand erheben konnte, um ihm
eine zu klatschen.
Da die Bahn, wie des Öfteren überfüllt war, versuchte sie,
so schnell, wie es ihr möglich erschien auszusteigen, um
ihm hinterher zu laufen. Leider vergebens, der Junge
machte sich sehr schnell aus dem Staub.
Lange noch hörte man sie meckern, aber niemand nahm
Anteil an ihrem Missgeschick, es war eben jeder nur mit
sich selbst beschäftigt.
„Chloé, du in dieser vollen U-Bahn!“ lachte mich meine
Wohnungsnachbarin an.
„Hallo Christa! Wo kommst du denn zu so später Stunde
her?“
Sie arbeitete zweimal pro Woche in einer Apotheke, wo
sie die Chefin unterstützt. Ihr Mann hat als Unternehmer
ein gutes Einkommen. Durch die paar Stunden Arbeit in
der Woche konnte sie sich um alles andere kümmern, wie
zum Beispiel ihre große Loftwohnung mit fünf
Schlafzimmern, einem riesigen Wohnzimmer und der sehr
großen Dachterrasse.
Sie erzählte mir von ihrem Einkauf in der City, wo die
Angebote nur bis mittags zu haben waren und sie leider
durch den Klempner, der vormittags bei ihr die
Wasserleitung reparierte, nicht wahrnehmen konnte. Sie
kam zu spät.
„Und wie war dein Tag heute?", fragte sie mich mit
freundlicher Miene.
Ich schilderte ihr kurz von der Aufnahmeprüfung an der
Kunsthochschule und was sich dort abspielte mit den
anderen Bewerbern.
„Mach dir nichts daraus, du hast doch deinen Job, dein
Freund und außerdem noch mich als Freundin und
Nachbarin.“
Um mich auf andere Gedanken zu bringen, erzählte sie
mir alle Einzelheiten vom Zugunglück. Es wird gemunkelt,
dass es wahrscheinlich ein Anschlag mit terroristischem
Hintergrund war, wobei sich die Regierung ausschweigt.
„Kommst du noch auf ein Glas Tee zu mir?“
„Nein, danke, aber ein anderes Mal nehme ich gerne an!“
Bevor ich in meine Wohnung stürmte, schaute ich noch
schnell in unseren Briefkasten nach, während Christa
inzwischen ihre Wohnung erreichte und von oben herab zu
mir rief, „Hast du eine positive Antwort?“
„Nein, leider nicht.“
„Meistens kommt es unverhofft, also zerbrich dir darüber
nicht deinen Kopf“, sagte sie und rief noch Adieu zu mir
herunter. Als mir auch noch mein Schlüssel herunterfiel,
die Tasche gleich hinter her, setzte ich mich auf den
Treppenrand, um mich erst einmal zu beruhigen.
Meine Schlüssel lagen auf der untersten Kellertreppe, was
meinen arbeitsreichen Tag die Krone aufsetzte. Ich rannte
so schnell wie ich konnte erst nach unten um den
Schlüssel zu holen und danach hinauf in meine Wohnung,
wo mein Kater schon vom weiten zu hören war.
„Ach mein Kleiner, süßer Kater, du hast ganz schön lange
auf mich gewartet, aber jetzt bin ich bei dir.“
Er schmiegte sein kleines Köpfchen an mich, stupste mich
immer und immer wieder, während ich ihm seine Büchse
mit viel vitaminreichem Gemüse und kleinen Hackbällchen
gab.
Ja, ja, wenn Tiere reden könnten, dann würden wir
Menschen anders mit ihnen umgehen.
Aber nicht nur der Kater hatte Hunger, sondern auch ich
konnte mein Hungergefühl nicht schnell genug stillen.
Ich nahm ein trockenes Brötchen, setzte mich in den
Sessel, Beine hoch, Fernseher an, Mineralwasser an meine
Seite und sah mir die neuesten Nachrichten an.
Zugunglück, passiert mir nie, machte den Fernseher aus
und schlief im Sessel ein.
Plötzlich kam ich mir vor wie in einem Kriegsgebiet, voller
dröhnender Kanonen grollender Panzer donnerte es aus
allen Rohren, bis ich begriff, dass es an meiner

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