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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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weitermacht.«
    »Sollen wir Euer Schiff versenken?«, knurrte Pendak.
    »Wir wären Narren, wenn wir das riskieren würden.«
    Justen räusperte sich leise. Pendak sah ihn an und nickte.
    »Wurde Euch unter Strafandrohung befohlen, diesen Mann als Kapitän zu bezeichnen?«, fragte Justen.
    »Ich würde nicht sagen, dass es unbedingt eine Drohung war.« Schweißperlen erschienen auf dem Gesicht des stämmigen Maats.
    »Oder war es eher so, dass Ihr keine andere Wahl hattet?«
    »Ich weiß nicht, was ich darauf antworten könnte.« Die Worte kamen gepresst heraus und die Schweißperlen wurden dicker.
    Das schweißnasse Hemd und das rote Gesicht ließen Justen zu einer raschen Entscheidung kommen. »Das soll genügen.«
    »Wir müssen uns noch umsehen«, fügte Pendak hinzu. »Nicht, dass wir erwarten dürfen, irgendetwas zu finden.«
    »Wie Ihr wünscht, Ordnungs-Meister.«
    »Willst du die vordere Hälfte übernehmen?« Pendak deutete zum Bug.
    »Gut.« Justen ging nach vorn und ließ die Sinne über das Schiff schweifen. Pendak hatte Recht. Das Schiff fühlte sich ordentlich an, viel zu ordentlich. Kurz darauf kehrte er zu den Soldaten zurück, wo der ältere Ingenieur ihn bereits erwartete. »Nichts«, berichtete Justen. »Wollballen aus Sligo und Montgren, Dörrfrüchte, Dufthölzer und ein paar große Fässer Öl.«
    Pendak schüttelte den Kopf. »Lasst uns abrücken.« Er entließ die Marineinfanteristen mit einem Nicken und wandte sich wieder an den stämmigen Zweiten Maat. »Mast- und Schotbruch, Maat.«
    »Ich danke Euch, ehrenwerte Magier.« Der schwitzende Mann deutete einen militärischen Gruß an.

 
IV
     
    D ie dumpfen Hammerschläge und das Schaben der Meißel hallten durch die kühle Luft der tiefen Schlucht. Eine Reihe gebeugter Gestalten schleppte sich vom Steinhaufen am Straßenrand zur Baustelle zurück. Hinter den Arbeitern erstreckte sich wie mit dem Messer geschnitten die große Westhorn-Straße, die Fairhaven mit dem Westmeer verbinden und in der anderen Richtung bis Sarronnyn und Südwind führen sollte. Das Fundament der Straße wurde von großen Blöcken gebildet, in deren Fugen Mörtel und kleinere Steine gefüllt wurden. Jeder Block maß etwa dreißig Ellen im Quadrat. Die Arbeiter schlurften an den tiefen, genau ausgerichteten Spalten zwischen den Steinblöcken des Fundaments vorbei.
    Eine Mauer aus massivem Stein begrenzte das östliche Ende der Schlucht. Mehr als zweihundert Ellen oberhalb der Straße waren Bäume und Erdreich entfernt worden und der Staub und die weiße Asche, die bei der Rodung angefallen waren, wehten nach unten zum kühlen Grund der Schlucht. Die Arbeiter mussten husten und blinzeln, wenn sie die Körbe mit Gesteinsbrocken vom Geröllhaufen am Ende der Schlucht zur Laderampe schleppten.
    Drei weiß gekleidete Gestalten – weiße Stiefel, weiße Mäntel und weiße Hosen – standen auf halbem Weg zwischen der Laderampe und der Bergwand am vorläufigen Ende der Straße.
    Ihr Atem wehte als weißer Dunst über den kalten Stein und die Schnee- und Eisflecken, die sich hier und dort gehalten hatten.
    Hinter ihnen richtete gerade der Baumeister den Schlauch aus, um kleine Granitstücke in die Fuge zwischen zwei Steinen des Fundaments zu pressen. Im unbefestigten Wasserlauf neben der Straße war kein Wasser zu sehen, nur das Pulver zermahlener Felsen, verharschter Schnee und kleine Eisbrocken.
    Ein schriller Pfeifton warnte die Menschen in der Nähe.
    »Zurück! Geht zurück!« Die Aufseherin, eine in weißes Leder gekleidete und mit Schwert und Bronzekappe ausgerüstete Frau, scheuchte die Arbeiter aus der Gefahrenzone.
    »Schließt die Augen! Schließt die Augen!«
    Die namenlosen Arbeiter kauerten sich hinter die beweglichen Holzbarrieren und schlossen gehorsam die Augen.
    Ein lautes Krachen – und ein Licht, das heller war als die Nachmittagssonne und greller als ein in unmittelbarer Nähe einschlagender Blitz, flammte vor der Steinwand am Ende der Straße auf. Fünfzig Fuß tief wurde der Fels gespalten und herausgeschlagen, bis die Felsbrocken herunterrutschten und sich auf dem Boden der Schlucht in einem Haufen sammelten. Staub stieg in einer pilzförmigen Wolke auf und breitete sich als feiner weißer Dunst aus, bis die scharfkantigen Wände der Schlucht verschwammen.
    »Los jetzt, aufladen«, befahl die Aufseherin.
    Zwei der drei Magier gingen langsam und müde zur bernsteinfarbenen Kutsche, die auf den bereits polierten Pflastersteinen wartete.
    Die Arbeiter

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