Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
Bier und zwei für das grüne Zeug.«
    Gunnar gab der Frau ein halbes Silberstück. Justen hob seinen Krug und nahm einen tiefen Zug. »Ah … das tut gut.«
    »Ich habe den Verdacht, du machst das wirklich nur, um mich zu ärgern.«
    »Nein. Ich trinke Bier, weil ich den Geschmack mag, und es war wirklich ein anstrengender Tag. Und außerdem … ach, belassen wir es lieber dabei.« Justen unterbrach sich und warf einen Blick zu einer Ecke, wo zwei weißhaarige Männer beim Mancala-Spiel saßen. Das Spiel hatte offenbar gerade erst begonnen, denn die meisten der weißen und schwarzen Spielsteine waren noch neben dem Brett gestapelt. Er wandte sich wieder an Gunnar. »Krytella hat dich neulich gesucht, als du in Landende warst.«
    »Und das sagst du mir erst jetzt?«
    »Wir haben uns doch vorher gar nicht gesehen«, widersprach Justen und trank einen weiteren Schluck Dunkelbier.
    »Du trinkst zu hastig.«
    »Na und? Halte dich doch einfach an deinen verdammten Grünbeerensaft.«
    »Justen … ich wüsste nicht, dass ich dir etwas getan hätte. Ich meine, immerhin sind wir Brüder«, sagte Gunnar mit gedämpfter Stimme.
    »Nein … es liegt auch nicht an dir. Es ist einfach …« Justen zuckte hilflos mit den Achseln.
    »Ärger mit einer Frau?«
    »So könnte man es nennen.« Justen trank wieder einen Schluck Bier. »Und Ärger mit den Schülern.«
    »Ich habe dir ja gleich gesagt, dass das Unterrichten etwas anders aussieht, als Verdel behauptet hat.«
    »Du hast mir eine ganze Menge gesagt.«
    »Entschuldige.« Gunnar trank einen Schluck Grünbeerensaft. »Willst du als Mitglied der Bruderschaft auf einem Schiff fahren?«
    »Ich war neulich mit der Llyse draußen …«
    »Ich weiß.«
    »Ich weiß, dass du es weißt. Du weißt einfach alles. Aber jetzt lass mich erzählen, ja?«
    »Entschuldige.«
    »Also, ich habe Pendak beobachtet. Er scheint die Schilde gut zu beherrschen und er spürt es, wenn jemand nicht die Wahrheit sagt. Aber ich weiß nicht, eigentlich fand ich die ganze Sache ziemlich unangenehm. Die armen Matrosen sind manipuliert worden. Sie wussten nicht einmal mehr, wer ihr Kapitän war.«
    Gunnar nickte. »Pendak hat es mir erzählt. Er war ziemlich aufgebracht.«
    »Warum haben die Weißen das nur gemacht?« Justen trank wieder einen Schluck Dunkelbier.
    Der Blonde schüttelte den Kopf. »Vielleicht wollen sie uns wieder einmal provozieren.«
    »Aber warum? In der Vergangenheit hat es ihnen doch noch nie etwas gebracht.«
    »Die Menschen haben ein kurzes Gedächtnis.« Gunnar hielt inne. »Aber was hat Pendak denn gemacht?«
    »Was hätte er schon tun sollen? Der echte Kapitän ist über Bord gesprungen, dabei hatten sie überhaupt nichts Böses getan.«
    »Das gefällt mir nicht«, murmelte Gunnar. Nachdenklich trank er einen Schluck Grünbeerensaft.
    »Das haben Pendak und Kapitän Hyntal auch gesagt. Warum sollte ein Handelsschiff zu fliehen versuchen, wenn wir es routinemäßig kontrollieren? Das ergibt keinen Sinn.« Justen trank wieder einen Schluck Dunkelbier und leckte sich den Schaum von den Lippen, bevor er den Krug wieder auf den Tisch stellte.
    »Irgendeinen Sinn muss es aber haben. Wir wissen einfach nicht, was dahintersteckt.« Gunnar schaute auf. »Oh, da ist Krytella.«
    »Natürlich.«
    Gunnar runzelte die Stirn, stand auf und winkte ihr zu. »Krytella!«
    Die Rothaarige lächelte strahlend und eilte quer durch die Schankstube, wobei sie den unbesetzten Tischen anmutig auswich. »Ich habe dich schon gesucht.« Sie beugte sich vor und küsste Gunnar auf die Wange.
    »Justen hat es mir gerade gesagt. Es hat eine Weile gedauert, die Suche in den Archiven in Gang zu bringen.« Gunnar deutete einladend auf einen der freien Stühle.
    Justen trank sein Dunkelbier aus und winkte der Schankmaid. Gunnar war so verdammt edelmütig. Er hatte nicht einmal erwähnt, dass Justen sich drei Tage Zeit gelassen hatte, bevor er ihn über Krytellas Frage nach ihm ins Bild gesetzt hatte.
    »Danke, dass du es ihm gesagt hast, Justen.« Krytellas Lächeln war warm, die Freude echt. Dies konnte Justen sogar mit seinen – für einen Ingenieur – eher durchschnittlichen Ordnungs-Sinnen erkennen.
    »Ja, bitte? Möchte die Heilerin Rot- oder Grünbeerensaft?«
    »Rotbeerensaft«, antwortete Krytella.
    »Und noch ein Dunkelbier«, fügte Justen hinzu.
    Die Schankmaid hob die Augenbrauen, sagte aber nur: »Einmal Rotbeere und ein Dunkelbier, kommt sofort.«
    »Du solltest aber nicht …«, setzte Krytella

Weitere Kostenlose Bücher