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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Trophäe präsentiert, ein Hinweis auf seine geschäftlichen Siege. Eigentlich sollte sie sich erinnern können. Aber in ihrem Gedächtnis war vor allem eines haften geblieben: Die Größe von allem hatte sie zutiefst beeindruckt. Helligkeit, Tiefe und funktionierende Komplexität der Kulissen; die Spezialeffekte, geschaffen von Falltüren, verborgenen Kabeln, Nebelmaschinen und Feuerwerk; die gewaltige Menge an Geräuschen, die das verborgene Orchester und die umherschreitenden, schrill gekleideten Sänger und ihre integrierten Mikrofone erzeugen konnten.
    Es war wie ein besonders großer und sehr echt wirkender Holoschirm gewesen, aber einer, der auf diese spezielle Breite, Tiefe und Höhe beschränkt war, ohne zu den plötzlichen Szene- und Maßstabwechseln eines Schirms in der Lage zu sein. Es gab versteckte Kameras, auf die Hauptdarsteller gerichtet, und Seitenschirme am Rand der Bühne zeigten dreidimensionale Nahaufnahmen von ihnen, aber es war doch ein wenig erbärmlich, wenn man bedachte, wie viel Mühe, Zeit und Geld dafür aufgewendet wurde. Enorm reich und mächtig zu sein schien zu bedeuten, dass man keinen Film wirklich genießen konnte– oder zumindest nicht zugeben durfte, dass einem Filme gefielen– und versuchen musste, ihn auf der Bühne nachzuspielen. Lededje hatte keinen Sinn darin gesehen. Veppers war davon begeistert gewesen.
    » Vier!«
    Erst nachher– nach dem Bad in der Menge, nach dem Stolzieren und Zur-Schau-Stellen– hatte Lededje begriffen, dass die Oper nur ein Vorwand war, die Nebenvorstellung. Das wahre Schauspiel des Abends fand immer im üppig ausgestatteten Foyer statt, zwischen glitzernden Treppen und in hellen, hohen Fluren, unter prächtigen Kronleuchtern in luxuriösen Vorzimmern, an mit Köstlichkeiten beladenen Tischen in großartig dekorierten Salons, in absurd prachtvollen Toiletten sowie den Logen und den vorderen Sitzreihen des Zuschauersaals anstatt auf der Bühne. Die Superreichen und Ultramächtigen hielten sich für die wahren Stars, und ihr Auftritt und Abgang, ihr Tratsch und Klatsch, ihre Vorschläge und Empfehlungen, ihre Angebote, Tipps und Anregungen– das war die Attraktion des Abends.
    » Schluss mit diesem Melodram, junge Dame!«, rief Veppers.
    Es waren nur sie drei– Veppers, Jasken und Sulbazghi–, und wenn es dabei blieb, hatte Lededje vielleicht eine Chance. Sie hatte Veppers blamiert, und bestimmt wollte er nicht, dass noch mehr Leute davon erfuhren. Jasken und Dr. S. zählten nicht; er konnte sich darauf verlassen, dass sie nichts verrieten. Bei anderen wäre das nicht der Fall. Wenn Außenstehende beteiligt werden mussten, würden sie erfahren, dass sie ihm nicht gehorcht hatte und entwischt war. Das musste ihm sehr peinlich sein, gerade in Verbindung mit seiner grotesken Eitelkeit. Dieser maßlose Dünkel, die Unfähigkeit, auch nur den Gedanken an eine Blamage zu ertragen, mochte ihr Gelegenheit geben, tatsächlich zu entkommen.
    » Fünf!«
    Lededje zögerte und schluckte, als das letzte Klatschen in der Dunkelheit um sie herum verhallte.
    » Also schön! Willst du es nicht anders?«, rief Veppers, und wieder hörte sie den Zorn in seiner Stimme. » Du hattest deine Chance, Lededje. Jetzt…«
    » Herr!«, rief sie, nicht zu laut und ohne den Kopf in seine Richtung zu drehen. Sie sah noch immer in die Richtung ihrer Flucht.
    » Was?«
    » War sie das?«
    » Led?«, rief Jasken.
    » Herr!« Lededje dämpfte die Stimme, aber gleichzeitig modulierte sie sie, als riefe sie aus vollem Halse. » Ich bin hier! Ich habe genug und entschuldige mich. Welche Strafe auch immer du für mich wählst, ich nehme sie entgegen.«
    » Oh, und ob du sie entgegennehmen wirst«, hörte sie Veppers brummen. Und lauter: » Wo ist › hier‹? Wo steckst du?«
    Sie hob den Kopf und projizierte ihre Stimme in den großen dunklen Raum weiter oben, der Bühnenbilder wie aufgestapelte Karten enthielt. » Im Bühnenhaus, Herr. Fast ganz oben, glaube ich.«
    » Sie ist da oben?«, fragte Jasken ungläubig.
    » Können Sie sie sehen?«
    » Nein, Sir.«
    » Kannst du dich zeigen, kleine Lededje?«, rief Veppers. » Lass uns sehen, wo du bist! Hast du Licht?«
    » Äh, einen Moment, Herr«, erwiderte sie halblaut und neigte den Kopf erneut nach oben.
    Inzwischen schob sie sich etwas schneller über die Leiste. In ihrem Kopf hatte sie ein ungefähres Bild von der Größe der Bühne, von den Bühnenbildern und Kulissen, die abgesenkt wurden, um den Hintergrund für bestimmte

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