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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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um uns herum verschwamm die Welt, als wir sie hinter uns ließen. Der Bentley durchbrach die Mauern der Welt und ganz plötzlich waren wir irgendwo anders.
    Befreit von den gewöhnlichen Beschränkungen von Zeit und Raum raste der Bentley durch die Dimensionen; Tage und Nächte flimmerten wie stroboskopische Erscheinungen. Sterne leuchteten in auf der Erde nie gesehenen Konstellationen an Nachthimmeln eines Anderswo. Da waren seltsame Klänge und strahlende Lichter und eine Stadt, die mit einer Million unmenschlicher Stimmen sang. Anblicke und Ausblicke, substanzlos und nicht greifbar, flackerten auf und erloschen, während wir wie eine Kugel durch sie hindurchschossen; doch ob sie oder wir die Geisterbilder waren, ist wahrscheinlich reine Ansichtssache. Molly schrie und kreischte vor Entzücken, und nur die Notwendigkeit, mich aufs Lenken zu konzentrieren, hielt mich davon ab, es ihr gleichzutun. Trunken vor Geschwindigkeit und vernarrt ins Tempo bretterten wir durch die Dimensionen, bis ich das Zeichen sah, nachdem ich Ausschau gehalten hatte, und scharf nach rechts zurück in unsere Realität abbog.
    Verschiedene Welten dopplerten an uns vorbei, als ich in die Eisen stieg. Als der Bentley schließlich zitternd zum Stehen kam, saßen wir in der Garage unter meiner Wohnung. Ich stellte schnell den Motor ab und nahm die Hände vom Lenkrad. Sie zitterten, und das nicht nur in freudiger Erregung: Abstecher durch angrenzende Dimensionen zu machen, ist immer eine riskante Sache. Man kann nie sagen, was einen dort vielleicht bemerkt und beschließt, einem nach Hause zu folgen. Auf etwas unsicheren Beinen stieg ich aus dem Auto und überprüfte es gründlich, um sicherzugehen, dass wir keine unerwünschten Anhalter aufgegabelt hatten. Meine besondere Aufmerksamkeit ließ ich dabei dem Fahrgestell zukommen.
    Auch Molly war schon ausgestiegen; sie tanzte um das Auto herum und vollführte Faustschläge in der Luft. »Das war fantastisch! Lass es uns nochmal machen! Was war das?«
    »Eine Abkürzung«, antwortete ich, während ich argwöhnisch unter die vordere Stoßstange spähte.
    »Du nimmst mich auf die tollsten Fahrten mit, Eddie!«
    Ich richtete mich auf und sie schlang die Arme um mich und drückte mich an sich. Ich ließ es zu.
    »Willkommen in meiner Garage!«, sagte ich. »Sie ist klein, aber schäbig. Und jetzt komm nach oben und schau dir meine Wohnung an. Versuch bitte, nicht zu unterwältigt zu sein - es kann eben nicht jeder in einem Wald wohnen!«

    Ich musterte die Tür zu meiner Wohnung sorgfältig. Es schien alles normal zu sein. Nichts war nicht am richtigen Platz, aber die Tür war nicht verschlossen. Das konnte ich erkennen. Und ich schließe immer hinter mir zu, wenn ich weggehe. Geheimagenten können es sich wirklich nicht leisten, solche Sachen zu vergessen. So stand ich also in sicherer Entfernung von meiner Tür und betrachtete sie nachdenklich, während Molly mich betrachtete.
    »Was ist los?«
    »Jemand ist hier gewesen.«
    »Deine Feinde?«
    »Eher meine Familie. Nachdem sie mich für vogelfrei erklärt hat, hat die Matriarchin mit Sicherheit ein Team hierher geschickt, um meine Wohnung auf den Kopf zu stellen und nach Belastungsmaterial gegen mich zu suchen. Und meine Familie geht in solchen Dingen nie subtil vor.«
    »Du denkst, sie haben eine versteckte Bombe zurückgelassen?«
    »Nein. Eine Falle würde ich sehen. Es ist wahrscheinlicher, dass sie nur alles demoliert haben, um eine Nachricht zu hinterlassen. Das hätte ich jedenfalls getan, als ich noch Frontagent war.«
    Ich holte tief Luft, stieß die Tür auf und ging hinein. Sie hatten mein Zuhause tatsächlich demoliert - und waren dabei sehr gewissenhaft vorgegangen. Sämtliche Möbel waren umgekippt, sofern sie nicht zertrümmert waren. Sie hatten die Teppiche herausgerissen, um die Dielen aufstemmen zu können. Meine Besitztümer waren in der ganzen Wohnung herumgeworfen worden, alle Schubladen herausgezogen und ausgeleert und ihr Inhalt überall verstreut worden. Meinen Computer hatten sie zerlegt, um an die Festplatte zu kommen, den Bildschirm eingeschlagen.
    Selbst die Poster hatten sie von der Wand gerissen und zerfetzt.
    In jedem Zimmer war es dasselbe; nichts war verschont geblieben. Im Schlafzimmer hatten sie sogar die Laken vom Bett gezerrt, die Matratze aufgeschnitten und durchwühlt. Und auf die Wand über dem Kopfende hatte jemand VERRÄTER gesprüht. Das Wort traf mich wie ein Schlag in die Magengrube. Eine kalte Faust

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