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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Gesichter, gebrochen und verzerrt und verschmiert mit getrocknetem Blut. Einige Leute wollten nach vorne stürzen, aber der Seneschall war da mit seinen Leuten und wahrte die Ordnung. Die Würde der Familie muss immer gewahrt bleiben.
    Die Familienärzte und -schwestern hatten bald keine Bahren und Tragen mehr, obwohl sie die Leichen in der Leichenhalle einfach nur hinlegten und dann so schnell wie möglich wiederkamen. Also improvisierten sie und brachten Tische und Teewagen und andere flache Oberflächen an. Was die Körperteile und -stücke und die abgetrennten Köpfe anging, luden die Ärzte sie einfach in schwarze Abfallsäcke, um sie später zu sortieren. Die Menge schien das nicht zu mögen, aber die Entscheidung musste getroffen werden, um die Leichen so schnell wie möglich aus den Flugzeugen und aus der Sicht der anderen zu bringen. Meine Entscheidung war es allerdings nicht. Ich konnte an nichts anderes denken als daran, wie sehr ich die ganze Sache vermasselt hatte. Nein, ein einziger des Inneren Zirkels hatte weiter gedacht und die Entscheidung für mich getroffen. Sehr vorausschauend von ihnen. Auch wenn es hier natürlich nicht darum ging, wie ich mich fühlte, sondern ob das alles gut für die Familie war.
    Ich stand im Schatten meines Flugzeugs und zwang mich selbst, schweigend zuzusehen, bis auch die letzte Leiche ins Herrenhaus getragen worden und endlich zu Hause angekommen war. Das waren meine Pflicht und meine Strafe. Molly stand die ganze Zeit neben mir und hielt meine Hand. Ich hielt mich an ihr fest wie ein Ertrinkender und hatte ihre Hand so fest umklammert, dass es ihr wehgetan haben muss, aber sie ließ keinen Klagelaut hören. Ich sagte gar nichts, nicht einmal, als die Familie mich ansah, mit feuchten, heißen Augen und kalten vorwurfsvollen Gesichtern. Was hätte ich auch sagen können, außer: »Es tut mir leid. Es tut mir so leid.«
    Nachdem die letzten Bahren und die letzten paar Plastiksäcke drinnen verschwunden waren, rührte Molly sich endlich und lehnte sich zu mir. »Habt ihr keine Leichensäcke?«, fragte sie still. »Für Katastrophen und Notfälle wie diese?«
    »Es hat noch nie so eine Katastrophe wie diese gegeben«, sagte ich. »Wir haben nie Leichensäcke gebraucht, weil wir noch nie so viele Leute verloren haben.«
    »Wir haben die Schlacht nicht verloren«, sagte Molly. »Wir haben das Nest und den Turm der Abscheulichen zerstört. Wir haben verhindert, dass das Böse durch das Portal kommt. Verdammt, wir haben die Welt gerettet, Eddie.«
    »Wenn das ein Sieg ist, dann will ich nicht wissen, wie eine Niederlage aussieht«, erwiderte ich. »Welchen vorläufigen Sieg wir auch errungen haben, wir haben mit unserem Blut dafür gezahlt. Diese Leute sind mir in eine Schlacht gefolgt, weil sie an mich geglaubt haben. Sie waren die Auserwählten, die ihren Platz durch ihre Leistung und harte Arbeit verdient hatten. Ich habe ihnen einen Sieg und Ruhm versprochen und eine Chance, Helden zu sein. Das hier ... das hier sollte eine Demonstration der Macht der Droods werden. Es sollte keiner verletzt werden. Jetzt sind die meisten dieser mutigen Seelen tot und die Familie wird verwundbarer denn je erscheinen.«
    »Also ... was wirst du tun?«, fragte Molly.
    »Ich habe keine Wahl mehr. Jeder Drood muss einen Torques bekommen, und die Rüstung, die dazu gehört. Ob ich nun glaube, dass sie sie verdienen oder nicht. Die Familie muss beschützt werden. Wenn es sein muss, sogar vor mir und meinen verrückten Ideen.«
    »Tu das nicht!«, erwiderte Molly scharf. »Fang nicht damit an, dein Urteil infrage zu stellen, nur weil eine Schlacht schiefgelaufen ist. Du hast alles richtig gemacht. Es gab keine Möglichkeit, alles über diese anderen Dämonen zu wissen, die im Turm versteckt waren.«
    Sie brach ab, als Harry auf uns zukam. Er hielt seinen Kopf hoch und schritt wie ein Soldat daher, jede seiner Bewegungen strotzte nur so von der Arroganz eines ganz und gar Selbstüberzeugten. Er wusste, dass die ganze Familie zusah. Er blieb mit einem Ruck vor mir stehen, nahm eine verurteilende Pose ein und hob seine Stimme, sodass jeder ihn hören konnte.
    »Das ist alles deine Schuld, Edwin. Alles. Ich habe dir gesagt, dass deine Angriffstruppe nicht groß genug war. Ich habe dir gesagt, dass wir alle Rüstungen brauchen, wenn wir die Abscheulichen besiegen wollen. Aber nein, du wolltest nicht hören, du wusstest es besser. Du musstest dich selbst als Führer beweisen. Und jetzt sind wegen dir,

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