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Kriegerin der Nacht

Kriegerin der Nacht

Titel: Kriegerin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Grund.«
    Winnie verzog das Gesicht. »Ich weiß. Ich habe die Fassung verloren. Es tut mir leid.« Aber anschließend lächelte sie Kelly schüchtern zu. Kellys Team wusste, wie sie sie behandeln mussten.
    »Mir tut es auch leid, Boss«, sagte Nissa vom Fahrersitz aus. Sie warf Kelly mit ihren nerzbraunen Augen einen Seitenblick zu. »Ich sollte den Wagen nicht verlassen.«
    »Aber du hast gedacht, wir würden vielleicht ein wenig Hilfe brauchen«, entgegnete Kelly. Sie nickte und begegnete Nissas Blick im Rückspiegel. »Ich bin froh, dass du so gedacht hast.«
    Eine winzige Röte der Freude färbte Nissas Wangen.
    Galen räusperte sich.
    »Ähm, nur der Vollständigkeit halber, mir tut es auch leid. Ich wollte nicht mitten in eure Operation hereinplatzen.«
    Kelly sah ihn an.
    Er lächelte schwach und zögerlich, so wie Winnie zuvor gelächelt hatte. Es war ein nettes Lächeln. Seine Mundwinkel zuckten auf natürliche Weise in die Höhe und verliehen ihm etwas Schelmisches. In seinen grüngoldenen Augen stand ein entschuldigender, aber hoffnungsvoller Ausdruck.
    »Wer bist du eigentlich?« Winnie musterte ihn von Kopf bis Fuß und ihre Wimpern flatterten. »Hat der Zirkel der Morgendämmerung dich geschickt? Ich dachte, wir wären allein auf dieser Mission.«
    »Wart ihr auch. Ich gehöre zwar zum Zirkel der Morgendämmerung, aber sie haben mich nicht geschickt. Ich war einfach - hm, ich war draußen vor dem Shop und ich konnte nicht einfach dastehen ...« Seine Stimme erstarb. Das Lächeln erstarb ebenfalls. »Du bist nicht wirklich sauer, oder?«, fragte er Kelly.
    »Sauer?« Sie holte langsam Luft. »Ich bin stinksauer.«
    Er blinzelte. »Ich wollte nicht ...«
    »Du hast mich aufgehalten, ich hätte ihn töten können!«
    Er riss die grüngoldenen Augen auf, in denen Schock und etwas wie erinnerter Schmerz standen. »Er hätte dich getötet.«
    »Das weiß ich«, knurrte Kelly. »Aber es spielt keine Rolle, was mit mir passiert. Das Einzige, was zählt, ist, dass er jetzt frei herumläuft. Weißt du denn nicht, was er ist?«
    Winnifred sah sie nüchtern an. »Also, ich weiß es nicht. Aber er hat mich mit etwas Mächtigem getroffen. Pure Energie wie die, die ich benutze, aber ungefähr hundertmal stärker.«
    »Er ist ein Drache«, erklärte Kelly. Sie sah, wie Nissas Schultern sich versteiften, aber Winnie schüttelte nur verwirrt den Kopf. »Eine Art Gestaltwandler, die seit ungefähr dreißigtausend Jahren nicht mehr aufgetaucht ist.«
    »Er kann sich in einen Drachen verwandeln?«
    Kelly lächelte nicht. »Nein, natürlich nicht. Sei nicht dumm. Ich weiß nicht, was er tun kann - aber er ist ein Drache. Im Innern.« Während Winnie dies verdaute, machte sich ein unbehaglicher Ausdruck auf ihren Zügen breit. Kelly wandte sich wieder an Galen.
    »Und das ist es, was du auf die Welt losgelassen hast. Es war die einzige Chance, ihn zu töten - niemand wird ihn je wieder so überraschen können. Und das bedeutet, dass alles, was er von jetzt an tut, deine Schuld sein wird.«
    Galen schloss die Augen und sah so aus, als sei ihm schwindelig. »Es tut mir leid. Aber als ich dich gesehen habe - ich konnte dich nicht sterben lassen ...«
    »Ich bin ersetzbar. Ich weiß nicht, was du bist, aber ich wette, dass du ebenfalls ersetzbar bist. Die Einzige hier, die nicht ersetzbar ist, ist sie.« Kelly deutete mit dem Daumen ruckartig auf Iliana, die in einem Teich aus hellem, silbrig goldenem Haar neben Galen auf dem Sitz lag. »Und wenn du denkst, dieser Drache werde nicht zurückkommen und noch einmal versuchen, sie zu holen, dann bist du verrückt. Ich wäre glücklich in dem Wissen gestorben, dass ich ihn beseitigt hätte.«
    Galen hatte die Augen wieder geöffnet und Kelly bemerkte, dass sie bei den Worten »... weiß nicht, was du bist« flackerten. Aber am Ende sagte er leise: »Ich bin ersetzbar. Und es tut mir leid. Ich habe nicht gedacht ...«
    »Das ist richtig! Du hast nicht gedacht! Und jetzt wird die ganze Welt leiden.«
    Galen klappte den Mund zu und lehnte sich zurück.
    Und Kelly fühlte sich seltsam. Es tat ihr nicht leid, dass sie ihm die Meinung gegeigt hatte. Sagte sie sich. Er hatte es verdient.
    Aber sein Gesicht war jetzt so blass und seine Miene so trostlos. Als hätte er nicht nur alles verstanden, was sie gesagt hatte, sondern es in seinem eigenen Geist vervielfältigt. Und der gekränkte Ausdruck in seinen Augen war beinahe unerträglich.
    Gut, sagte Kelly sich. Aber dann fiel ihr der Moment

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