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Kriegsgebiete

Kriegsgebiete

Titel: Kriegsgebiete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Spranger
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Bayern-Trikot, obwohl es
die überall auf der Welt gibt«, antwortete Kunz.
    »Scheiße,
das gefällt mir nicht.«
    Das
erste Fahrzeug der Kolonne war bereits sehr nah am Haus.
    »Fahr
langsamer«, befahl Daniel.
    Sofort
ging Timo vom Gas.
    Daniel
hielt das Funkgerät sehr nah vor die Lippen. Er sprach sehr
deutlich.
    »Hier
Adler 3. Auf keinen Fall aussteigen.«
    Die
beiden vorderen Fahrzeuge stoppten im Hof des Anwesens.
    »Halt
an.«
    Timo
bremste. Sie kamen etwa hundert Meter vom Haus entfernt zum Stehen.
    »Hier
Adler 2.«
    Die
Stimme von Leutnant Göller. Durch das Funkgerät klang sie
genau so blechern, als würde man von Angesicht zu Angesicht mit
ihm sprechen.
    »Was
gibt’s?«
    »Kein
Funkkontakt zum Doc.«
    »Wahrscheinlich
hat er das Funkgerät abgestellt. Er hasst die Dinger.«
    Daniel
konnte die zwei Eagle vor dem Haus stehen sehen. Er hatte ein
schlechtes Gefühl bei dem Anblick, aber mit Intuition konnte er
Göller auf keinen Fall kommen.
    »Ich
hab mit dem Doc ausgemacht, dass er ein Nirvana-Shirt raushängt,
wenn alles in Ordnung ist.«
    »Meinen
Sie die Band?«
    »Ja,
die Band. Ein schwarzes Shirt mit einem Baby im Schwimmbad. Das Baby
taucht einem Geldschein hinterher.«
    Knacken
im Funkgerät. Ein paar Sekunden später meldete sich Göller
wieder.
    »Hier
gibt’s keine Kleidung. Außerdem haben die Taliban etwas
gegen Musik. Jemand mit klarem Verstand macht die doch nicht mit
einem Nirvana-Shirt auf sich aufmerksam.«
    »Wir
sollten Verstärkung rufen.«
    »Warum?«
    »Das
schaut nicht gut aus.«
    Wieder
vergingen ein paar lange Sekunden.
    »Okay,
wir warten erst mal ab. Bleiben Sie in Position.«
    Daniel
starrte auf die beiden vor dem Haus parkenden Eagle.
    »Wahrscheinlich
hat er das T-Shirt einfach vergessen«, sagte Timo, während
er sich über das Lenkrad beugte. »Würde ihm ähnlich
sehen.«
    Daniel
war ein Meister des Wartens. Jetzt war er das erste Mal in einer
Situation, in der Warten unangenehm wurde.
    »Sollen
wir nicht einfach rausgehen?«, fragte Kunz.
    »Und
was machen wir dann?«, fragte Timo.
    »Wir
erkunden die Gegend.«
    »Tolle
Idee. Sag mir Bescheid, wenn du auf Taliban triffst.«
    »Wir
können doch nicht einfach nichts machen.«
    »Wenn
du erst mal lang genug hier bist, geht das ganz gut.«
    »Ich
geh auf keinen Fall raus. Oder nur, wenn es unbedingt sein muss«,
sagte Pöhlmann. Er sah sich hektisch um. »Hört sich
vielleicht feige an.«
    »Ist
schon in Ordnung«, beruhigte ihn Daniel.
    »Ein
Eagle IV bietet neun Quadratmeter Schutz«, pflichtete ihm Timo
bei. »Perfekter Schutz gegen Handfeuerwaffen und Minen.
Zumindest, wenn die Minen nicht allzu dick sind. Ich steig auch nur
aus, wenn es unbedingt sein muss.«
    Sie
starrten auf das Haus. Auf die Fahrzeuge mit den ISAF-Kennzeichen
daneben.
    »Ein
Bier wäre nicht schlecht«, sagte Timo.
    »Ein
Bier wäre definitiv gut«, antwortete Daniel.
    »Wie
lange stehen wir schon hier?«
    »Zwei
Minuten.«
    »Mir
kam’s länger vor.«
    Daniel
sah sich um. Die Landschaft war immer noch irgendwie weich, aber er
begann, sie zu verachten. Das Funkgerät meldete sich zu Wort.
    »Wir
gehen jetzt raus.«
    »Warum?«,
fragte Daniel. Kurz danach war ihm die Frage schon peinlich.
    »Weil
wir Soldaten sind, Hauptfeldwebel«, antwortete Leutnant Göller.
»Wir holen Doktor Dietrich ab. Und wenn er unsere Hilfe
braucht, dann helfen wir ihm. Sie bleiben vorerst, wo Sie sind und
warten meine weiteren Befehle ab.«
    Göllers
Stimme hörte sich so an, als beabsichtige der Leutnant, dem
durchgeknallten Hauptfeldwebel nach der Rückkehr ins Feldlager
den Arsch so weit aufzureißen, dass Paranoia erst gar nicht
mehr aufkam.
    »Der
wird nicht mehr dein Freund«, kommentierte Timo.
    »Kann
schon sein.«
    Die
beiden Türen auf der Beifahrerseite des mittleren
Einsatzfahrzeugs wurden geöffnet. Drei bewaffnete Soldaten
stiegen aus. Vorsichtig. Sie sicherten sich nach allen Richtungen ab.
Sahen sich um. Im nächsten Moment wurden sie von einem mächtigen
Feuerball verschlungen. Der vordere Teil des Hauses stürzte ein.
Ein Pilz aus Rauch und Staub.
    Exakt
gleichzeitig trafen der Knall und die Druckwelle auf den Eagle. Die
Insassen wurden durchgeschüttelt. Bis auf die Knochen.
    »Scheiße!«,
schrie Daniel. »Gib Gas.«
    »Das
ist eine Scheißidee«, keuchte Timo, während er das
Gaspedal durchdrückte und der Turbo den Eagle zu einem
Kriegsschauplatz katapultierte.
    Daniel
versuchte hektisch, über Funk Kontakt mit dem

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