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Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Titel: Kriegsklingen (First Law - Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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keuchte dabei durch die zusammengebissenen Zähne. Dann rollte er sich inmitten von Moos, Schlamm und den verrottenden Pflanzen der Uferkante auf den Rücken.
    Eine Weile lag er da und starrte in den grauen Himmel über den schwarzen Ästen, während sein Atem pfeifend durch die raue Kehle fuhr.
    »Ich bin noch am Leben«, sagte er krächzend zu sich selbst. Noch am Leben, obwohl sich die Natur, die Schanka, die Menschen und Tiere alle Mühe gegeben hatten, dass sich das änderte. Wie er so völlig durchnässt und ausgestreckt auf dem Rücken lag, musste er kichern. Ein brüchiges, gurgelndes Lachen. Eins kann man wohl sagen über Neunfinger-Logen, er ist einer, der immer wieder durchkommt.
    Ein kalter Wind fuhr über das faulige Flussufer, und Logens Gelächter verstummte allmählich. Er hatte überlebt, schön, aber ob dieser Zustand von Dauer sein würde, war eine andere Frage. Er setzte sich auf und zuckte vor Schmerz zusammen. Dann rappelte er sich schwankend auf und lehnte sich gegen den nächsten Baumstamm. Er kratzte den Dreck aus der Nase, den Augen, den Ohren, und schließlich zog er sein Hemd hoch, um genauer zu betrachten, welchen Schaden er genommen hatte.
    Seine Seite hatte bei dem Sturz heftige Prellungen abbekommen. Blaue und violette Schwellungen zogen sich bis über seine Rippen. Sie schmerzten bei jeder Berührung – und wie! –, aber es fühlte sich nicht so an, als ob etwas gebrochen wäre. Sein Bein war in einem scheußlichen Zustand, zerfleischt und blutig von den Zähnen des Schanka. Es tat verdammt weh, aber er konnte seinen Fuß einigermaßen bewegen, und das war das Wichtigste. Er würde seine Füße brauchen, um hier rauszukommen.
    Sein Messer hing noch in der Scheide an seinem Gürtel, und er war mächtig entzückt, als er das entdeckte. Nach Logens Erfahrung konnte man nie genug Messer haben, und dieses hier war noch dazu ein gutes. Die Aussichten waren dennoch recht düster. Er war allein, in Wäldern, in denen es vor Plattköpfen nur so wimmelte. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand, aber immerhin würde er sich am Fluss orientieren können. Die Flüsse führten alle nach Norden, von den Bergen hinunter zum kalten Meer. Er konnte dem Fluss in südlicher Richtung folgen, gegen den Strom. Am Fluss entlang hinauf zu den Höhen, wo ihn die Schanka nicht finden würden. Das war seine einzige Aussicht.
    Es würde kalt sein da oben um diese Jahreszeit. Tödlich kalt. Er sah zu seinen bloßen Füßen hinunter. Dass die Schanka aber auch ausgerechnet dann gekommen waren, als er sich die Stiefel ausgezogen hatte, um seine Blasen zu verarzten! Einen Mantel trug er auch nicht – er hatte in der Nähe des Feuers gesessen. So würde er keinen Tag in den Bergen überleben. Seine Hände und Füße würden in einer Nacht schwarz werden, und er würde sterben, Stück für Stück, bevor er auch nur die Pässe erreichte. Wenn er nicht zuvor verhungerte.
    »Scheiße«, murmelte er. Er musste zum Lager zurück. Musste darauf hoffen, dass die Plattköpfe weitergezogen waren, darauf, dass sie etwas liegen gelassen hatten. Irgendwas, das er zum Überleben nutzen konnte. Es war ziemlich viel Hoffnung, auf die er sich hier verlassen musste, aber er hatte keine Wahl. Die hatte er nie.
     
    Es hatte zu regnen angefangen, als Logen den Platz wiederfand; große, prasselnde Tropfen klebten ihm sein Haar nass an den Schädel und durchdrangen seine Kleidung. Er drückte sich gegen einen bemoosten Baumstamm und spähte in die Richtung, in der das Lager gewesen war, während sein Herz klopfte und die Finger seiner rechten Hand schmerzhaft hart den rutschigen Griff seines Messers umklammerten.
    Er sah den geschwärzten Kreis, wo das Feuer gewesen war; dort lagen noch halb verkohlte Äste und zertrampelte Asche. Er sah den großen Stamm, auf dem Dreibaum und Dow gesessen hatten, als die Plattköpfe kamen. Überall auf der Lichtung lagen zerbrochene oder zerfetzte Teile ihrer Ausrüstung verstreut. Er zählte drei tote Schanka, die am Boden lagen; einem stak ein Pfeil in der Brust. Drei tote, aber kein Anzeichen für lebende. Da hatte er Glück. Genug Glück, um zu überleben, wie immer. Aber sie konnten jeden Augenblick zurückkehren. Er musste schnell sein.
    Logen verließ eilig den Schatten der Bäume und kroch geduckt voran. Seine Stiefel waren noch da, wo er sie liegen gelassen hatte. Er riss sie an sich, zog sie über seine eiskalten Füße und glitt bei seinen hastigen, hüpfenden Bewegungen beinahe aus. Unter

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