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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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etwa.«
    »Leutnant Smith!« sagte Conrad plötzlich gereizt über ihre selbstverständliche Vertrautheit. »Ich muß Sie daran erinnern, daß Sie mich im Dienst als Commander oder Sir anzureden haben und ich außer bei privaten oder gesellschaftlichen Anlässen nicht geduzt werden möchte.« Er schaltete ab. Er durfte jetzt nicht an Applecross denken. Bis Basis 1 fertiggestellt war, war nur Zeit für harte Arbeit und harte Disziplin. Mürrisch begann er herumzustiefeln und warf hin und wieder einen Blick auf Kwangos Fortschritte und das dritte Exo, an dem Mencken arbeitete.
    So, wie es jetzt reglos auf dem Boden lag, sah es aus wie ein schlafender, acht Meter großer Metallriese – was es im Grund genommen ja auch war. Doch ohne einen Menschen in seinen Kontrollgurten leistete es überhaupt nichts. Mit ihm jedoch und aktiviert, konnte es die Kraft eines Menschen um etwa ein Fünfzigfaches verstärken. Es befähigte ihn, beispielsweise, siebzig Stundenkilometer zu laufen, Bäume auszureißen, als wären sie Blumen, Gräben auszuheben und Kräne, Bagger und Bulldozer zu ersetzen. Mit dem richtigen Mann an den Kontrollen konnte Conrad sie im Notfall als formidable Waffe einsetzen.
    Das war ein beruhigender Gedanke. Conrad begann sich ein wenig sicherer zu fühlen. Der Zaun würde bis zum Abend fertig und drei Exos einsatzbereit sein. Nicht schlecht. Mit Scheinwerfern ringsum und einem Roboter an den Kommandoschirmen auf dem Navdeck konnte das Team sich leisten ruhig zu schlafen, ohne Furcht vor einem Überraschungsangriff haben zu müssen.
    Der Himmel war klar, das Licht noch gut. Dunkel würde es voraussichtlich erst in vier Erdstunden werden. Conrad rief Matthew über Sprechgerät: »Conrad an Matthew. Hast du irgendwelche Roboter zur freien Verfügung?«
    »Matthew an Commander Conrad. Alle Roboter sind gegenwärtig beschäftigt.«
    »Sobald welche frei sind, sollen sie den Luftkissenwagen ausladen.«
    »Befehl registriert. Ausführung folgt.«
    Es dauerte nicht lange, und der gepanzerte Luftkissenwagen wurde aus dem Schiff gehoben. Die Roboter hatten ihn überprüft, er war einsatzbereit.
    Kwango hatte die letzte der Stützstangen in den Boden geschlagen und überließ es den Robotern, den Rest Maschendraht zu befestigen und ihn an den Schiffsgenerator anzuschließen. Als er aus den Gurten geschlüpft war, schlenderte er zu Conrad.
    »Wollen Sie einen Ausflug machen, Boß?«
    Conrad ignorierte seine Frage. »Wieviel Spannung werden Sie dem Zaun geben?«
    Kwango lachte. »Gerade genug, daß jemand, der ihn berührt, sich schmerzhaft auf seinen Allerwertesten setzt. Einverstanden?«
    »Okay … Es bleibt noch eine Zeitlang hell. Ich werde eine kurze Erkundungsfahrt machen, vielleicht zehn Kilometer nordwärts. Nichts Abenteuerliches.«
    »Soll ich mitkommen?«
    »Nein. Ehe wir nicht mehr über diesen Planeten wissen, will ich keine unnötigen Risiken eingehen. Jeder Mann wird gebraucht. Ich beabsichtige, in einer Stunde zurück zu sein. Falls ich nicht zurückkehre, teilen Sie Leutnant Smith mit, daß vor morgen nicht nach mir gesucht werden darf. Dann können Sie den Hubschrauber ausladen und Ausschau nach mir halten. Falls ich wider Erwarten nicht zurückkomme, lautet mein Befehl, die Santa Maria in Notstartbereitschaft zu halten. Leutnant Smith behält das Kommando, aber sie hat auf Ihren Rat zu hören. Wollen Sie es schriftlich?«
    Kwango schüttelte den Kopf. »Warum rufen Sie Leutnant Smith nicht an und sagen es ihr selbst?«
    »Nein! Und jetzt zittern Sie ab!«
    Kwango hob eine Braue, verbiß sich jedoch eine Bemerkung. Er ging an Bord. Nach der schweren Arbeit im Exo hatte er einen Bärenhunger.
    Conrad stieg in den Luftkissenwagen und hob ab. Langsam manövrierte er ihn durch die Toröffnung, dann ging er ein wenig höher und schwebte mit zwanzig Stundenkilometer nordwärts. Nach etwa eineinhalb Kilometern warf er einen Blick zurück. Die Santa Maria sah von hier aus so unbedeutend aus – eine schlanke, metallische Säule, die im gelben Sonnenschein glänzte. Und doch war sie das Zuhause von sieben Menschen, die beabsichtigten, Zelos für die Menschheit zu beanspruchen. Dann blickte er wieder geradeaus auf das wellige Grasland, das sich bis zum fernen Horizont erstreckte, und er wurde sich der Größe dieses Planeten erst richtig bewußt. Daß die Santa Maria, eine winzige, in die Haut eines gewaltigen Materieballes gestoßene Nadel, die Zukunft dieses Planeten völlig ändern könnte, war ein verrückter

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