Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
Vom Netzwerk:
sagte Gil. »Hier, halten Sie mal mein Gewehr!« Der Brasilianer tastete sich vorsichtig an der Klippenwand entlang ins Wasser, doch schon nach wenigen Schritten schwappten die Wellen ihm gegen die Brust. Eine etwas höhere schlug ihm sogar über den Kopf. Er drehte das Gesicht zurück in den Lichtkegel der Taschenlampen. »Hat keinen Zweck. Wir müssen zurück und uns einen Pfad ins Inland suchen.«
    Der Anblick der Wellen erinnerte Graham daran, dass das Wasser jeden Moment steigen konnte – Dutzende von Metern über seine gewöhnliche Marke. Der einzige sichere Ort in dem Fall war entweder ein hochgelegener Punkt im Landesinnern oder weit draußen auf See, wo der Tsunami noch relativ sanft anstieg. Da das Wasser für gewöhnlich vor dem Eintreffen eines Tsunami erst einmal zurückwich, bevor es anschwoll, würden sie wenigstens ein paar Minuten vorher gewarnt sein, wenn sie Glück hatten, sogar eine halbe Stunde. Wenn sie gleichzeitig mit dem Zurückweichen des Wassers in See stachen, konnten sie mit einigem Glück draußen sein, bevor die Welle sich brach.
    Mit diesen Überlegungen im Kopf schlug Graham vor: »Warum nehmen wir nicht einfach das Boot? Wir könnten direkt vor der Schildkrötenfarm landen …«
    »Nein«, sagte Sklar kopfschüttelnd, »zu gäfährlich. Wir wären vellig ungädäckt. Das wäre zwar die praktischste Lesung, aber falls die Kärle dän Strand bäobachten, kennten sie uns abknallen wie britende Änten.«
    Sie stapften denselben Weg zurück, bis sie eine zweite Schlucht fanden, die sich durch die Klippenfront ins Landesinnere schnitt, und machten sich an den Aufstieg. Bis auf ein paar spärliche Gewächse, die zwischen den Felsen sprossen, schien das Land praktisch vegetationslos.
    Als sie einen großen Felsbrocken umrundeten, hörten sie plötzlich ein Schnauben, und im selben Moment huschte etwas Weißliches durch den Lichtkegel ihrer Lampen und verschwand irgendwo im Dunkeln. Graham schlug das Herz vor Schreck bis zum Hals, aber Gil beruhigte ihn mit einem nervösen Lächeln: »Eine Ziege. Sie laufen hier wild herum.«
    Sie kraxelten mühselig die Schlucht hinauf, bis sie schließlich vor Anstrengung keuchend und durchgeschwitzt ebenes Land erreichten. Nach einer kurzen Ruhepause machten sie sich wieder auf den Weg, wobei sie sich mit Hilfe ihrer Landkarte und der Sterne orientierten. Graham ging hinter Sklar. Der Wind zupfte sanft, aber beständig an seinen Haaren und Kleidern.
    Der Halbmond stand hoch am Himmel, und Graham war sicher, dass sie viele Kilometer zurückgelegt hatten, als Sklar sagte: »Lampen aus! Wir sind gleich da!«
    Graham stolperte auf der unebenen Lava. Das Land fiel an dieser Stelle der Küste sanft zum Strand hin ab, statt wie überall sonst in einer Steilküste zu enden. Als sie über eine leichte Anhöhe kamen, erkannte Graham im Mondlicht die Umrisse einer stufenförmig zur Küste hin abfallenden Ansammlung von Gebäuden. Hinter sich hörte er Gil stolpern und mit einem dumpfen Krach und einem Schwall brasilianischer Flüche hinfallen.
    »Still!« zischte Sklar. »Verteilt euch!«
    Sklar führte sie den Hang zur Küste hinunter. Als sie näher kamen, erkannte Graham die Form der Anlage: Die eigentlichen Gebäude standen ein Stück vom Wasser entfernt; zwischen ihnen und dem Strand lagen Dutzende von Tanks, in denen March seine Stämme züchtete. Er warf einen Blick hinaus aufs Meer. Immer noch kein Zeichen von dem Tsunami, jenem riesigen Berg Wasser, der jeden Moment über sie hereinbrechen konnte …
    »Gäben Sie mir das Sichtgärät!« flüsterte Sklar. Graham reichte es ihm. Während Sklar durch den Sucher spähte, nahm Gil das Maschinengewehr und schaute durch das andere Sichtgerät. Nach einer Weile gab Sklar das Gerät Graham zurück, der seinerseits hindurchschaute. Als Gil Varnipaz sein Gerät zum Durchschauen anbot, flüsterte der Krishnaner: »Nein, danke. Meine Netzhaut ist bis weit in den Infrarotbereich hinein empfindlich, so dass ich auch so gut sehen kann.«
    »Sie scheinen alle zu Bett gegangen zu sein«, sagte Sklar, »aber wann ich mich nicht gäwaltig irre, haben sie Miss Järu irgändwo eingespärrt und einen Posten vor ihre Tir gäställt. Von Wen wissen sie noch nichts, also rächnen sie auch nicht mit unsärem Bäsuch. Varny, Sie kommen mit mir links um die Tanks härum, ihr anderen zwei geht rächts härum und värsucht, dän Wachtposten zu finden. Gäht langsam und haltet dän Kopf runter.«
    Er ging in geduckter Haltung los, die

Weitere Kostenlose Bücher