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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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hinter den größeren der beiden Felsen. Und richtig: Sofort erhob sich das wütende Gebell von Schüssen, vermischt mit dem schrillen Kreischen von Querschlägern. Dann folgte ein scharfer Knall, lauter als die anderen, und ein grellblauer Lichtfinger flammte auf. Er endete ein Stück hinter Graham. Eine osirische Schockwaffe! Krach! Der blaue Lichtstrahl leuchtete erneut auf, diesmal so dicht neben ihm, dass das elektrostatische Feld seine Muskeln zusammenzucken ließ.
    Graham robbte um den Felsen herum, zielte sorgfältig, bis er eines der Mündungsfeuer der Verfolger im Visier hatte, und drückte ab. Ohne das Resultat seines Feuerstoßes abzuwarten, glitt er wieder hinter den Felsen zurück und kroch langsam in seinem Schutz davon. Es würde eine Weile dauern, bis sie merkten, dass er nicht mehr da war.
    Er kam jetzt etwas schneller voran, da das Licht im Osten bereits so hell war, dass er die Umrisse der Felsen ausmachen konnte, über die er ging, wenn auch noch nicht ihre Farbe. Er schloss zu seiner Gruppe auf, kurz bevor sie die Schlucht erreichten, durch die sie auf dem Hinweg vom Strand geklettert waren. Sie war jetzt als dunkler Einschnitt in der zerklüfteten Oberfläche der Klippe zu erkennen.
    »Her mit dem Ding!« verlangte Gil, der, die Ellbogen auf den Rand der Schlucht gestützt, die Beine schon in der Schlucht hängend, bereits Schußposition bezogen hatte. Graham reichte ihm die Maschinenpistole.
    Plötzlich hörten sie unter sich in der Dunkelheit das Rascheln sich lösender Felsbrocken, gefolgt von einem unterdrückten Schmerzensschrei.
    »Was ist los?« rief Graham und beugte sich über den Rand des Spalts.
    »Ich habe mir den Fuß verknackst«, kam von unten die Stimme von Varnipaz. Dann, Sekunden später: »Es ist schon in Ordnung; ich kann noch drauf laufen.«
    Graham kletterte seinen Gefährten nach in die Schlucht. Er bewegte sich vorsichtig hinunter, sorgsam darauf bedacht, den Körper nach innen, zur Schluchtwand hin, geneigt zu halten, um nicht seitwärts überzukippen und nach unten zu fallen. Interessant zu wissen, dachte er, dass die Krishnaner also auch Knöchel haben, die sie sich verstauchen können.
    Hinter ihm ratterte die Maschinenpistole los. Einmal, dann noch einmal. In der darauf folgenden Stille hörte er über das Rauschen der Brandung hinweg das Kullern von Gesteinsbrocken, und Gil kam stolpernd und rutschend hinter ihnen her.
    »Wartet mal einen Moment!« rief der Brasilianer. »Bevor ihr losrennt, gebt mir noch ein paar von diesen Gelatinestäben!«
    Varnipaz blieb stehen und fischte die Sprengstäbe aus dem Sack. Gil und Graham befestigten an jedem ein Stück langsam brennender Zündschnur, zündeten sie an und warfen sie so weit wie möglich über den Rand der Schlucht hinaus in die Richtung, aus der die Verfolger jeden Moment auftauchen konnten.
    Dann rannten sie los. Sklar und Jeru-Bhetiru waren schon ein gutes Stück voraus. Graham überholte Varnipaz, der sich mit seinem verstauchten Knöchel nur humpelnd vorwärtsbewegen konnte. Graham wusste, dass sie jetzt keine Zeit mehr verlieren durften. Bisher waren alle Umstände auf ihrer Seite gewesen. Das unebene Gelände eignete sich gut zur Verteidigung, und das Licht war gerade hell genug gewesen, dass man sich orientieren konnte, aber zu dunkel, als dass der Gegner exakt hätte zielen können. Doch jetzt wurde es von Minute zu Minute heller, und bis zum Strand war es noch ein gutes Stück.
    Als sie die Stelle erreichten, wo sie das Boot zurückgelassen hatten, war Sklar schon dabei, die Fangleine von dem Felszacken loszunesteln. Als er fertig war, warf er seinen Paralysator in das Boot und sagte:
    »Graham, Sie und Varny, ihr nähmt das hintere Ende, das ist am schwärsten. Ich packe vorn an. Passt auf, dass ihr nicht mit däm Propäller gägen die Fälsen haut!«
    Während sie das Boot zum Strand hinunter trugen, bezog Gil am Fuß der Klippe Stellung und richtete die Maschinenpistole auf den Ausgang der Schlucht.
    Als sie die Stelle erreichten, wo eigentlich das Wasser hätte beginnen müssen, sah Graham zu seinem Entsetzen, dass es nicht mehr da war. Es wich zurück! Sie beschleunigten ihren Schritt, doch das Wasser schien geradezu vor ihnen zu fliehen, schneller, immer schneller!
    »Der Tsunami!« schrie Graham. »Wir müssen das Wasser einholen und so schnell wie möglich auf die See hinaus!« Er wandte sich im Laufen um und brüllte: »Gil! Mach schnell! Die Flutwelle kommt!«
    Die Maschinenpistole ratterte

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