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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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möglich, dann sputen. Für einen Moment musterte Marla ihren Körper im Spiegel. Die schulterlangen, braunen Haare hingen leicht struppig und zerzaust nach unten. Die großen, hellblauen Augen wirkten noch müde. Sie war immer der Meinung gewesen, den Anflug von Mandelform habe sie von ihrer Mutter geerbt. Die schmalen, blass roten Lippen mit ihrem energischen Aussehen betonten die Blässe ihres knochigen Gesichts. ,Mehr kannst du jetzt nicht aus dir machen‘, entschied Marla. Ein frisches Outfit lag parat und nach weiteren fünf Minuten trug sie ihre Arbeitskleidung, war bereit den Raum zu verlassen. Sie berührte den Fingerscanner neben der Tür. Ein grünes Licht, gefolgt von zwei kurzen Signaltönen, deutete die Freigabe der Tür zum Korridor an, die anschließend leise aufglitt. Beim Verlassen der Kabine dimmte das Licht automatisch und das startende Umluftgebläse würde für ein angenehmes Raumklima bei ihrer Rückkehr sorgen.
    Der Flur leuchtete nachts in gelblichem Licht, in den Morgenstunden ließ sich eine Grüntönung erkennen und tagsüber schien das Korridorlicht weiß. Dieser künstliche Tag-Nacht-Zyklus ermöglichte der Crew jederzeit, ohne Blick auf die Uhr, die ungefähre Schiffstageszeit abzuschätzen. Marla mochte das gelbe Licht. Es wirkte entspannend auf die Augen, gerade dann, wenn man wenig geschlafen hatte. Sie folgte dem langen Korridor Richtung Raumschiffmitte. Der Boden aus nachgebendem, fast weichem Material, ließ sie leise und abfedernd gehen. Die meisten Wände trugen das dunkle Einheitsgrau einer Titanlegierung, wie sie überall auf diesem Schiff zu finden war. Auf Augenhöhe markierte ein grüner, handbreiter Streifen die Gänge. Jede Etage besaß eine andere farbliche Kennzeichnung zur Orientierung in einem Transportschiff, das über zweiundzwanzig Decks und unzählige Laderäume in verschiedensten Größen verfügte. Die Metalltüren zu den Einzelunterkünften der Mannschaft zierte ein dunkles, marmoriertes Braun, in der Mitte ein Schild mit Rang und Namen. Neben den Türrahmen hing ein Sensorfeld, das per Fingerabdruck Zutritt erlaubte oder im Inneren ein Signal auslöste. Sämtliche Türen, Tore und Zugangsschleusen auf diesem Schiff fuhren seitlich in die Wände, mit dem Vorteil, dass nirgends Rangierfläche freigehalten werden musste oder Laufwege blockiert wurden. Auf der „ Beautiful Decision “ glichen sich viele Etagen. Bei der Architektur hatte niemand auf Individualität und Einfallsreichtum Wert gelegt. Ganz anders zeigte sich die Ausstattung des Schiffes. Der Captain, ein Liebhaber von technischen Raffinessen und Spielereien, hatte über die Jahre die Standardausstattung des Transporters modifiziert und hatte ein individuelles Raumschiff mit verändertem Antrieb, umgebauten Laderäumen, liebevoll gestalteter Kantine und unzähligen Freizeitmöglichkeiten geschaffen. Die Ausstattung, die Marla und ihre Kollegen auf dem Schiff von Captain Rati val’ men Porch vorfanden, war für Transportschiffe nicht üblich. Doch es schien ein entscheidender Grund dafür zu sein, warum sich an Bord so Viele geborgen und heimisch fühlten. Der krontenianische Captain verstand es, seiner Mannschaft einiges abzuverlangen, auf der anderen Seite aber nicht nur trefflich zu zahlen, sondern seiner Crew auch einen Ausgleich zu all den Strapazen zu bieten.
    Das Handelsschiff, auf dem Marla Santiago früher einmal gelernt hatte, war schlichter und rudimentärer ausgestattet gewesen, so wie für Transporter üblich. „Zweckgebundener Raum zum Bewegen von Material und zur Unterbringung der Mannschaft. Luxus oder Annehmlichkeiten sind verpönt“, dies waren die Worte des damaligen Captains eines drittklassigen Ausbildungsschiffes mit dem schwer tragenden Namen „ Majestät “. Marla konnte sich noch genau an ihre Ausbildung erinnern, als wäre es gestern gewesen. Die Zeit als Fähnrich war hart gewesen. Alles in allem kein leichter Job und dennoch gab es für Marla immer nur einen Traum: einen Beruf zu finden, der ihr das Reisen im Weltall ermöglichte. Klassische Arbeiten auf einem Planeten oder in einer Orbitalstation waren für sie nie in Frage gekommen und so bot die Stelle eines Fähnrichs das ersehnte Sprungbrett. Sie wollte andere Welten entdecken und die unterschiedlichsten Rassen kennen lernen. Hätte Marla damals geahnt, wie sich alles entwickelt! Sie erschauderte. Diese Ausbildung hatte sie nie beendet. Es ging nicht. Der zweite Maat Vladi Borginski war zuerst ein ganz netter

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