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Kryson 06 - Tag und Nacht

Kryson 06 - Tag und Nacht

Titel: Kryson 06 - Tag und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Stück.«
    »Sicher«, antwortete Kaschta, »es gibt Krümelbeerkuchen für alle. Morgenruf setze ich frisch auf.«
    Kaschta verschwand in der Küche, während ihm Tarratar und Sapius ungeduldig nachsahen.
    »Was ist nun?«, hakte Tarratar nach.
    »Was soll schon sein?«, gab sich Sapius verständnislos. »Nur Geduld, Kaschta wird uns den Kuchen gleich bringen.«
    »Das habe ich nicht gemeint«, sagte der Narr, »werdet Ihr mich nach Ell begleiten?«
    »Wann?«
    »Nun ja, wie ich sehe, habt Ihr bereits gepackt. Ihr könntet sofort mit mir kommen.«
    »Das geht nicht. Ich muss zum Treffen der Propheten und Seher. Außerdem wollte ich einen Besuch bei meinem Volk machen. Ich war schon lange nicht mehr bei den Drachenreitern.«
    »Sapius, Ihr versucht Euch vor der Verantwortung zu drücken«, tadelte Tarratar den Magier.
    »Gewiss nicht und das wisst Ihr«, grummelte Sapius, »aber ich lasse mich ungern benutzen. Wie viel Zeit bleibt uns noch bis zur Geburt der Lesvaraq?«
    »Schwer zu sagen«, meinte Tarratar, »die Zeichen sind nicht eindeutig. Vielleicht zwei Sonnenwenden oder weniger. Es deuten sich bereits Verbindungen auf Ell an, die nicht sein sollten. Unheilvoll, gefährlich. So wie damals zwischen Elischa und Madhrab oder Grimmgour und Solras. Je eher wir eingreifen, desto größer wird unsere Aussicht auf einen Erfolg sein.«
    »Was ist mit Malidor? Er sollte ebenfalls mitkommen«, schlug Sapius vor.
    »Euer Schatten?« Tarratar blickte erstaunt.
    »Wieso mein Schatten?«, hakte Sapius nach. »Er lebt zurückgezogen in einer Höhle auf Fee und zieht seine Stricke. Er ist abgrundtief böse.«
    »Er ist das Gegenteil von Euch«, antwortete Tarratar, »Euer direktes Gegenstück sozusagen. Wenn Ihr das Licht seid, dann ist Malidor der Schatten. Seid Ihr die Nacht, ist er der Tag. Auf Fee könnt Ihr ohne ihn nicht leben, weil seine Anwesenheit die Eure ausgleicht. Das habt Ihr dem sensiblen Gleichgewicht Fees zu verdanken. Auf Ell jedoch schon. Ich vertraue Malidor nicht, genausowenig wie Ihr. Er ist eine feige Schlange. Das war er schon immer. Lassen wir ihn in seiner Höhle verrotten. Er wird früh genug merken, dass Ihr nicht mehr auf Fee weilt. Spürt er den Schmerz des Gleichgewichts, wird er Euch folgen.«
    »Gewiss, er wird Schmerzen erleiden, sobald ich nach Ell aufbreche«, nickte Sapius.
    »Ja, das wird er«, Tarratar klingelte mit den Glöckchen seiner Kappe, »kümmert Euch das?«
    »Nein«, antwortete Sapius, »aber er wird sich nach Ell flüchten, um dem Schmerz zu entgehen. Er weiß, was mit ihm geschieht.«
    »Das wird er«, nickte Tarratar, »wir können das nicht verhindern.«
    »Ihr könntet das Buch der Macht verwenden und die Zukunft verändern«, schlug Sapius vor, »dann ersparen wir uns die Reise nach Ell. Ich überlasse Euch das Buch der Macht gerne. Ihr seid der erste Wächter.«
    »Nein. Das Gleichgewicht lässt sich nicht auf diese Weise hintergehen«, lehnte Tarrratar ab, »das Buch gehört in Eure Hände. Es hat sich für Euch entschieden, Sapius. Solltet Ihr eines Tages sterben, werden die Wächter das Buch wieder an sich nehmen und es verwahren.«
    »Drei Monde«, sagte Sapius.
    »Hm …«, Tarratar schien nachzudenken, »und was dann?«
    »Gebt mir drei Monde, die Drachenreiter aufzusuchen, zum Treffen zu gehen und mich auf Ell vorzubereiten. Dann komme ich mit«, sagte Sapius.
    »In Ordnung«, stimmte Tarratar zu, »das wird zwar knapp, aber es ist mehr, als ich von Euch erwarten durfte. In drei Monden sehen wir uns also wieder. Gebt mir Euer Ehrenwort darauf.«
    »Tarratar …« Sapius sah den Narren tadelnd an, streckte ihm jedoch die rechte Hand entgegen.
    Tarratar schlug ein und grinste. Kaschta kam mit drei Stück Kuchen und drei Bechern stark und belebend duftendem Morgenruf aus der Küche zurück. Er jonglierte die Teller auf einem Arm und trug die Becher in der anderen Hand. Vorsichtig stellte er die Teller und Becher auf dem Tisch ab.
    »Was gibt es? Seid Ihr Euch einig geworden?«, zeigte sich Kaschta neugierig.
    »Das sind wir wohl«, nickte Sapius, während er einen Becher hob und einen kräftigen Schluck Morgenruf zu sich nahm, »hör mir zu, Kaschta. Wir haben drei Monde Zeit, uns auf eine lange Reise vorzubereiten und uns von Fee zu verabschieden. Wir gehen mit Tarratar nach Ell. Ich werde zum Treffen der Propheten und Seher reisen und das Volk der Tartyk wie geplant besuchen. In drei Monden werde ich zurück sein. Inzwischen wirst du hier alle Vorbereitungen für

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