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Kuehe essen Wiese auf

Kuehe essen Wiese auf

Titel: Kuehe essen Wiese auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosi Fellner , Margit Schoenberger
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hilft kein gutes Zureden und Schimpfen schon gar nicht. Hier muss einfach der Klügere nachgeben, denn eine Milchverweigerung kann böse Euterentzündungen zur Folge haben. Kühen sollte man sich rücksichtsvoll und unter leisem Ansprechen nähern, besonders wenn man von hinten kommt.
    Aber bevor die Milch fließt, muss es gutes Futter geben. Und das in rauen Mengen, denn nicht umsonst hat die Kuh als Wiederkäuer eine recht erstaunliche Konstruktion des Verdauungsapparates vorzuweisen: Vier Mägen – Pansen, Netz-, Blätter- und Labmagen –, die ein Fassungsvermögen von 110 bis 130 Litern aufweisen. Eine Kuh hat acht Zähne im Unterkiefer, der Oberkiefer ist zahnlos und weist eine Hornplatte auf. Die Zunge wird wie eine Art Lasso eingesetzt, die das Grünzeug umschlingt und fixiert, die acht Zähne beißen die vegetarische Beute gegen die Hornplatte gepresst durch. Bildlich vorgestellt grenzt dieser Einverleibungsvorgang im Rindermaul einem artistischen Vorgang. Vielleicht kommt der Begriff Raffzahn sogar daher? Das Futter gelangt zunächst relativ unzerkleinert in den Pansen, der eine Art Futterspeicher darstellt und beim Wiederkäuen in Ruhelage durch einen Reflex all die Schätze wieder nach oben ins Mahlwerk befördert. Jede Kuh kann mit bis zu 200 Litern Speichel aufwarten und in ihrem Verdauungstrakt warten bis zu sieben Kilo Bakterien, um ihr bei der Milch- und Kuhfladenproduktion zu helfen. Gleicht das alles nicht einem wirklichen Wunderwerk? Man sollte unbedingt daran denken, wenn man wieder einmal ins Milchprodukteregal greift oder sich Butter aufs Brot schmiert.
    Und das fressen Kühe gern: Gras, Heu, Futterrüben, Silage, Getreide und da vor allem Mais. Je nach Jahreszeit verschieden, aber in jedem Fall in ausgewogener Form zueinander. Das beste Futter für eine Kuh ist natürlich Gras. Ideal ist ein täglicher Weidegang, wobei im Sommer unbedingt ein schattiger Unterstand vorhanden sein muss, denn auch Kühe können Sonnenbrand bekommen. Besonders Kopf, Rücken und Euter sind dafür anfällig. Eine ausgewachsene Kuh braucht übrigens zur täglichen Futterration (die im Winter beispielsweise zehn Kilo Heu pro Tag ausmacht!) auch 80 bis 100 Liter Wasser. Die Weide muss ausbruchsicher umzäunt sein, denn Kühe sind äußerst abenteuerlustig.
    R osis R at

    Seit 35 Jahren habe ich mit Kühen zu tun – sie sind mir gute Freunde geworden. Ich staune immer wieder über ihre Intelligenz, ihren ausgeprägten Orientierungssinn und ihre verblüffende Gefühlspalette, die sie in der Lage sind auch zu zeigen. Was man nicht von allen Menschen sagen kann. Unvergesslich wird mir die Kuh namens Wunder bleiben. Der Ursprungshof lag 50 Kilometer von uns entfernt am Fuß eines Berges, den man aber von unserem hoch gelegenen Hof aus sehen konnte. Als Wunder das erste Mal bei uns auf die Weide durfte, blieb sie plötzlich wie angewurzelt stehen und schaute stundenlang in die Richtung ihres Heimatgebirges. Dabei quollen dicke Tränen aus ihren Augen – und ich war so gerührt, dass ich mit ihr fühlte und mitweinte: Wunder hatte Heimweh! In diesem Jahr erlitt sie auch eine Fehlgeburt.
    Aber mein Liebling ist Heidi, sie ist die Enkelin einer temperamentvollen Kuh namens Silber, die es sogar einmal schaffte, bei voller, wenn auch langsamer Fahrt unbemerkt von einem Transportanhänger abzuspringen. Sie wurde unverletzt wiedergefunden, aber uns hätte angesichts ihrer Enkelin klar sein können, dass wir uns da etwas Besonderes in den Stall holten. Hatte schon die Großmutter ihren eigenen Kopf, so trieb uns Heidi manchmal zur Verzweiflung. Sie hatte sich beispielsweise in den Kopf gesetzt, keinen Weidezaun zu akzeptieren und ihre Futterplätze selbst auszusuchen. Auch auf Besitzverhältnisse nahm und nimmt sie keine Rücksicht. Was uns dazu bewog, unsere Schadenssumme bei der Versicherung zu erhöhen. Das hat sich als kluge Entscheidung erwiesen. Heidi ist übrigens die verträumte Schönheit auf dem Umschlagfoto. Sie und mich verbindet eine dicke Freundschaft.

    Milchkühe müssen täglich zweimal gemolken werden und das tagaus, tagein. Da gibt es kein »Ich bin dann mal weg!«: Füttern, melken, striegeln, Stall ausmisten, das ist eine Daueraufgabe, vor der es kein Entkommen gibt. Und man muss es gern tun, denn schlechte Stimmung im Stall schadet den Tieren und senkt die Milchleistung. Wer die großartige Fernsehserie »Irgendwie und Sowieso« von Franz Xaver Bogner gesehen hat, der weiß, wie es in einem Stall

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