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Kuess mich doch - Roman

Kuess mich doch - Roman

Titel: Kuess mich doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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der Welt aus erledigen zu können, war sie ständig auf Achse. Wenn sie in New York war, konnte sie im
Gästezimmer ihrer Großmutter nächtigen, weshalb sie keinen Grund sah, sich eine eigene Wohnung zu mieten. Charlotte genoss es, wenn ihre Enkelin zu Besuch war, und Lexie war froh, wenn sie während ihrer sporadischen Aufenthalte in New York allerhand für ihre Großmutter erledigen konnte.
    »An welcher Webseite arbeitet ihr gerade?«, erkundigte sich Charlotte, die sich immer sehr für Lexies Kunden interessierte. Sie steuerte auch häufig Vorschläge für die Designs bei, welche jedoch von Lexie zum größten Teil höflich ignoriert wurden.
    »Athlete’s Only. Die Jordan-Schwestern und Yank Morgan haben eine Generalüberholung ihres Internetauftritts in Auftrag gegeben.«
    Athlete’s Only, eine dynamische Sport-PR-Agentur, war Lexies allererster Kunde gewesen, nachdem sie sich als Webdesignerin selbstständig gemacht hatte.
    »Ist es nicht schon ziemlich spät für ein Meeting? Muss ich Yank anrufen und ihn zusammenstauchen, weil er dich über Gebühr beansprucht?«, fragte Charlotte.
    Sie war schon ewig mit Yank Morgan befreundet. Lexie hatte ihn in dem Eisstadion kennengelernt, in dem sie als kleines Mädchen zusammen mit ihrer Großmutter unzählige Nachmittage beim Eislauftraining verbracht hatte. Dank dieser Verbindung war Lexie nicht nur zu ihrem ersten Großauftrag gekommen, sondern hatte sich zudem Zutritt zur prestigeträchtigen und lukrativen Welt des Sports verschaffen können.
    Aus diesem Grund hatte sie mittlerweile noch einige
weitere Kunden aus dieser Branche als Abnehmer für ihre Webseiten gewinnen können, angefangen von Isogetränke-Herstellern bis hin zu einigen namhaften Sportvereinen – zur Überraschung ihrer Eltern, die einmal die Hoffnung gehegt hatten, dass aus ihrer Tochter eine professionelle Eisläuferin werden könnte. Doch zu ihrer großen Enttäuschung hatte Klein Lexie bald gegen ihren streng reglementierten Tagesablauf und den ständigen Konkurrenzdruck rebelliert.
    Die Freundschaft, die sich damals zwischen ihrer Großmutter und Yank entwickelt hatte, war der zweite positive Nebeneffekt der ansonsten eher unschönen Angelegenheit gewesen. Mit Charlotte Davis und Yank Morgan hatten sich zwei Menschen mit einem ausgeprägten Faible für das Unkonventionelle, ja, Exzentrische gefunden. Sie vertraten außerdem beide die Ansicht, dass jeder Mensch sich selbst treu bleiben solle und hatten Lexies Eltern damals mit vereinten Kräften dazu bewegen können, ihr nicht mehr ihren Willen aufzuzwingen.
    Dafür würde Lexie Yank Morgan wohl bis in alle Ewigkeit dankbar sein. Dafür und für sein Vertrauen in ihr Talent als Webdesignerin. »Es macht mir überhaupt nichts aus, so spät noch zu arbeiten, Grandma. Im Gegenteil. Wag es ja nicht, auch nur ein Wort zu Yank zu sagen.« Lexie zog es sogar vor, abends zu arbeiten; das entsprach viel eher ihrem Lebensrhythmus als die konventionellen Arbeitszeiten.
    Charlotte erwiderte nichts. Lexie drehte sich zu ihr um, doch ihre Großmutter war bereits im Schlafzimmer
verschwunden. Ob sie sich tatsächlich hinlegen würde? Sie war völlig von der Rolle, seit vorhin dieser Ring in den Nachrichten gezeigt worden war. Der Bericht schien in der Tat aufwühlende Erinnerungen bei ihr wachgerufen zu haben.
    Während Lexie ihren Laptop zusammenpackte und ihre Tasche holte, streifte ihr Blick einen Wandkalender mit dem Konterfei von Baseballstar Derek Jeter, auf dem Charlotte gewissenhaft jeden Tag ein Kästchen durchstrich. Der achtundzwanzigste August war rot eingekreist. Lexie hatte sich bereits mehrfach das Hirn zermartert, was sie ihr zum achtzigsten Geburtstag schenken sollte. Etwas Außergewöhnliches mit einer persönlichen Note sollte es sein.
    Der Ring zu ihrem Set! Das wäre das perfekte Geschenk. Lexie dachte an den Mann mit der sexy Ausstrahlung, der seine Belohnung nur sichtlich widerwillig angenommen hatte. Die ausgeraubte Juwelierin hatte ihm den Ring förmlich aufdrängen müssen. Vielleicht war er ja bereit, ihn zu verkaufen.
    Die Vorstellung, ihrer Großmutter ein so individuelles Geschenk machen zu können, weckte eine freudige Erregung in ihr. Jetzt musste sie sich nur noch mit diesem Sam Cooper treffen und ihn dazu bringen, sich von dem Objekt ihrer Begierde zu trennen.

Kapitel 2
    Es vergingen Tage, bis Lexie endlich dazu kam, Sam Cooper zu kontaktieren. Einen Tag, nachdem sie in den Nachrichten von dem Ring erfahren hatte, erhielt

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