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Kuess mich doch - Roman

Kuess mich doch - Roman

Titel: Kuess mich doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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ihrer Familie kritisiert wurde. Es ging stets um dasselbe leidige Thema – ihre Reiselust.
    Nach Ansicht ihrer enttäuschten Eltern hatte sich Drew den Traum vom Vorstadtleben erfüllt, den sie sich für Lexie gewünscht hatten. Einen Traum, den Lexie nie geteilt hatte, doch das konnten Caroline und Grant Davis einfach nicht nachvollziehen, und sie würden es auch nie verstehen. Wann immer Lexie die beiden besuchte, fingen sie wieder damit an. Das war nur einer von vielen Gründen, weshalb Lexie die Aufenthalte bei ihnen auf ein Minimum beschränkte, wenn sie in der Stadt war, obwohl ihre Eltern nur eine knappe halbe Stunde vom Stadtzentrum entfernt wohnten.
    Was Drew anging, so hatte Lexie ihre Lektion gelernt und verfolgte seither eine neue Philosophie: Liebe und genieße die Männer, bis es an der Zeit ist, wieder eigene Wege zu gehen.
    »Ah, da ist es ja.« Claudia drehte ihren Laptop
zu Lexie um, die über jede Ablenkung von ihren unerfreulichen Gedanken froh war.
    »Das ist der Bachelor Blog von heute. Dein Ringbesitzer ist der neue Junggeselle. Das dürfte erklären, warum es schwierig ist, Kontakt mit ihm aufzunehmen«, meinte sie.
    Lexie starrte auf eine Nahaufnahme von Sam Cooper, Zeitungsreporter und aktueller Besitzer des Rings. Auf dem Foto sah er noch besser aus als im Fernsehen. Seine Augen waren tiefblau, sein Haar war dicht und glatt, gerade so lang, dass man gut mit den Fingern durchfahren konnte, aber noch kurz genug, um ihn maskulin wirken zu lassen.
    Claudia ließ einen anerkennenden Pfiff hören. »Er ist heiß. Aber das hast du ja offensichtlich auch schon bemerkt«, sagte sie grinsend.
    Lexie fühlte sich ertappt. Bloß nicht rot werden jetzt! Sie vertiefte sich in den Artikel. »Die Frauen werfen sich ihm also reihenweise an den Hals?« Sie tat schockiert, als könne sie sich so etwas gar nicht vorstellen.
    Insgeheim konnte sie es nur zu gut nachvollziehen, wollte es aber nicht offen zugeben. Außerdem wollte sie keine von diesen verzweifelten Frauen sein. Sie war an einem Geschäft mit dem Mann interessiert, weiter nichts.
    Claudia verschränkte die Arme vor der Brust. »Wenn du diesen Sam Cooper abfangen willst, schlage ich dir vor, ihn dir am Hinterausgang des Redaktionsgebäudes zu schnappen. Wahrscheinlich wirst du ein
bisschen warten müssen, aber ich wette, dass er da irgendwann auftaucht.«
    Lexie senkte den Blick. »Meinst du?« Sie war nicht sonderlich angetan von der Vorstellung, stundenlang in einem Hinterhof herumzuhängen und darauf zu hoffen, dass Sam Cooper erscheinen würde.
    »Zweifelst du etwa an mir?«
    Claudia war clever, und sie wurde mit jeder Herausforderung fertig, seien es komplizierte Programmiervorgänge oder noch kompliziertere Männer.
    Lexie nickte zustimmend. »Du bist die Chefin. Der Hinterausgang also.«
     
    Mit einem riesigen Karton beladen fuhr Coop per Aufzug ins Erdgeschoss, trat durch den hinteren Ausgang des Zeitungsgebäudes und marschierte zu einem großen blauen Abfallcontainer. Er hatte bis in die Abendstunden hinein gearbeitet, und der Hof war schon recht dunkel. Der Container war so hoch, dass er den Karton nicht hochheben und ihn einfach hineinwerfen konnte, deshalb musste er ihn abstellen und den Inhalt Stück für Stück entsorgen. Zuerst griff er sich einen Stapel parfümierter Briefe – allesamt von Frauen, die dem kürzlich als begehrtesten Junggesellen der Stadt Gekrönten ihre Vorzüge präsentieren wollten – und warf sie in den Müll.
    Dass dieser dämliche Blog mit dem lächerlichen Titel auch noch von seiner eigenen verdammten Zeitung publiziert wurde, schlug dem Fass wirklich den Boden aus. Als Coop herausgefunden hatte, dass er das jüngste
Opfer des anonymen Schreibers war, hatte er den Zeitungsherausgeber angefleht, die Druckerpresse anzuhalten. Doch niemand vermochte die Geldmaschine aufzuhalten, die der Bachelor Blog nun einmal war, nicht einmal Sam Cooper, der Spitzenreporter der Abteilung für Verbrechensaufklärung.
    Entweder war das die Strafe für irgendetwas, das er in einem früheren Leben verbrochen hatte, oder es war der Beweis für das alte Sprichwort, dass keine gute Tat ungesühnt bleibt. Wie auch immer, es war erniedrigend.
    Er hatte Chris Markov, den Sicherheitsbeauftragten des Gebäudes, die Anweisung geben müssen, keine Frau ohne Anmeldung zu ihm zu lassen. Er konnte auch nicht mehr zu Fuß zur Arbeit gehen, weil einige unerschrockene Damen herausgefunden hatten, wo er wohnte und vor seiner Tür campierten

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