Kuess mich, geliebter Scheich
geschlafen. Das bedeutete schließlich nicht das Ende der Welt. Sie war beinahe dreißig, keine Jungfrau mehr, sie hatte schon zuvor Sex gehabt.
Aber nicht derart fantastischen.
Himmel, sie hätte nicht mal bemerkt, wenn die Welt untergegangen wäre. Nicht solange sie in Tariqs Armen lag, während er sich tief in ihr bewegte …
Madison wandte sich von der Tür ab.
Sein Verhalten konnte man nur als männliche Machtdemonstration bezeichnen. Sie hatte sich selbst erniedrigt, doch es war zwecklos, länger darüber nachzudenken. Genauso wenig wie sie sich weitere Gedanken um dieses Ammenmärchen machen würde, das er ihr erzählt hatte – von wegen entführter Frauen und erzwungener Eheschließungen, pah!
Er hatte versucht, ihr Angst einzujagen, was ihm sogar geglückt war, doch auch das war jetzt vorbei. Sie musste einfach nur die nächsten Stunden durchstehen, bis er dieses Spiels müde wurde. Also lautete die Devise: anziehen, das Schlafzimmer verlassen und ihm mit hoch erhobenem Haupt entgegentreten.
Zuvor musste sie sich jedoch waschen, immer noch konnte sie seinen Duft auf ihrer Haut riechen.
An der gegenüberliegenden Wand entdeckte sie eine weitere Tür. Ob sie zu einem Badezimmer führte? Ja, ein komplett eingerichtetes Bad mit Duschkabine. Madison drehte das Wasser voll auf und begann sofort, ihren ganzen Körper heftig zu schrubben.
Danach rubbelte sie ihre Haut trocken und kämmte sich mit den Fingern durchs Haar. Als sie in das Schlafzimmer zurückkehrte, öffnete sie die Schubladen eines eingebauten Schranks und fand Hemden und Jeans. Seine Kleidung natürlich. Sie hasste allein den Gedanken, sie auf ihrer Haut zu tragen, aber welche andere Wahl blieb ihr?
Rasch schlüpfte sie in eine Jeans, deren Beine sie aufrollte. Sie schlang einen Gürtel durch die Schlaufen und verknotete ihn dann um ihre Taille. Ihre Garderobe wurde durch ein weißes Hemd vervollständigt, das so weich war wie Seide. Natürlich war auch das viel zu groß, doch auch hier rollte sie die Ärmel auf und verknotete die Hemdenden über der Jeans.
Ein Blick in den Spiegel bestätigte, dass sie absolut lächerlich aussah. Die Flugzeugcrew würde sofort wissen, warum sie Tariqs Kleider trug, aber hatte sie sich nicht gerade ermahnt, dass sie es sowieso erraten würden und dass es ihr völlig egal war?
Jetzt ging es nur darum, herauszufinden, was er vorhatte, denn sicherlich würde er sie nicht aus den Staaten wegbringen. Er war ja kein Narr. Prinz oder nicht, sie würde ihn verklagen.
Das musste ihm klar sein.
Madison streckte die Hand nach der Tür aus, zögerte jedoch kurz. Tief Luft holen. Langsam ausatmen. Dann schloss sie die Tür auf und trat in die Kabine.
Irgendjemand hatte das Licht gedämpft, und nur ein einzelner Lichtstrahl beleuchtete Tariq, der bequem in einem Ledersessel saß. Ein großes eisgefülltes Glas auf dem Tisch neben ihm, ein Laptop-Computer auf seinem Schoß.
Er wirkte ruhig und entspannt. Die Kleidung makellos, jedes Haar an seinem Platz. Warum machte sie allein das schon wieder unheimlich wütend?
„Tariq.“
Er schaute auf, sah sie und ließ seinen Blick über ihren Aufzug schweifen. Sein Gesichtsausdruck gab nichts preis. Innerlich kochte Madison.
„Wie ich sehe, hast du etwas zum Anziehen gefunden.“
Trotzig hob sie das Kinn. „Ja, es ist nicht der letzte Schrei, wird aber wohl genügen müssen, solange ich mich an Bord deines Flugzeugs befinde.“
„Offensichtlich duzen wir uns auch endlich.“
„Ich verlange eine Erklärung.“
„Tust du das?“ Er lächelte amüsiert. „Ich werde sie dir gern geben, habiba , obwohl ich gedacht hätte, dass das, was in meinem Bett passiert ist, klar genug gewesen wäre.“
Er versuchte sie in Verlegenheit zu bringen. Und er hatte Erfolg damit – doch sie würde einen Teufel tun und ihm das zeigen.
Gott, was für ein schrecklicher Kerl!
„Wie lange dauert es, bis wir nach Hause kommen?“
„Sechs Stunden.“
Sie blinzelte. „Sechs …?“
„Wir sind jetzt vier Stunden unterwegs. In sechs landen wir in Dubaac.“
„Ich sagte, nach Hause. New York. Wenn du glaubst, du kannst mir Angst einjagen, indem du so tust, als ob …“
„Warum sollte ich dir Angst einjagen wollen, habiba? Mein Zuhause ist Dubaac. Dorthin fliegen wir.“
„Du meinst … du meinst, als du sagtest … als du sagtest …“
Tariq stand auf.
Als sie endlich aus dem Schlafzimmer herausgekommen war, hatte sie rote Flecke auf den Wangen gehabt, jetzt war sie jedoch
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