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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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zwar genügend Seminarscheine, hatte aber nie die Examensprüfung abgelegt. Doch sie alle hatten der Geschäftswelt mit Anzug und Krawatte den Rücken gekehrt. Cesare hatte es ironisch als „Selbstfindung“ bezeichnet, die Wahrheit jedoch war, dass der Gedanke, sich von Cesare und allem, was er repräsentierte, zu lösen, die alleinige Antriebskraft aller Brüder gewesen war.
    Rafe und Nick waren beim Militär gelandet, der eine bei den Marines, der andere bei der Armee. Von Falco erfuhr man wenig über seine Zeit bei den Special Forces. Dante war nach Norden gezogen, um in Alaska auf den Ölfeldern zu arbeiten. Er und Falco waren die Einzigen, die mit Geld in der Tasche zurückkehrten, Dante von seinem Job, Falco von seiner Leidenschaft, dem Pokern.
    Dante, Nick und Rafe wussten, dass sie sich zusammen eine Zukunft aufbauen wollten. Falco wusste nicht, was er wollte. Zweimal in der Woche trafen sie sich in O’Hearn’s Bar. Das Bier war kalt, die Sandwiches erschwinglich, und niemanden hier kümmerte es, wer die Brüder waren.
    Eine von den Nischen wurde bald zu ihrem Stammplatz, an dem sie Ereignisse und Frauen und das Leben im Allgemeinen diskutierten. Sie beschlossen, ihre Fähigkeiten zu bündeln. Dante investierte sein angehäuftes Kapital, Rafe und Nick setzten ihre Talente an der Börse ein. Sechs Monate später entschied auch Falco, seine beträchtlichen Pokergewinne einzubringen.
    Damit war Orsini Investments aus der Taufe gehoben.
    Das gegründete Unternehmen florierte. Ebenso wie die Nachbarschaft um O’Hearn’s Bar. Alte Mietshäuser wurden renoviert und in elegante Stadtwohnungen verwandelt. Ein Fabrikgebäude wurde zu einem In-Club umfunktioniert. Aus heruntergekommenen Läden wurden schicke Boutiquen.
    „Wir müssen etwas unternehmen“, hatte Falco damals gebrummt, als klar wurde, dass die Tage von O’Hearn’s gezählt waren. Also kauften die Brüder die Bar auf, renovierten nur das absolut Nötigste und addierten sie als kleinsten Besitz zum Firmenvermögen.
    Und so war The Bar, wie die Kneipe nur noch genannt wurde, der logische Freitagabend-Treffpunkt, wenn man nach einer anstrengenden Arbeitswoche entspannen oder einfach nur reden wollte.
    Falco und Nick warteten bereits, als Rafe ankam. Dante war irgendwo in Südamerika unterwegs, niemand wusste genau, wo oder warum. Rafe vermutete, es hatte etwas mit dem Treffen mit Cesare am Sonntag zu tun, doch es war Dantes Entscheidung, ob er darüber reden wollte oder nicht. Er würde auf jeden Fall nichts von seinem Treffen mit Cesare erwähnen … Aber was tat er dann hier?
    Er hatte Nick und Falco aus einer Laune heraus angerufen. „Habt ihr Lust auf ein Bier?“, hatte er gefragt, und sie beiden hatten zugestimmt.
    Als er sie jetzt dort sitzen sah, zog sich sein Magen zusammen. Warum er den Vorschlag gemacht hatte, war ihm plötzlich völlig unklar. Er hatte ein Problem, sicher, allerdings eines, das er nicht zur Diskussion stellen wollte. Er konnte sich noch immer umdrehen und gehen …
    Nick hob den Kopf und erblickte ihn. Na schön, also keine andere Wahl mehr, als zur Nische zu gehen und die Themen harmlos zu halten. Rafe setzte ein Grinsen auf und schlenderte lässig zum Tisch.
    „Hi“, grüßte er, als er sich neben Falco in die Bank schob.
    „Hi.“
    Damit waren die harmlosen Themen wohl abgedeckt.
    Der Barmann brachte ein eiskaltes Bier für Rafe an den Tisch, Rafe nickte dankend, nahm einen tiefen Schluck und setzte sein Glas ab.
    „Schön, euch zu sehen“, meinte er dann munter.
    Nick sah zu Falco. „Zumindest sieht er nicht so mies aus, wie er sich am Telefon angehört hat.“
    Falco schüttelte den Kopf. „Ich finde, er sieht schlimmer aus.“
    Rafe sah von seinem Bierglas auf, in das er hineingestarrt hatte. „Ich sitze am Tisch. Ihr braucht nicht so zu tun, als wäre ich nicht hier.“
    „Du hast recht“, stimmte Nick aufgeräumt zu. „Es gibt keinen Grund, dir nicht zu sagen, dass du ziemlich schlimm aussiehst.“
    „Vielen Dank auch.“
    „Wenn du Komplimente hören willst, bist du hier am falschen Ort.“ Falcos normalerweise immer harten Züge wurden weich. Ein schlechtes Zeichen, dachte Rafe. „Willst du uns wissen lassen, was los ist?“
    Rafe überlegte, ob er sich eine weitere lässige Bemerkung einfallen lassen sollte, doch wozu? Seine Brüder kannten ihn zu gut, außerdem war er es gewesen, der dieses Treffen vorgeschlagen hatte. „Nichts. Es waren nur zwei anstrengende Tage.“
    Nick zog die Augenbrauen

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