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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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ein paarmal tief durch. Es wurde Zeit, etwas zu unternehmen. Er wollte die Scheidung, sie auch. Er lief weiter und zog sein Handy hervor. Wählte Marilyn Sayers’ Nummer. Es klingelte und klingelte, und als vom anderen Ende endlich eine Reaktion kam, war es nur die Voicemail.
    „Marilyn“, sagte Rafe ungeduldig, „Rafe Orsini hier. Wenn Sie da sind, gehen Sie ans Telefon. Oder rufen Sie mich schnellstmöglich zurück. Es ist dringend.“
    Er hatte gerade die Verbindung unterbrochen, als sein Handy klingelte. Erleichtert erkannte er auf dem Display die Kennung. „Marilyn, danke, dass Sie so schnell zurückrufen. Nein, mir geht es gut, ich stecke nur in einer äußerst dummen Situation. Sehen Sie, es …“ Er brach ab, blinzelte. „Sie sind wo?“
    Seine Anwältin war in Istanbul. Fünftausend Meilen weit weg. Seit Jahren der erste Urlaub, blabla, zusammen mit ihrem Mann, blabla. Alles, was Rafe registrierte, war, dass sie in einer Woche wieder zurück sein würde.
    „In einer Woche erst? Unmöglich!“ Das Handy an einem Ohr, schlängelte er sich durch die Menschenmassen auf der Sixth Avenue. „Ich habe ein echtes Problem. Ein persönliches Problem.“
    Sie riet ihm, sich mit ihrem Partner in Verbindung zu setzen, er würde das dann übernehmen. Rafe schüttelte den Kopf. Als ob sie ihn sehen könnte. Sayers’ Partner war uralt, der Typ Anwalt mit Tweedweste und goldener Taschenuhr. Der Mann brauchte Jahre, um von einem Ende des Raums ans andere zu schlurfen. Und dem sollte er erklären, wie er zu einer Ehefrau gekommen war, die er nie hatte heiraten wollen? Dem sollte er erklären, dass die Scheidung im Eilverfahren ablaufen musste, weil er sonst seiner Frau, die ja eigentlich keine richtige Ehefrau war, das traurige schwarze Kleid vom Körper reißen und ihr wunderbares helles Fleisch bloßlegen würde, wenn er noch einen Tag länger mit ihr unter einem Dach leben musste?
    „Nein, das ist nicht gut“, knurrte er. „Ich brauche Sie, nicht Ihren Partner.“
    Zwecklos. Natürlich tue es ihr leid, aber … Die atmosphärischen Störungen, die während des gesamten Gesprächs ein Knistern durch den Äther geschickt hatten, wurden so stark, dass die Verbindung abbrach. Mit grimmig gerunzelter Stirn klappte Rafe sein Handy zu.
    So. Und was nun? Ha, natürlich! Er würde Chiara ausquartieren. Eine Woche war nichts, so lange konnte er warten. Sobald er sie erst in einer eigenen Wohnung untergebracht hätte, wäre sein Problem gelöst. Aus den Augen, aus dem Sinn.
    Eine großartige Idee. Die eigene Wohnung würde auch vor dem Scheidungsrichter gut aussehen, war es doch ein weiterer Beweis, dass diese Ehe nie eine echte gewesen war. In der Stadt wimmelte es nur so vor Maklern. Jetzt brauchte er nur noch einen, der seinen Wunsch vorrangig bearbeiten würde.
    Und er wusste auch schon, wer!
    Rafe klappte sein Mobiltelefon wieder auf, suchte im Adressbuch, presste die Nummer.
    „Chilton Immobilien.“
    „Elaine Chilton, bitte.“
    Wirklich die perfekte Lösung! Warum sich mit einer unbekannten Immobilienagentur auseinandersetzen, wenn er eine Maklerin an der Hand hatte? Er hatte diese Chilton auf irgendeiner Party getroffen. Oder vielleicht war es auch ein Dinner gewesen, er erinnerte sich nicht mehr. Nur dass sie ihm, nachdem er einen Anruf beendet hatte, das Handy aus der Hand genommen und ihre Nummer einprogrammiert hatte, bevor sie es ihm mit einem strahlenden Lächeln zurückreichte.
    „Falls Sie mich jemals brauchen“, hatte sie unmissverständlich geflötet.
    Hatte er nicht. Weil er mit Ingrid zusammen gewesen war. Aber jetzt brauchte er sie, definitiv.
    „Hallo?“
    „Elaine? Hier spricht Rafe Orsini.“
    „Sieh einer an“, gurrte sie ins Telefon. „Wie geht es Ihnen, Mr. Orsini?“
    „Gut“, erwiderte er und beschloss, die Floskeln zu überspringen und direkt zum Wesentlichen zu kommen. Er wolle sich mit ihr treffen. Es sei dringend.
    Ein sinnliches Lachen drang an Rafes Ohr. „Das freut mich!“
    Rafe stutzte kurz. Sprachen sie hier auch über dasselbe?
    „Wo sind Sie jetzt?“
    Er nannte ihr die Adresse.
    „Perfekt. Ich habe ein Apartment, nur ein paar Straßen weiter.“
    „Wie ist es so?“
    Wieder dieses Lachen. „Ich bin sicher, es wird genau Ihren Vorstellungen entsprechen.“ Sie gab ihm die Adresse durch und meinte noch, sie würde ihn dann in zwanzig Minuten erwarten.
    Erleichtert klappte Rafe das Handy zu. Eine Last war ihm von den Schultern genommen. Es war wirklich perfekt. Er

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