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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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nennst!“ Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Und ich habe keine Ahnung, was das Ich-kann-kochen-Ding sein soll.“
    „Na klar.“
    Chiara reckte ihr Kinn kämpferisch nach vorne. „Ich muss mir diesen Unsinn nicht länger anhören!“
    „Richtig, du musst meine Küche aufräumen.“ Wütend funkelte Rafe sie an. „Sieh dir nur dieses Chaos an!“
    Ein zischendes Blubbern ließ ihn zum Herd herumfahren. Seine Kaffeepresse stand auf dem rot glühenden Ceranfeld, voll mit Wasser. Mit überlaufendem Wasser!
    Fluchend stürzte er vor, packte die Cafetière und schrie auf, als er sich die Finger verbrannte. Es geschah, was vorauszusehen war: Er ließ die Presse los. Sie fiel auf seinen Fuß und dann zu Boden, das Glas barst in tausend Scherben, und kochendes Wasser ergoss sich über seine nackten Zehen.
    „Figlio di puttana!“
    „Raffaele!“, kam es schockiert von Chiara.
    Ohne auf sie zu achten, humpelte er zu der Eismaschine und forderte Eiswürfel an. Ein paar davon hielt er in der Hand, mit den anderen kühlte er seine Zehen.
    Verflucht, sein Leben war zu einer Reality Show verkommen! Und das war alles nur ihre Schuld! Nein, es war seine. Warum hatte er sie mit herbringen müssen? Er hätte sie in Palermo lassen oder in einem Hotel in Manhattan absetzen können. Es gab Hunderte von Alternativen. Warum also hatte er sie unter sein Dach geholt?
    Sie sagte wieder seinen Namen, dieses Mal mit bebender Stimme. „Es tut mir leid.“ Sie zeigte auf seine Hand, dann auf seine Zehen. „Ich wollte doch nur … ich wollte dir zeigen, dass ich dir dankbar bin für alles, was du für mich getan hast.“
    Sie war den Tränen nahe. Was kümmerte ihn das? „Das Einzige wäre, den gestrigen Tag komplett zu streichen, aber das kannst du wohl nicht.“
    Jetzt füllten die Tränen ihre Augen und ließen sie glänzen wie Diamanten. Na und? Frauen konnte Tränen auf Kommando abrufen. Das änderte nichts.
    „Hör auf damit“, knurrte er.
    Sie kehrte ihm den Rücken zu und schluchzte lauter.
    Er fühlte sich lausig. Aber zum Teufel, genau darauf hatte sie es doch angelegt! Irgendwie hatte er das vergessen. Das würde ihm nicht wieder passieren! Trotzdem wollte er sie nicht wegen jeder Lappalie in Tränen ausbrechen sehen. „Hey, ist schon gut. Es ist ja nur eine Küche.“
    „Ich habe dir die Finger verbrannt.“
    „Das habe ich selbst geschafft.“ Er zog sie zu sich herum, hielt die Hand hoch, bewegte die Finger. „Siehst du? Alles in Ordnung. Das Eis hat geholfen.“
    „Ich habe dir die Zehen gebrochen.“
    „Nur einen Zeh. Den großen.“ Er sah auf seinen Fuß, wackelte mit den Zehen und musste sich die schmerzverzerrte Grimasse verkneifen. Der war wahrscheinlich wirklich gebrochen, aber das würde er niemals zugeben. „Siehst du? Eis bewirkt Wunder.“
    Sie sah von seinem Fuß in sein Gesicht – und bekam Schluckauf. Herrgott, brachte man Frauen denn nicht bei, wie sie ansehnlich weinten? Denn an Chiara war nichts mehr ansehnlich. Ihre Augen waren rot, die Lider geschwollen, ihre Nase lief. Sie sah aus wie die Verkörperung des Elends. Wie seine Küche und wie diese Ehe.
    „Es tut mir so leid, Raffaele. Alles. Weil ich dein Leben ruiniert habe. Und deine Küche …“ Die Tränen strömten unaufhörlich.
    Und sie hatte nie schöner ausgesehen.
    Wie war das möglich? „Schh“, sagte er und tat das einzig Logische – er umfasste ihr Gesicht und drückte seine Lippen auf ihren Mund.
    Sein Verstand sagte ihm, dass er einen groben Fehler machte. Man küsste keine Frau, die man loswerden wollte und die überdeutlich gemacht hatte, dass sie sich vor jeglicher körperlichen Intimität fürchtete.
    Nur … sie wehrte sich nicht. Sie strampelte nicht und hielt auch nicht erschrocken die Luft an, im Gegenteil. Sie ging auf die Zehenspitzen, schlang die Arme um seinen Hals und schmiegte sich mit klopfendem Herzen an ihn.
    Das hätte vorhin im Bett passieren sollen, dachte er noch, und dann hörte er auf zu denken.
    Chiara schob die Finger in sein Haar und zog seinen Kopf näher, murmelte stöhnend seinen Namen. Damit war es um ihn geschehen. Er presste sie an sich und küsste sie wild und gierig.
    „Raffaele.“ Sein Name kam wie ein bebender Hauch über ihre Lippen.
    „Chiara. Meine wunderschöne Chiara.“
    Er legte die Hand um ihre Brust. Sie ließ einen Seufzer hören, gab diese kleinen Laute von sich, die eine Frau von sich gab, wenn sie einen Mann begehrte. Mit der anderen Hand wischte er alles von der

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