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Kuess mich, und ich bin verloren

Kuess mich, und ich bin verloren

Titel: Kuess mich, und ich bin verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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nichts davon erzählt, in den Irak zu wollen.“
    Sein Blick blieb fest. „Du solltest dir keine Sorgen machen.“
    War das wirklich die ganze Wahrheit? Oder hatte er die Reise nach Griechenland und in den Irak genutzt, um sich mit einer anderen Frau zu treffen? Hatten die Detektive etwa doch mit ihrem Verdacht recht gehabt, so wie ihr Vater und Harry es glaubten?
    Das Ticken der Wanduhren war das einzige Geräusch im Zimmer.
    Clea brach das Schweigen. „Das ist alles? Nur darum hast du nichts davon erzählt?“ Wenn sie ihn währenddessen nicht so genau beobachtet hätte, wäre ihr sicher entgangen, wie er kurz zur Seite schaute.
    Brand sagte nicht die Wahrheit. Zumindest nicht die ganze Wahrheit.
    „Es wäre doch wohl vollkommen normal gewesen, sich Sorgen zu machen wegen deiner Pläne. Oder etwa nicht?“
    Als er mit den Schultern zuckte, konnte Clea unter dem Smoking seine ausgeprägten Muskeln erkennen. Kurz ließ Clea sich davon ablenken. „Ich bin schon mit dem SAS, dem Special Air Service, im Irak gewesen“, meinte er. „Ich kenne mich dort aus und kenne auch die Gefahren.“
    Enttäuscht entgegnete sie ihm in sarkastischem Ton: „Natürlich, für einen Supermann wie dich bergen die Gefahren dort keinen Schrecken – nur für einen gewöhnlichen Sterblichen wie mich.“
    „Und genau darum habe ich dir auch nichts gesagt. Denn wie hätte ich dich übers Telefon beruhigen können?“
    Brand log sie an, davon war Clea überzeugt. Sein Gesicht blieb seltsam unbewegt, und zugleich hatte er erneut zur Seite geschaut. „Was war denn so wichtig, dass du in den Irak musstest, ohne mir Bescheid zu geben? Und warum habe ich seither nichts mehr von dir gehört? Du wirst kaum die ganze Zeit in Bagdad gewesen sein.“
    Wieder schaute er sie einfach nur an, die Lippen zusammengepresst.
    Clea versuchte es noch einmal: „Hatte man dich auf eine Geheimmission geschickt?“
    Er lachte auf. Doch Clea dachte an die Männer in Schwarz, die sie hier im Büro aufgesucht hatten. Sie schienen alles über Brand und seine Vergangenheit in einer Spezialeinheit zu wissen.
    „Darfst du mir nichts sagen? Zumindest das kannst du mir doch verraten.“
    „Nein, es ging nicht um einen militärischen Einsatz.“
    Er mauerte, aber damit durfte sie ihn nicht davonkommen lassen. Clea lehnte sich an den Schreibtisch. „Sag mir, wo du warst, dann erzähle ich dir vielleicht, was es mit dem Kind auf sich hat. Allerdings nur, wenn du mich nicht unterbrichst.“
    „Ich lasse mir keine Bedingungen stellen. Und deine Erklärung interessiert mich nicht. Mir reicht, was ich sehe.“
    Verdammt noch mal, dachte Clea, ich muss wissen, was hinter all dem steckt!
    Allerdings hatte sie nicht vor, ihm ihr Interesse und ihre Neugier so offen zu zeigen. Nicht, solange er sie wie eine Aussätzige behandelte. Stattdessen betrachtete auch sie ihn nun ausgiebig, Zentimeter für Zentimeter ließ sie ihren Blick über seinen Körper gleiten. Schließlich meinte sie: „Lass mich raten, wo du warst. Du hast am Mittelmeer in der Sonne gelegen, richtig? Gemeinsam mit dem Aga Khan?“
    Und irgendeiner Frau  – doch das ließ Clea lieber aus, da sie sich insgeheim vor der Antwort fürchtete. War es denn wirklich ausgeschlossen, dass ihr Vater und die Detektive recht hatten? Und Brand tatsächlich eine Affäre hatte? War er vielleicht vier Jahre lang mit einer Geliebten untergetaucht? Auf jeden Fall konnte er sich so lange unsichtbar machen, wie er wollte – falls er es wollte.
    Brands Miene verfinsterte sich. „Du bist ganz schön scharfzüngig geworden.“
    „Ist das etwa meine Schuld?“ Clea schloss die Augen. Warum stritt sie sich bloß mit Brand, obwohl sie es gar nicht wollte? Reumütig kämpfte sie gegen das Chaos und die Panik in ihrem Kopf. Warum war ihr Wiedersehen so dermaßen schief verlaufen? Stand denn nicht endlich Brand wieder vor ihr? Brand, den sie liebte. Dem sie immer vertraut hatte. Und von dem sie sich Tag für Tag und Nacht für Nacht gewünscht hatte, er möge zurückkehren. Aber jetzt, da er hier war, war ihr Magen in Aufruhr, und sie begann, an allem zu zweifeln.
    So kann es nicht weitergehen!
    Sie ballte die Hände und atmete tief durch. Als sie sicher war, sich unter Kontrolle zu haben – ohne plötzlich zu schreien oder zu stottern –, öffnete sie die Augen und sagte ruhig: „Entschuldige, ich wollte nicht so kratzbürstig klingen.“
    Seine finstere Miene hellte sich nicht auf. Clea verkrampfte sich. Würde er ihr doch

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