Kuesse - drei Mal taeglich
jährte.
Cassie kam ans Netz geschlendert. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich schlagen würde, oder?"
Er musste lachen über ihr herausforderndes Lächeln.
Sie wies mit dem Finger auf ihn und nickte. „Aha! Schon das zweite Mal an einem Tag."
„Was?"
„Dass du lachst."
Er zuckte die Achseln. „Und? Zählst du etwa mit?"
„Ja, und wie versprochen, hast du verloren." Damit beugte sie sich über das Netz und gab ihm einen kräftigen Schlag auf den Po.
„Jetzt bist du zu weit gegangen, Cassandra Allen."
Brendan sprang über das Netz, aber Cassie war zu schnell. Er holte sie erst ein, als sie den Hintereingang des Tennisclubs fast erreicht hatte. Er packte sie um die Taille und wirbelte sie ein paar Mal herum, bevor er sie an sich drückte.
„Lass mich los, Brendan O'Connor." Cassie war außer Atem und klang nicht besonders ärgerlich.
„Erst wenn du dich für die Freiheiten entschuldigst, die du dir mit meinem empfindlichen Hintern herausnimmst."
Sie schob entschlossen das Kinn vor. „Du brutaler Kerl."
Er fasste sie fester um und grinste. „Wer von uns beiden wohl brutal ist."
„Ich meine es ernst. Lass mich los." Doch ihre Augen glitzerten amüsiert, während sie sich in seinen Armen wand.
Er wünschte, sie würde aufhören, so zu zappeln. Denn besonders einem gewissen Teil seines Körpers fiel es schwer, zu ignorieren, dass ihre Brüste sich gegen ihn pressten und dass ihre nackten Schenkel seine Beine berührten. Natürlich brauchte er Cassie nur loszulassen, aber aus irgendeinem Grund konnte er das nicht. Oder vielleicht wollte er auch nicht. „Was wirst du jetzt tun?"
Sie sah ihn wortlos an. Dann glitt ein hintergründiges Lächeln um ihre Lippen, und sie konterte: „Willst du das wirklich wissen?"
„Ja."
„Okay. Du hast es so gewollt." Damit legte Cassie die Hände um seinen Kopf und küsste ihn direkt auf den Mund.
Verblüfft ließ Brendan die Arme sinken.
Cassie trat einen Schritt zurück und lachte leise. „Funktioniert immer."
Brendan stand sprachlos und wie vom Donner gerührt da. Dabei war es ein vergleichsweise harmloser Kuss gewesen. Doch seine Wirkung auf ihn war alles andere als harmlos.
Cassie drehte sich auf dem Absatz um und ging zur Terrassentür. Brendan riss sich zusammen und folgte ihr.
Die Hand auf dem Türgriff wandte sie sich zu ihm um. „Ich gehe kurz unter die Dusche.
Wir treffen uns in zwanzig Minuten im Foyer. Du kannst mich zu einem Bier einladen."
Brendan hatte nach Hause gehen wollen, um noch ein wenig Schlaf zu bekommen, da er um fünf Uhr früh schon wieder aus den Federn musste. Aber nach Cassies spontanem Kuss bezweifelte er sehr, dass er sofort einschlafen würde. Da konnte er genauso gut ihr Angebot annehmen. „Okay, einverstanden. Aber beeil dich."
„Beeil du dich lieber." Und weg war sie.
Brendan machte sich auf den Weg zu den Umkleidekabinen und blieb dann länger als gewöhnlich unter der Dusche, weil er erfolglos versuchte, nicht an Cassies Kuss zu denken oder sich den Kopf nicht darüber zu zerbrechen, wie es möglich war, dass ein so unschuldiger Kuss ihn auf so ganz und gar nicht unschuldige Gedanken bringen konnte.
Warum hatte sie es getan? Wenn sie wirklich gewollt hätte, dass er sie losließ, hätte sie ihn einfach von sich stoßen können, anstatt ihn mit diesem Kuss zu überrumpeln. Vielleicht hatte sie ihn in irgendeiner Weise aufrütteln wollen. Nun, wenn das ihre Absicht gewesen sein sollte, dann hatte sie es jedenfalls geschafft.
Er mochte Cassie sehr gern. Sie war eine gute Zuhörerin und eine verständnisvolle Freundin, und er hatte nicht, vor, eine so schöne Beziehung zu gefährden, indem er ihren Kuss erwidern würde - mit einem richtigen Kuss.
Im Augenblick konnte er wirklich keine Komplikationen ge brauchen. Seine Arbeit war kompliziert genug, ganz zu schweigen von seinem Privatleben.
Brendan zog Jeans und T-Shirt an und machte sich auf die Suche nach Cassie. Sie stand am Haupteingang und klopfte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden.
„Du kommst zehn Minuten zu spät."
„Die Duschen waren besetzt." Eine schamlose Lüge. Die Wahrheit war, dass er wegen ihres Kusses länger als sonst kalt geduscht hatte. Aber er hatte nicht vor, Cassie das auf die Nase zu binden. Am besten ignorierte er den Kuss einfach. Vielleicht würde ein Bier helfen, aber sehr hoffnungsvoll war er da nicht.
Sie gingen zu einer kleinen Bar am Ende der Straße und setzten sich an ihren Lieblingstisch in einer der Nischen.
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