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Küsse und andere Katastrophen

Küsse und andere Katastrophen

Titel: Küsse und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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wusch sich gründlich das Gesicht, um die letzten Spuren von Wimperntusche zu entfernen.
    Als sie ins Schlafzimmer zurückging, schlief Mac immer noch. Taylor zog sein T-Shirt an, ging zum Fenster und beobachtete den Sonnenaufgang über dem South Village. Der Himmel färbte sich in den schönsten Gelb-, Orange- und Rottönen, und Taylor war hingerissen von dieser Farbenpracht.
    “Hallo”, sagte auf einmal eine tiefe, raue Stimme hinter ihr.
    Dann fühlte sie seine kräftigen Arme, die sie umschlangen.
    “Selber hallo.” Sie seufzte vor Wohlbehagen.
    “Vielleicht ist dir entgangen, wie früh es ist.”
    Taylor schloss die Augen und lehnte sich nach hinten. Männerstimmen klangen am Morgen immer so sexy, dass sie nur zuhören wollte. “Nein.”
    Zärtlich küsste er sie auf die Schläfe, und Taylor hätte losweinen können. “Sag mir, was los ist.”
    Ach, alles, dachte sie. Aber das konnte sie nicht sagen, und so schwieg sie.
    Sanft strich er mit den Lippen zu ihrem Ohr und fuhr ihr die Arme hinauf und hinunter. “Bereust du es schon?”
    Wie sehr sie diese Berührungen liebte! Er war so zärtlich. Er fasste ihr nicht an die Brüste oder zwischen die Schenkel. Er presste auch nicht die Hüften an ihren Po, wie sie das von einem Mann am frühen Morgen erwartet hätte. Vor Rührung hätte sie losweinen können. Gleichzeitig fürchtete sie sich vor der Tiefe ihrer eigenen Gefühle. Das berüchtigte Wort mit “L” kam ihr in den Sinn …
    “Sprich mit mir, Prinzessin.”
    Sie atmete tief durch und blickte noch einmal zur Sonne, die den Tag mit einem Feuerwerk an Farben begann. Eigentlich sollte Taylor nach so einer Nacht müde sein, aber sie fühlte sich hellwach.
    Sie hatten nur zwei Kondome gehabt, doch das war nicht wichtig gewesen. Sie hatten sich auf andere Art mit den Händen und Lippen liebkost, und Taylor fühlte sich wie das sinnlichste Wesen der Welt. In der vergangenen Nacht hatte sie das Gefühl gehabt, nichts außer Lust und Leidenschaft zu brauchen.
    Mac sagte kein Wort, aber er fuhr fort, sie sanft zu streicheln und mit seiner Körperwärme einzuhüllen.
    “So eine Nacht habe ich nicht erlebt seit …” Taylor seufzte. “Es ist schon sehr lange her.” Sie schloss die Augen und gab die Wahrheit zu. “Ich habe es einfach nicht zugelassen.” Taylor wollte Mac dabei ins Gesicht sehen, und sie wandte sich zu ihm um und hob den Kopf. “Das war mehr als wilder, leidenschaftlicher Sex”, flüsterte sie.
    Auch in seinem Blick zeichneten sich seine Gefühle ab, doch in erster Linie empfand er Bedauern. “Taylor.”
    “Nein.” Sie wollte es nicht hören. Das konnte sie jetzt nicht verkraften, dass er sagte, mehr sei es für ihn nicht gewesen. Er brauchte es auch gar nicht auszusprechen, sie konnte es in seinen Augen lesen. “Gestern Nacht habe ich mich dir in einer Weise geöffnet, die …”, sie versuchte zu lächeln, “… die mir offen gesagt Angst macht. Ich bin dazu nicht bereit, Mac. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass dir das genauso geht.”
    Dass er nichts darauf erwiderte, bestärkte sie lediglich in der Erkenntnis, dass sie sich gefühlsmäßig viel zu weit vorgewagt hatte. Taylor löste sich aus seiner Umarmung. “Ich muss über einiges nachdenken, und du hast deine Exfrau, die du noch nicht ganz verwunden hast.”
    Erschrocken sah er ihr in die Augen. “Wie bitte?”
    “Ich habe noch nie im Leben das Bedürfnis gehabt, mit jemandem zu konkurrieren, und das werde ich auch jetzt nicht tun.”
    “Mit Ariel habe ich überhaupt nichts mehr zu tun.”
    Ariel. Jetzt hatte diese Frau für Taylor auch einen Namen. Ihr wurde bewusst, dass sie endgültig über Jeff hinweg sein musste, wenn sie so siedende Eifersucht empfinden konnte. Sie hatte Jeff wirklich geliebt, aber er war lange tot, und sie war noch am Leben. “Ich wollte das jetzt nicht alles zur Sprache bringen.” Sie schloss die Augen. “Wir haben miteinander geschlafen, aber mehr wird es zwischen uns nicht geben.”
    “In Ordnung”, stimmte er ihr leise zu, als sie die Augen langsam wieder öffnete.
    Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, aber was hatte sie als Antwort erwartet? Er war immer vollkommen ehrlich zu ihr, und sie durfte niemandem als sich selbst die Schuld geben, wenn sie zu tiefe Gefühle für ihn entwickelt hatte.
    “Weißt du was?” Sie brachte ein Lächeln zustande. “Ich muss los. Heute gibt es viel für mich zu tun.”
    Dass er sie schweigend nach Hause fuhr, deutete Taylor als weiteren Beweis

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