Küssen ist die beste Medizin (German Edition)
wie gut die Margaritas hier sind, aber ich glaube, dass sie das Beste verpassen.“
Sie bot ihm Chips an und wartete ab, während er den Dip kostete.
„Und?“
„Sehr gut.“
Montana verdrehte die Augen. „Du musst wirklich mal an deinen Superlativen arbeiten. Gut ist eine saubere Zahnbürste. Das hier ist lebensverändernd.“
Sie schaufelte mit einem Chip etwas davon heraus und steckte es sich in den Mund. „Mmmh! Das ist Vollkommenheit.“
Er wollte sie necken, dass sie ein wenig mehr aus sich herausgehen sollte, ließ es aber bleiben. An Montana musste nichts verändert werden.
„Wie geht es den Welpen?“
„Sie wachsen. Wenn du lange genug hinguckst, kannst du ihnen dabei zusehen. Oh, und letzte Nacht hatten wir keine kleinen Unfälle mehr.“
Während seiner einzigen Übernachtung in ihrem Haus hatte er gelernt, dass die Pinkelpause um zwei Uhr morgens keineswegs ausschloss, dass sie auch auf den Boden pieselten.
„Das ist ein Fortschritt.“
„Ich weiß. Jetzt warte ich darauf, dass sie die Nacht durchhalten. Die Sache um zwei Uhr morgens wird allmählich wirklich langweilig. Wie stehen die Dinge im Krankenhaus?“
„Gut.“
Er ist müde, dachte Montana, als sie ihn betrachtete, während er von einer schwierigen Operation erzählte. Er arbeitet zu viel. Aber das war wahrscheinlich immer der Fall. In der kurzen Zeit, in der er irgendwo war, arbeitete er so viel, wie er konnte. Sie wollte aber nicht an seine Abreise denken. Es war besser, die Zeit mit ihm zu genießen, solange er da war.
„Montana! Wie schön dich und deinen jungen Mann einmal zusammen in der Stadt zu sehen.“
Montana zuckte zusammen und schaute auf. „Hallo, Gladys.“
Gladys hatte in Fool’s Gold bereits zum festen Inventar gehört, als Montana noch gar nicht auf der Welt war. Sie war durchaus ein gutherziger Mensch, sagte aber oft genau das, was sie dachte, und das auf eine beängstigend offene Weise. Sie gehörte zu den Leuten, die jeden in ihrer Umgebung peinlich berührten, es selber aber gar nicht mitbekamen, was sie so von sich gaben.
Sie klopfte Montana auf die Schulter und bückte sich, um ihr ins Ohr zu flüstern: „Das mit seinem Gesicht ist wirklich zu schade, aber ich wette, alles Übrige an ihm funktioniert einwandfrei.“
Montana wusste nicht, ob sie schreien, unter den Tisch kriechen oder sich in die Berge vor der Stadt retten sollte. Sie hoffte, dass Simon den Kommentar nicht gehört hatte. Aber als sie ihn anschaute, sah sie, dass er eine Augenbraue hochgezogen hatte.
„Sorry“, formte sie tonlos mit den Lippen und wandte sich an Gladys. „Du machst mich wahnsinnig, das ist dir doch klar, oder?“
Gladys grinste nur. „Dann ist mein Werk hier vollbracht.“
Sie richtete sich auf, winkte Simon zu und schritt von dannen. Montana verbarg ihr Gesicht in den Händen.
„In solchen Momenten denke ich immer, ich wäre doch lieber in L. A. geblieben. Dort ist mir niemals jemand zufällig über den Weg gelaufen, den ich kannte. Vielleicht war das doch besser.“ Sie ließ die Hände in den Schoß fallen und sah ihn an. „Wie böse bist du?“
„Ich bin ein wenig beleidigt, dass du meine Ehre nicht verteidigt hast.“
Sie runzelte die Stirn. „Wovon sprichst du?“
„Du hast ihr nicht gesagt, wie toll ich im Bett bin.“
„Das hättest du gewollt? Ich bin mir sicher, dass sie michnächste Woche oder so wieder zur Ratsversammlung bitten. Ich kann es auf die Tagesordnung setzen.“
Er hob sein Glas mit Eistee. „Das wüsste ich zu schätzen.“
„Wenn ich das wirklich täte, würde es dir die Sprache verschlagen.“
„Da bin ich mir gar nicht so sicher.“ Seine graugrünen Augen blitzten voller Humor. „In den ersten paar Wochen, die ich hier war, waren alle sehr höflich. Jetzt höre ich lauter wenig subtile Andeutungen, dass ich mich auf Dauer in Fool’s Gold niederlassen soll. Oh, und gestern hat mir eine alte Dame, die einen Jogginganzug trug, gesagt, ich solle eine ehrbare Frau aus dir machen.“
Montana erschrak. „Ich denke mal, du bist Eddie über den Weg gelaufen. Ja, das klingt ganz nach ihr. Tut mir leid.“
„Das muss dir nicht leidtun. Es ist ein schöner Ort. Mir gefällt es hier.“
„Ich habe eine Powerpoint-Präsentation, in der alle Gründe illustriert sind, weshalb du in Erwägung ziehen solltest, hierher zu ziehen.“ Sie sagte es leichthin und achtete darauf zu lächeln, während sie sprach. Er sollte glauben, es sei ein Scherz, und das war es auch in
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