Küssen ist die beste Medizin (German Edition)
überhaupt noch an sie erinnern, wenn er nicht mehr da war?
„Genießt ihr euer Mittagessen?“, fragte Bürgermeisterin Marsha, als sie auf ihren Tisch zukam.
„Ja“, antwortete Montana. „Wie geht’s?“
„Sehr gut.“ Die Bürgermeisterin wandte sich an Simon. „Wie ich sehe, lassen Sie es sich in unserer schönen Stadt gut gehen.“
„Ja, das stimmt.“
Marsha lachte. „Keine Sorge. Ich werde jetzt nicht anfangen, Ihnen all die Gründe aufzuzählen, warum Sie sich hier niederlassen sollten. Aber es hat mich gefreut zu hören, dass Sie an unserer Benefizveranstaltung für das Krankenhaus teilnehmen werden.“ Sie richtete den Blick wieder auf Montana. „Ich kann es gar nicht erwarten zu sehen, was du tragen wirst, meine Liebe. Denk daran, ein Cocktailkleid ist ausreichend, es muss nichts allzu Formelles sein.“ Sie lächelte sie beide an. „Ihr werdet ein sehr attraktives Paar sein. Guten Appetit noch.“
„Danke“, murmelte Montana und starrte angespannt auf ihren Teller.
Benefizveranstaltung? Jetzt, wo sie daran dachte, fiel ihr ein, dass sie überall in der Stadt Poster gesehen hatte. Es ging darum, Geld aufzutreiben, um Simons Arbeit zu unterstützen. Offensichtlich war es eine Veranstaltung, an der Simon teilnehmen musste. Wahrscheinlich war er der Ehrengast. Normalerweise erschienen die Leute zu einer solchen Veranstaltung in Begleitung. Die Bürgermeisterin hatte angenommen, dass die Begleitung in Simons Fall Montana sein würde.
Aber er hatte sie nicht gefragt.
Simon gehörte nicht zu den Männern, die so etwas vergaßen. Obwohl er sehr beschäftigt war, wusste er genau, was um ihn herum vorging. Und das wiederum bedeutete, dass er nicht vorhatte, sie einzuladen.
Sie war sich nicht sicher, warum. Lag es daran, dass es ein öffentlicher Auftritt war, oder wollte er ihr bezüglich ihrer Beziehung nichts vormachen? Beides wäre denkbar. Vermutlich sollte sie es verstehen und akzeptieren.
Aber die Wahrheit war, dass eine Stimme in ihrem Kopf schrie.Eine Stimme, die verlangte, dass er ihr erklärte, wieso sie zwar gut genug war fürs Bett, aber nicht als Begleitung für so eine verdammte Spendengala.
„Ich hatte dich nicht gefragt, weil .“ Seine Stimme verebbte.
Montana hob den Kopf und sah ihn an. Er schien sich zwar unwohl zu fühlen, wirkte aber nicht peinlich berührt. Und dann begriff sie.
Auch wenn sie noch so oft behauptet hatte, sie wüsste , dass er gehen würde und dies alles nur eine vorübergehende Angelegenheit sei, war sie davon ausgegangen, dass das, was sie verband, dennoch eine Art Beziehung war. Dass sie zusammen waren. Ein Paar.
Für Simon hingegen war es nicht so. Für ihn war sie eine Annehmlichkeit, jemand, den er begehrte und vielleicht auch ein wenig mochte. Aber niemand von Bedeutung. Sie hatte sich gefragt, ob er sie nach seinem Weggang wohl vermissen würde. Stattdessen hätte sie sich lieber fragen sollen, ob er überhaupt mit ihr zusammen sein wollte, solange er noch da war.
Sie fühlte einen Druck auf der Brust und merkte, wie sich ihr die Kehle zuschnürte. Die Symptome kannte sie und wusste, dass sie nicht viel Zeit hatte.
Sie schaute auf und hoffte, dass ihre bestürzte Miene glaubwürdig aussah. „Oh nein! Gerade ist mir eingefallen, dass ich Max treffen sollte. Ich kann es nicht fassen. Jetzt muss ich mich beeilen, sonst komme ich zu spät.“
Sie tastete in ihrer Handtasche herum und warf einen Zwanziger auf den Tisch. „Entschuldige mich.“
„Montana!“ Er erhob sich im selben Moment wie sie.
Sie bedeutete ihm mit einer Handbewegung, sich wieder zu setzen. „Nein. Bitte. Genieße dein Mittagessen. Es ist meine Schuld. Ich bin so zerstreut.“
Mit einem hektischen kleinen Winken stürzte sie aus dem Restaurant.
Aus Panik, dass er ihr folgen und verlangen könnte, mit ihr zu reden, stürmte sie ins nächstbeste Geschäft und verließ es durchdie Hintertür. Erst als sie allein in dem kleinen Gässchen stand, erlaubte sie sich zu weinen.
„Ich weiß, es ist nicht viel“, sagte Nevada, die mit einem Hündchen in jedem Arm in Montanas Wohnzimmer auf und ab lief und den beiden anderen im Gehen auswich. „Aber ich schwöre dir, es war ein Moment .“
Montana war noch mit ihrer Offenbarung vom Mittag beschäftigt, daher fiel es ihr ein wenig schwer, Nevadas Geschichte zu folgen.
„Du hast also Mom draußen vor der Stadt in diesem Lokal gesehen, wo sie die Weinproben veranstalten, und sie lief davon, als sie Max sah? Bist du dir
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