Küssen ist die beste Medizin (German Edition)
bist. Du wirst immer durch das definiert, was in dir ist. Deine Stärke, deine Entschlossenheit, dein unaufhörliches Streben nach dem,was für deine Patienten das Beste ist. Du bist ein guter Mann, und dein Herz ist so groß, dass du dich davor fürchtest, verschlungen zu werden, wenn du es auch nur ein kleines bisschen öffnest.“ Zärtlich lächelte sie ihn an. „Ich muss dir ein Geheimnis verraten. Liebe macht dich nicht schwach. Sie macht dich stark. Stärker, als du es dir jemals vorgestellt hast. Dein ganzes Leben hast du in den Dienst für andere gestellt. Vielleicht wird es Zeit, mal ein kleines bisschen davon für dich zu behalten.“
Ihre Worte waren wie ein ansteigender Fluss, der ihn mit sich trug und an die Felsen warf. Er fühlte sich ramponiert und gebrochen, verhöhnt von dem, was er niemals haben konnte, weil … Weil …
Er erinnerte sich an seine Mutter und das Feuer und seine Angst und den Geruch von seinem eigenen brennenden Fleisch. Er erinnerte sich an die Schmerzen und den Moment, als er zum ersten Mal sein Gesicht sah und wusste, dass er immer ein Monster sein würde. Und er erinnerte sich daran, dass er sich damals verschlossen hatte. Er hatte sich geschworen, dass ihn niemals wieder jemand verletzen werde.
Er hatte sich verschanzt, weil das Sicherheit bedeutete. Gleichzeitig hatte er sich damit sein eigenes Gefängnis gebaut, und den Schlüssel dazu hielt er selbst in der Hand. Oder vielleicht auch in seinem Herzen.
Er dachte an Alistair, an den Schmerz, mit dem sein Freund konfrontiert worden war, und wusste, dass Alistair alles noch einmal machen, sich all dem noch einmal aussetzen würde, nur um für eine Minute mit seiner Frau zusammen zu sein. Das war Liebe.
„Montana“, rief er aus und riss sie an sich. „Montana, es tut mir leid. Ich habe alles falsch gemacht. Was ich gesagt habe, wie ich dich behandelt habe.“ Er nahm ein wenig Abstand, um ihr Gesicht sehen zu können. „Ich liebe dich. Schon vom ersten Augenblick an. Du bist das Beste an mir. Du bist das Licht für meine Dunkelheit, und ohne dich bin ich blind. Ich werde dir alles geben, wenn du nur bei mir bleibst.“
Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich habe immer nur dich gewollt. Ich liebe dich.“
Zum ersten Mal in seinem Leben erlaubte er sich, an diese Worte zu glauben, sie zu fühlen. Sie überspülten ihn und heilten längst vergessene Wunden.
„Ich liebe dich“, wiederholte sie flüsternd und küsste ihn. „Ich liebe dich, Simon.“
„Ich liebe dich auch.“ Er umklammerte ihre Schultern. „Ich werde hier in Fool’s Gold bleiben, wenn es das ist, was du willst. Ich werde um eine Festanstellung im Krankenhaus bitten und ein Programm aufbauen. Hin und wieder muss ich zwar noch verreisen, aber den größten Teil meiner Arbeit kann ich hier erledigen. Ist das in Ordnung für dich?“
Sie lachte durch ihre Tränen. „Ja. Das ist wunderbar. Ich werde dich festhalten und nie wieder loslassen. Das wird es dir zwar ein bisschen schwer machen zu arbeiten, aber du wirst schon herausfinden, wie das geht.“ Sie umarmte ihn noch einmal. „Ich lasse dich nie wieder los“, wiederholte sie.
Er erwiderte ihre Umarmung und wusste, dass sie zusammengehörten. Er wusste, dass er ein starkes und einzigartiges Geschenk erhalten hatte – Montanas Liebe. So, wie ihre Mutter es ihm gesagt hatte. Er war ein glücklicher Mann.
Er sah ihre Zukunft vor sich und wusste, dass alles, was vorangegangen war, ihn an diesen Punkt gebracht hatte. Ihm war die Chance gegeben worden, die fantastischste Frau der Welt glücklich zu machen. Den Rest seines Lebens wollte er damit verbringen, das in die Tat umzusetzen.
„Du willst Kinder haben, nicht wahr?“, fragte er sie.
„Ich will deine Kinder haben.“
Nun küsste er sie, indem er sein ganzes Herz in den Augenblick legte, hob sie auf und wirbelte sie im Kreis herum. Sie lachten beide, und der Klang ihres Lachens wurde von den Bergen als Echo zurückgeworfen und wehte über das Tal.
Unten im Krankenhaus von Fool’s Gold lächelte Kalinda und drückte Cece an sich. Alles würde einfach gut werden.
– ENDE –
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