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Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Titel: Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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dass die Weimaraner darin Duke und Dolores hießen.
    »Was seid ihr für süße Schätzchen!«, gurrte sie, streichelte ihre weichen Schnauzen durch den Maschendraht und sprach mit ihnen wie mit Schoßhündchen. Delaney, die mit Dukes und Dolores’ Vorgängern Clark und Clara groß geworden war, liebte Hunde. Doch in letzter Zeit zog sie so oft um, dass sie sich nicht mal einen Goldfisch hätte anschaffen können, von einem richtigen Haustier ganz zu schweigen. »Ihr armen, süßen Schätzchen seid eingesperrt.« Die Weimaraner leckten ihr die Finger, und sie ließ sich auf ein Knie nieder. Die Hunde waren gepflegt, und da sie Henry gehört hatten, zweifellos auch gut erzogen. Ihre langen, braunen Gesichter und traurigen, blauen Augen flehten sie stumm an, sie freizulassen. »Ich weiß, wie ihr euch fühlt«, murmelte sie. »Ich war hier früher auch eingesperrt.« Duke stieß ein jämmerliches Jaulen aus, das an Delaneys mitfühlendes Herz rührte. »Na gut, aber bleibt hier im Garten«, gab sie nach und erhob sich.
    Die Zwingertür schwang auf, und Duke und Dolores schossen wie zwei Blitze an Delaney vorbei. »Verdammt, kommt zurück!«, schrie sie und drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um ihre stummeligen Schwänze im Wald verschwinden zu sehen. Sie erwog, sie einfach laufen zu lassen und zu hoffen, dass sie von allein zurückkämen. Doch dann fiel ihr der Highway ein, der weniger als eine Meile vom Haus entfernt verlief.
    Rasch schnappte sie sich die Lederleinen aus dem Zwinger und rannte den Hunden nach. Sie hing zwar nicht an ihnen, wollte aber auch nicht, dass sie totgefahren wurden. »Duke! Dolores!«, rief sie und rannte so schnell sie konnte, vorsichtig auf den Keilabsatzsandalen balancierend. »Fresserchen, Fresserchen! Würstchen! Frolic!« Sie verfolgte sie bis in den Wald und über alte Pfade, über die sie schon als Kind gestreunt war. Hochgewachsene Kiefern umgaben sie mit Schatten, und Büsche schlugen gegen ihre Schienbeine und Fußknöchel. Am alten Baumhaus, das Henry ihr als Kind gebaut hatte, holte sie die Hunde ein, doch sie rannten weiter, als sie hastig nach ihren Halsbändern griff. »Schmackos!«, rief sie, während sie ihnen am Elephant Rock vorbei und durch den Huckleberry Creek folgte. Vielleicht hätte sie aufgegeben, wenn die Tiere nicht immer nur einen Steinwurf von ihr entfernt geblieben wären und sie durch ihre unmittelbare Nähe zum Narren gehalten hätten. Sie verfolgte sie durch die tief hängenden Espenzweige und schürfte sich die Hand auf, als sie sich über eine umgestürzte Kiefer hievte.
    »Verdammt!«, fluchte sie, als sie ihre Kratzer inspizierte. Derweil saßen Duke und Dolores auf den Hinterbeinen, wedelten mit ihren Stummelschwänzen und warteten auf sie. »Hierher!« , befahl sie. Unterwürfig senkten sie die Köpfe, doch sobald sie einen Schritt auf sie zutrat, sprangen sie auf und machten sich davon. »Bei Fuß!« Sie erwog, sie einfach laufen zu lassen, doch dann fiel ihr das Meeting der Truly Charitable Society im Haus ihrer Mutter wieder ein. Blöde Tölen durch den Wald zu verfolgen klang plötzlich echt amüsant.
    Sie folgte ihnen einen kleinen Hügel hinauf und verschnaufte unter einer Kiefer. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, als sie auf die Wiese vor ihr schaute, die in Grundstücke unterteilt und gerodet war. Eine Planierraupe und ein Frontlader standen
still neben einem riesigen Kipplaster. Neben breiten Abwassergräben markierte an mehreren Stellen knallorange Farbe den Boden, und mitten in dem Chaos, neben einem Jeep Wrangler, stand Nick Allegrezza, Duke und Dolores zu seinen Füßen.
    Delaney schlug das Herz bis zum Hals. Gerade Nick hatte sie während ihrer Stippvisite unbedingt aus dem Weg gehen wollen. Immerhin war er schuld an der demütigendsten Erfahrung ihres Lebens. Mit aller Kraft unterdrückte sie das Bedürfnis, auf dem Absatz kehrtzumachen und den Weg zurückzulaufen, den sie gekommen war. Doch Nick hatte sie schon gesehen. Sie konnte auf keinen Fall wegrennen, sondern musste sich zwingen, ruhig und gelassen den Abhang hinab auf ihn zuzugehen.
    Er war noch genauso gekleidet wie gestern auf Henrys Beerdigung. Weißes T-Shirt, abgetragene Levi’s, Goldohrring, aber heute war er rasiert und hatte sich die Haare zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden. Er sah aus, als gehörte er mit nichts als seiner Calvin-Klein-Unterhose am Körper auf eine Reklametafel.
    »Hallo«, rief sie ihm zu. Er reagierte nicht, sondern stand nur schweigend

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