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Kultur 08: Der Algebraist

Kultur 08: Der Algebraist

Titel: Kultur 08: Der Algebraist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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ganz
allgemein nach Flugkörpern der Merkatoria irgendwo im Umkreis
von Nasqueron. Aber er fand nichts. Er hatte Aun Liss gesagt, er
wolle versuchen, eine Position zwischen den zwei Seher-Satelliten EQ4
und EQ5 anzupingen, aber die Satelliten waren nicht mehr da.
Vielleicht konnte er berechnen, wo sie gewesen waren und wo
demzufolge der Mikrosatellit sein müsste, den die Beyonder auf
seine Anweisung hin zwischen ihnen hätten postieren sollen. Er
suchte im Speicher des Gasschiffs nach den Satellitenplänen,
rief sie auf und gab die Ortszeit und seinen Standort ein.
    In seinem Blickfeld blinkte eine Position über der
Wolkenschicht auf, nicht ganz genau nördlich, ein paar tausend
Kilometer unterhalb der Stelle, wo er eben noch die
Lichtaktivität beobachtet hatte. Jetzt hatte er Sichtverbindung.
Er beschloss, diesen Glücksfall als gutes Omen zu betrachten,
und sendete, er sei zurück, um wenigstens sein Versprechen zu
halten. Dann wartete er eine Weile, aber es kam keine
Empfangsbestätigung und erst recht keine Antwort. Er hatte
eigentlich auch nicht damit gerechnet.
    Was mochte von der Ocula der Justitiarität noch übrig
sein? Sollte er überhaupt versuchen, sich dort zu melden? Er
musste nachforschen, was sich seit der Invasion tatsächlich
verändert hatte, musste in Erfahrung bringen, ob er als tot galt
oder noch gesucht wurde. Vielleicht hatte man ihn in der Aufregung
auch einfach vergessen.
    Fassin lachte wieder. Das wäre das Beste, was ihm passieren
könnte.
    Man hatte ihnen erklärt, dem E-5-Separat gehe es bei seiner
Invasion im Grunde nur um die Liste und die Transformation. Wenn das
nur zum Teil, nur im Ansatz richtig wäre und die Invasoren von
seiner Mission Wind bekommen hätten, würden sie
wahrscheinlich mit Feuereifer nach ihm suchen. Schließlich
bliebe ihnen nicht viel Zeit, bis die Generalflotte auf der Party
erschien.
    In einer Hinsicht war er erleichtert über die Gleichung mit
der Lösung null. Damit hatte er eine Information, die er nun
wirklich mit jedem teilen konnte. Hätte die Liste
tatsächlich die Positionen der Wurmlochportale aufgeführt,
dann wäre dieses Wissen wie eine erdrückende Last gewesen,
ein unendlich kostbarer Besitz, der für ihn wahrscheinlich den
sicheren Tod bedeutet hätte. Er sollte froh sein, dass es nur
ein Scherz gewesen war. Wären es die gesuchten Angaben gewesen,
das, was sich alle erhofft hatten, dann hätte ihn der Erste, dem
er davon erzählt hätte, vermutlich zunächst gefoltert
oder zumindest sein Bewusstsein auseinander gerissen, um sich zu
vergewissern, dass er auch die Wahrheit sprach, um ihn dann zu
töten, damit er sein Wissen an niemand anderen weitergeben
könnte. Er hatte die Beyonder zwar für etwas humaner
gehalten, aber das Risiko wäre dennoch zu groß
gewesen.
    Am besten posaunte er das Ergebnis lauthals hinaus, um dann
möglichst schnell wieder zu verschwinden. Vielleicht wären
die Dweller bereit, ihn aufzunehmen.
    Valseir. Zumindest sein Dweller-Freund sollte erfahren, dass die
Information, um die sie sich alle solche Sorgen gemacht hatten, in
Wirklichkeit nicht mehr war als eine mickrige kleine Null. Aber dann
müsste er Valseir auch beibringen, dass sich sein Freund und
Kollege Leisicrofe wegen dieses Nichts das Leben genommen hatte. Er
käme also nicht nur mit guten Nachrichten.
    Fassin schaltete um auf den Nachrichtensender der Sturm-Segler.
Die Regatten waren nicht so zahlreich wie sonst, weil alles sich mit
dem Krieg beschäftigte und viele Segler, die normalerweise auf
GasClippern und Sturmjammern gefahren wären, nun für die
Panzerkreuzer und andere Kampfschiffe gebraucht wurden. Aber
insgesamt fanden auf dem Planeten doch ein Dutzend Begegnungen statt.
Wenn er auf Regatten nach Valseir suchen wollte, hätte er einen
weiten Weg vor sich.
    Er könnte ja den Administrator der Stadt bei der
Transportfrage um Hilfe bitten - Y’sul würde wahrscheinlich
in ein bis zwei Tagen nach Hauskip zurückgebracht, und Fassin
bekäme wahrscheinlich ohne weiteres die Erlaubnis, den
verletzten Dweller zu begleiten – aber vielleicht sollte er doch
etwas vorsichtiger sein.
    Als er die Protreptik verließ, hatte ihn niemand
weiter beachtet, aber das musste nicht heißen, dass seine
Ankunft gänzlich unbemerkt geblieben wäre. Hielten sich
derzeit Menschen – vielleicht andere Seher – in Nasq auf?
Irgendjemand - Valseir? –, zum Teufel mit seinem plötzlich
so schwachen Gedächtnis – irgendjemand hatte ihm
erklärt, innerhalb der Dweller

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