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Kuscheltier-Grauen

Kuscheltier-Grauen

Titel: Kuscheltier-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Närrin ist, die es nicht mehr schafft, die Lage zu überblicken.«
    »Das war eine Beleidigung, Sinclair!«
    »Ich weiß!«
    Koonz war mittlerweile auf die Beine gekommen. Leicht war es ihm nicht gefallen. Er hatte sich bewegt wie ein fetter Sumo-Ringer. Jetzt stand er breitbeinig da und kicherte. Seine Waffe deutete in die Halle. Er schwenkte die Mündung.
    Ich schoß schneller.
    Koonz schrie, denn er war getroffen worden. Ich hatte mir mit dem Zielen Zeit gelassen und ihn an der rechten Hand erwischt. Sofort öffnete er seine Faust, der schwere Revolver entfiel seinen Fingern und landete am Boden.
    Der große TV-Mogul preßte die Linke um sein rechtes Handgelenk und bewegte sich tanzend auf der Stelle. Den Mund hielt er weit offen. Aus der Öffnung drangen quiekende und gleichzeitig keuchende Laute. Tränen quollen aus seinen Augen und rannen über das feiste Gesicht. Er wankte zurück, fiel nach hinten und knallte neben dem umgekippten Sessel zu Boden. Daß er dabei mit seinem Hinterteil die Schachtel mit den Dominosteinen unter sich begrub und die Würfel zu Matsch zerdrückte, verlieh dem Ganzen eine komische Note. Aber komisch war es nicht. Weder die kleinen Bestien, noch Ernie oder seine Großmutter. Auch Koonz war noch nicht ganz aus dem Rennen. Er hetzte Ernie gegen mich auf.
    »Mach ihn doch endlich fertig, diesen verfluchten Bullen! Laß ihn zerreißen!«
    »Klar, Mr. Koonz!«
    »Ja, Ernie, gib es ihm. Du kannst mehr als wir alle zusammen. Zerbrich ihn!«
    Die Alte war wie von Sinnen. Ich jedenfalls konnte mich wieder auf die Kuscheltiere konzentrieren. Während sich Koonz jammernd darüber beschwerte, daß Blut aus seiner Schußwunde quoll, setzten die kleinen Tiere ihren Weg fort.
    Ernie blieb unten. Sein Gesicht hatte einen anderen Ausdruck bekommen. Fast überirdisch, in den Pupillen leuchtend. Wahrscheinlich wurde einer seiner Träume wahr.
    Ich überlegte, wie ich mich wehren sollte. Mit Silberkugeln in die Masse hineinschießen.
    Das war natürlich einfach, nur standen mir die Geschosse in begrenzter Zahl zur Verfügung. Da war im Moment der Rückzug besser. Bevor sie mich erreichen konnten, verschwand ich von der obersten Stufe. An die Treppe schloß sich ein Gang an. Nicht sehr breit, auch aus Holz bestehend, durch Türen aufgelockert.
    Eine riß ich auf.
    Es war die zweite von links. Ich gelangte in ein fast leerstehendes Zimmer, dessen Fenster zum Hof hinausführte. Das Licht funktionierte. Die Lampenschale unter der Decke verbreitete einen gelben Schein, der über einen alten Schrank glitt. Mehr Möbel sah ich nicht. Der helle Anstrich der Holzwände zeigte dicke, feuchte Flecken. Dieses Haus war mehr als mies isoliert.
    Von innen aber steckte ein Schlüssel, den drehte ich herum. Dann lief ich zum Fenster, öffnete es und wartete ab.
    Es war klar, daß mich die kleinen Bestien sofort finden würden, und ich hörte sie auch draußen auf dem Gang.
    Sie rutschten und hüpften über das ziemlich glatte Holz der hell gestrichenen Bohlen.
    Schritte vernahm ich nicht. Frnie oder seine Großmutter schienen sich vorerst zurückzuhalten.
    Ich dachte auch an Suko, der irgendwo draußen umherirrte. Hoffentlich gelang es ihm, die beiden Killer zu stoppen und mir anschließend zu Hilfe zu kommen.
    Vom Gang her hörte ich nichts. Stille aber nur für einen Moment. Dann fingen die kleinen Bestien an.
    Zuerst sprangen sie nur gegen die Tür. Das sogar mit ziemlicher Kraft, denn bei manchen Treffern erzitterte das Holz. Wenn das so weiterging, war es nur mehr eine Frage der Zeit, wann sie die Tür aufbrechen würden. Nach ungefähr fünfzehn Sekunden brachen sie den Angriff ab. Hatten sie aufgegeben?
    Nein, sie machten weiter. Nur nach einer anderen Methode. Wie die Ratten nagten und sägten sie am Türholz. Ich konnte hören, wie sie ihre Zähne hineinschlugen. Das Schaben pflanzte sich im Raum fort, es irritierte mich etwas, denn ich wartete darauf, daß es die kleinen Bestien irgendwann schafften, die Für zu durchbeißen.
    Noch hielt sie…
    Aber sie machten weiter. Über die gesamte Türbreite hinweg verteilte sich das widerliche Geräusch, in das plötzlich Schritte hineinklangen. Jemand kam. Das mußte Ernie sein, Koonz oder Celia gingen anders. Vor der Tür verstummten die Schritte. »Sinclair?«
    »Ja…«
    Ernie lachte. »Hast du gehört, wie sie nagen? Sie werden die Tür durchsägen.«
    »Ich habe gute Ohren.«
    »Möchten Sie, daß meine Tierchen zu Ihnen kommen?«
    »Nicht unbedingt.«
    Ernie

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