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Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis

Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis

Titel: Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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umgehend einsetzenden Erfrierungen schwarz verfärbten. Verdammter Mist! Zum Glück war es in der Antarktis zu dieser Jahreszeit rund um die Uhr dunkel. Zu seinem Unglück war es scheißkalt. Und das wollte etwas heißen bei einem Mann, der an der Ostsee aufgewachsen war. Er brauchte Schutz gegen die Elemente, und zwar besseren als den Mantel und die Handschuhe, die er letzte Woche gekauft hatte.
    Er translozierte sich auf der Stelle in eines der Geschäfte, in denen er eingekauft hatte, wobei er darauf achtete, in einer der Umkleidekabinen zu erscheine n – die glücklicherweise in diesem Moment keinen anderen Kunden beherbergte. Nachdem er sich ein paar wärmeisolierte Handschuhe und einige Schichten von Kleidung geschnappt hatte, die er unter einem dicken Trenchcoat anzog, prägte er sich den Namen des Geschäfts ein, um später das Geld dafür zu schicken, und verschwand auf dieselbe Weise wieder.
    Fünfzehn Minuten später tauchte er erneut hinter demselben Vehikel auf, auch wenn es ihm so vorkam, als hätte er das Ding weiter werfen können, als es inzwischen vorwärtsgekommen war.
    Er wickelte sich einen schwarzen Wollschal über Ohren und Gesicht und zog erneut die Schriftrolle hervor. Im höchsten Gipfel der Transantarktischen Gebirgskette befand sich ein sogenanntes Couloir, ein Eistunnel, und in dem Couloir befanden sich drei Amulette.
    Kaderin war zu der Gebirgskette unterwegs, die sich über dieser Ebene erhob; dort musste es sein. Er translozierte sich zum höchsten Vorsprung, den er auf dem größten Berg ausmachen konnte. Von diesem Aussichtspunkt aus entdeckte er einen noch höher gelegenen und begab sich dorthin.
    Genau vor ih m – ein Tunnel. Er translozierte sich so weit hinein, wie er sehen konnte, erreichte das Ende des ersten geraden Abschnitts, wandte sich nach links und begab sich zum nächsten Ende. Auf diese Weise kam er sehr rasch voran. Doch trotz der dicken Schicht von Kleidungsstücken litten seine Extremitäten nach wie vor an Erfrierungen, bis sie nach äußerst strapaziösen und schmerzhaften Intervallen wieder heilten.
    Ein schmaler Absatz markierte das Ende des Tunnels. Darauf befanden sich die drei kleinen Amulette, die wie stumpfe Spiegel aus Eis aussahen. Er ergriff den, den er Katja geben wollte, und translozierte sich zurück zu dem Vorsprung, um nach ihr Ausschau zu halten.
    Während er wartete, schweifte sein Blick über die fremdartige Szenerie vor ihm. Er hätte sich nie eine solche Landschaft vorstellen können. Während seines Lebens als Mensch war die Antarktis ein bloßes Gerücht gewesen, eine Unmöglichkeit.
    Hier glitzerten die Sterne nicht, sondern wirkten bewegungslos und tot, wie die statischen Fotografien, die er überall in London gesehen hatte. Der Mond ging weder auf noch unter, sondern war in der halben Stunde, die er sich nun dort aufhielt, lediglich ein Stück weiter nach links über den Horizont gewandert.
    Wenn er gestorben wäre, hätte er dieses außergewöhnliche Erlebnis verpasst. Er würde auch nicht gespannt auf seine Braut warten.
    Was sollte er ihr bloß sagen?
    Dann dröhnten plötzlich zwei Helikopter direkt über ihn hinweg. Sie kreisten und landeten schließlich am Fuß des Berges. Neugierig translozierte er sich hinunter. Zwei weitere Konkurrenten waren damit beschäftigt, sich anzuseilen, um anschließend zu dem schmalen Überhang hinaufzuklettern. Ihm kam eine Idee. Wenn Kaderin ihn für ruhig und bescheiden hiel t – na ja, das war er natürlich meistens tatsächlich, aber wenn sie dachte, das wäre alles, was ihn ausmachte –, dann würde er ihr eine Überraschung bereiten.
    Bei jedem Meter, den sie die Felswand emporstieg, stieß Kaderin neue, überaus fantasievolle Flüche aus. Sie war außer sich vor Wut.
    „Ach, die haben sicher ein automatisches thermoelektrisches Vereisungsschutzsystem“, äffte sie Regins Stimme nach.
    Noch nie zuvor war ihr Regin dermaßen auf die Nerven gegangen. Kaderin war immer eine der wenigen älteren Walküren gewesen, die es auch länger mit ihr aushalten konnten. Aber Regin musste ja „Radar Love“ wenigstens acht Mal spielen. Als ob ihr Schneckentempo so einen Song verdient hätte. Der Cadillac unter den Snowcats schaffte gerade mal sagenhafte fünfzehn Stundenkilometer. Genauso oft hatte Regin „Low Rider“ gespielt. Wenn Kaderin diese verdammte Kuhglocke noch ein einziges Mal hören musst e …
    Als sie es endlich bis zum Fuß der Berge geschafft hatten, waren sie dort auf eine Art

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