Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis
ich dir versprechen. Die nächsten tausend Jahre deines Lebens werden in keinster Weise den letzten tausend gleichen. Nicht, solange ich lebe.“
Ihr Blick schoss zu ihm. „Was soll das heißen?“, fragte sie bedächtig.
„Ich weiß von deine r … Segnung. Du hattest ein Jahrtausend lang keinerlei Gefühle.“
Bei seinen Worten erblasste sie. „Weißt du auch, wieso das geschah?“
Hatte er da ein Beben in ihrer Stimme gehört? „Nein. Ich weiß auch nicht, wie es zustande kam. Nur, dass du eines Morgen erwacht bist und ganz einfach nichts fühltest.“
Sie warf ihm einen pointierten Blick zu. „Wage es ja nicht, so darüber zu sprechen! Als ob mir etwas fehlte.“
„Kaderin, wer keine Gefühle hat, dem fehlt etwas.“
„Du gehst also davon aus, dass es unumgänglich ist zu fühlen, um zurechtzukommen? Oder dass ich es mir zumindest wünschte?“
„Nein, ic h … “
„Du weißt das durch mein Blut, stimmt’s?“ Er nickte. „Weil du mir mein Blut gestohlen hast, hast du nun auch meine Erinnerungen. Großartig. Wie viel hast du gesehen?“
„Ich habe vergangene Schlachten gesehen, Jagden und manchmal Bruchteile einer Unterhaltung. Zum Beispiel, wie Riora dir von der Klinge eines blinden Sehers erzählte.“ Er hatte gesehen, wie sie von Dutzenden von Kobolden angegriffen wurde, derer sie sich nur mit Mühe erwehren konnte, nur um schließlich an sich hinabzusehen und festzustellen, dass ihr Bein von der Wade ab verschwunden war. Kein Wunder, dass sie den Kobold in der Antarktis ohne Gewissensbisse ausgeschaltet hatte. Und ich habe ihn zu ihrem Preis translozier t …
„Verstehst du jetzt, warum ich so aufgebracht war? Du kennst jetzt meine geheimsten Gedanken. Und Taten. Hast du mich mit anderen Männern zusammen gesehen?“
„Nein, und mein Bruder hat mir erzählt, dass das auch nicht geschehen wird, da du meine Braut bist“, sagte er.
„Hast du auch gesehen, warum meine Gefühle zurückgekehrt sind?
Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Ich glaube, das hat etwas mit mir zu tun. Du hast an jenem Morgen etwas in der Art zu mir gesagt.“
„Ich war voreilig.“ Auf seinen Blick hin fügte sie hinzu: „Es war ein Zufall.“
„Ich könnte vielleicht glauben, dass der Zeitpunkt purer Zufall war, wenn sich nicht gleichzeitig herausgestellt hätte, dass du meine Braut bist.“
„Dann bildest du dir also ein, ich hätte deinem Körper neues Leben eingehaucht und du hättest meine Gefühle wiedererweckt?“, fragte sie spöttisch. „Wie du mir, so ich dir?“
„Ja, genau.“
„Selbst wenn das wahr wäre, heißt es noch lange nicht, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben. Ich bin nicht das, was du brauchst, und würde dich nur unglücklich machen. Das kann ich dir versprechen. Außerdem: Wenn ich dich als meinen Was-auch-immer akzeptieren würde, würde mich meine Familie ächten. Ich wäre eine Ausgestoßene.“
„Myst die Vielbegehrte scheint sich deswegen keine großen Sorgen zu machen.“
Kaderin legte den Kopf zur Seite und blieb dann ganz still sitzen. „Was sagst du da?“
„Ich spreche von der Frau meines Bruders, Myst.“
Sie sprang auf die Füße. „Myst mag ja die Moral einer Straßenkatze besitzen, aber nicht einmal sie würde es wagen, einen Blutsauger zu heiraten.“
„Du weißt noch gar nichts davon?“ Er runzelte die Stirn. „Sie sind schon seit geraumer Zeit verheiratet.“
Kaderin würde Regin dermaßen in ihren verfluchten Hintern trete n …
Myst war verheirate t … mit einem Vampir! Kaderin legte Daumen und Zeigefinger an ihre Stirn. „Dein Brude r – er ist der General der Devianten, der sie aus dem Kerker der Horde befreit hat. Wroth. Nikolai Wroth.“ Ich wusste doch, dass sie über ihn noch nicht hinweg war!
„Ja. Du kennst ihn?“, fragte Sebastian.
„Ich habe von ihm gehört.“ Und jetzt, wo alles ein wenig klarer wurde, begriff sie, dass sie auch schon von Sebastian gehört hatte. Die vier estländischen Brüder. Menschliche Kriegsherren, so grimmig und unnachgiebig, dass sie sogar die Aufmerksamkeit der Mythenwelt auf sich gezogen hatten. Sie hatten ihr Volk verteidigt.
Er musterte sie unsicher. „Ich frage mich, ob diese Nachricht meiner Sache hilft oder ihr schadet.“
„Ic h … ich weiß nich t … gar nichts.“ Nicht mehr. Dann waren Devianten also erlaubt? Nein, Dasha und Rika würden niemals zulassen, dass sie einen Vampir akzeptierte.
„Sag mir nur eins, Kaderin. Denkst du jemals an mich, wenn ich nicht da
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